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Award / Auszeichnung | 03/2019

GEPLANT + AUSGEFÜHRT 2019

Neustrukturierung des Studio Moliere und Erweiterung des Lycée Français

CH-1090 Wien, Liechtensteinstrasse 37A

Auszeichnung

Dietmar Feichtinger Architectes

Architektur

werkraum ingenieure zt gmbh

Bauingenieurwesen

TB Käferhaus GmbH

Bauingenieurwesen

Vatter & Partner ZT-KEG

Bauphysik

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Kultur-, Veranstaltungsgebäude, Schulen

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 02/2015
    Fertigstellung: 10/2016

Projektbeschreibung

Die kulturelle Funktion „Theater“, dessen besondere Lage und Organisation in einem Gebäude historischen Ursprungs und die Identität des Schulneubaus stehen im Mittelpunkt des Entwurfs.

„Gegensätze ziehen sich an.“

Der Versuch, die alte Reitschule im 19. Jhdt. großzügig zu öffnen, spiegelt sich im neuen Schulgebäude wider und wird auf einem zeitgemäßen Niveau realisiert. Dieses Spiel der Gegensätze - der verschiedenen Technologien – Bauweisen, Materialien und Energietechnik) - drückt sich –nicht zuletzt - auch in der Spiegelung des alten Gebäudes in der Fassade des Schulneubaus aus. Dieser Effekt dreht sich bei Dunkelheit um, wenn das Schulgebäude das alte Studio mit beleuchtet.

Schulbau :
Das Studio-Gebäude und seine Fassade respektierend, befindet sich das neue Schulgebäude im Südwesten, um einen neuen gestalteten Freiraum abgerückt. In seiner Fassade spiegelt sich die historische Fassade des Studio-Gebäudes, wodurch dieser Ort seinen besonderen Charakter erhält.
Diese Besonderheit wird durch die Orientierung des Gebäudes und der darin enthaltenen Funktionen, die reduzierte Detaillierung seiner Fassadenkonstruktion, sowie die lichttechnische Inszenierung dieser Atmosphäre auch in der abendlichen Stimmung unterstrichen.
Die Schule ist in einem klar Ost/West-orientiertem Baukörper organisiert. Die horizontale Erschließung der Klassenräume wendet sich dem Studio-Gebäude zu, wodurch dieses in mehreren Höhen von den Schülern erlebt werden kann.
Der Eingang befindet sich unmittelbar gegenüber dem bestehenden Ausgang des Studio Moliere.
Untergeschoss:
Im südlichen Bereich ist der Salle d´Arts Plastiques situiert. Ihm vorgelagert befindet sich der Außenbereich für die bildnerische Erziehung. Dieser in einem 'Cour Anglais' situierte Freiraum trägt dem thematischen Rechnung und kann als Ausstellungsbereich im Freien genutzt werden.
Westlich folgt der Raum für das Unterrichtsfach Musik und im Norden sind die gewünschten Nebenräume für Lagerung und Technik nebst interner Stiege situiert.
Die Sanitäreinheiten liegen diskret hinter der vertikalen Haupterschließung, über die man in die einzelnen Geschosse gelangt.
Erdgeschoss:
Hier sind zwei für allgemeine Zwecke nutzbare Klassenzimmer, das Lehrerzimmer und ein Büro für den Portier.
1. Obergeschoss:
Hier sind 1 Klasse und der Prüfungsraum untergebracht. Dieser Raum ist für 60 Prüfungsplätze programmiert und kann neben seiner Funktion als Prüfungssaal auch als Mehrzweckraum für kleine Veranstaltungen, Empfänge oder Ausstellungen genutzt werden.
2. Obergeschoss:
Hier sind 3 Klassenräume untergebracht.

Studio Molière
Die zentralen Funktionen wie Eingang, Kassa und Buchhandlung werden an der Lichtensteinstraße, neben und unter dem Saal situiert, und damit klar zum öffentlichen Raum orientiert. Der neue Eingangsbereich ist von der Gebäudeflucht abgerückt in das Gebäudevolumen „eingestellt“, um dem Besucher mit einem überdeckten Vorplatz Raum zur ersten Orientierung und zum Verweilen, bzw. Warten auf andere Besucher zur Verfügung zu stellen. Durch das Entfernen der beiden bestehenden Decken erhält dieser Raum eine Großzügigkeit, die dem Besucher bereits hier die besondere Funktion ankündigt.
Nach dem Durchschreiten des Empfangsbereichs vermittelt das Foyer dem Besucher einen weiteren Eindruck der angekündigten Großzügigkeit der Gebäudestruktur. Der Raum ist bis zur Dachdecke geöffnet, die freigelegten hohen Spitzbogenfenster lassen sowohl am Tag, aber auch abends vor Beginn der Vorstellungen viel Licht in das Foyer. Der 7,60 m hohe Raum kündigt den dahinter liegenden Saal an. Er „vermittelt“ aber auch als Verbindungsglied zum neuen Schulneubau und – in weiterer Folge dem Schulbestand.
Der Saal, dessen strukturelle und materielle Konzeption - aus ökonomischen Gründen - unverändert bestehen bleibt, beschließt diese großzügige Raumfolge und führt sie in eine intime Theateratmosphäre über.
Eingriffe in den Saalbestand: das Niveau der Hinterbühne wird dem der Bühne angepasst. Für den Betrieb notwendige Nebenräume (für Catering, Bühnenmaterial, Reserve, Technisches Equipment und Dekor) befinden sich in unmittelbarer Nähe des Foyers. Die Bühnenregie mit Projektions- und Technikzentrale wird über den Kassenraum beim Eingang erschlossen.
Ein Buffetbetrieb im Foyer ist mit einer flexiblen Bar über die Räumlichkeiten des Caterings möglich.
Die Sanitäreinheiten für die Theaterbesucher wurden nicht versetzt aber räumlich neu organisiert. Der getrennte Wartungszugang zum bestehenden Heizraum im Untergeschoß, als auch der Zugang zu der darüber situierten Lüftungszentrale wurde diskret, und für die Besucher nicht sichtbar, integriert.
Eine neue Stiege bindet die Logen im Obergeschoss an die Bühne und die Hinterbühne an.
Die Wohnung des Hausbesorgers liegt über den Sanitärräumen. Hier ist auch das Gästezimmer für Besucher des Lycees untergebracht. Beide Bereiche werden über die neue Stiege vom Haupteingang aus erschlossen.