Award / Auszeichnung | 05/2019
materialPREIS 2019
©Gui Rebelo / rundzwei Architekten
Ansicht des Korkenzieher-Hauses vom Garten aus, links der blickgeschützte Pool
Korkenzieher Haus
2. Auszeichnung Kategorie Anwendung
Projektdaten
-
Gebäudetyp:
Wohnungsbau
-
Projektgröße:
320m² (geschätzt)
-
Status:
Realisiert
-
Termine:
Baubeginn: 05/2017
Fertigstellung: 06/2018
Projektbeschreibung
Ein halb versunkener Wohn- und Essbereich wird von Stampfbetonwänden gesäumt. Große Glasflächen lassen viel Licht einfallen. An das im Erdreich versunkene untere Schlafzimmer schließt direkt der längliche Pool an, zusammen mit offenem Bad und begehbaren Kleiderschrank eine Wohlfühloase der besonderen Art. Schwimmen im Freien ohne vom Nachbarn gesehen zu werden.
Die oberen Ebenen sind teilweise untereinander verbunden zu kleine Studio-Apartments. Der Wohnbereich im UG/EG und die Kamin- und Arbeitszimmer auf oberen Ebenen sind offen zum Treppenraum und so untereinander, trotz unterschiedlicher Ebenen, räumlich verbunden.
Der komplette Bau wird in Holzbauweise errichtet und mit einer Korkfassade verkleidet. Diese ist Wärmedämmung und Sichtoberfläche zugleich, wodurch hervorragende Dämmwerte erzielt werden. Durch einen Schichtenspeichersystem unterstützt durch dachintegrierte Solarpanelen wird eine fast autarke Wärmeenergieversorgung erzielt.
NACHHALTIGKEIT
Das Gebäude steht auf einem Stampfbetonsockel. Ab Geländeoberkante wird die komplette Konstruktion aus Holz erstellt. Holzfaser- und Celulosedämmstoffe komplementieren die nachhaltigen Wand- und Fassadenaufbauten.
Es wird komplett auf Kleber und Bauschäume verzichtet. Die Raumklimatisierung wird über Feuchtigkeit absorbierende Materialien wie Holz oder Gipsfaseroberflächen mit diffusionsoffenen Anstrichen sichergestellt. Dies ermöglicht den Verzicht auf eine Lüftungsanlage und generiert ein angenehmes, natürliches Raumklima.
Kork als Fassadenmaterial
Der komplette Bau wird in Holzbauweise errichtet und mit einer Korkfassade verkleidet. Diese ist Wärmedämmung und Sichtoberfläche zugleich, wodurch hervorragende Dämmwerte erzielt werden. Die Korkeiche wird alle sieben Jahre geschält ohne dabei den Baum zu beschädigen. Das Korkgranulat ist ein Abfallprodukt der Flaschenkorkproduktion und wird unter hohem Druck und Wärme zu Fassadenplatten geformt. Bei dem Prozess treten die im Kork enthaltenen Harze aus und verbinden das Granulat untereinander. Die Korksichtfassadenplatten sind so ohne jegliche Zusätze und Chemikalien Witterung und Schimmel resistent. 100% Natürlich.
Energieversorgung
Ein mit dem Deutschen Innovations Preis gewürdigtes Heizverteilsystem mit echtem Schichtenspeicher integriert Solarthermie, Wärmerückgewinnung eines Wasser geführten Kamins, Bauteilaktivierungselemente, Fußbodenheizung und eine hoch effiziente Gasbrennwerttherme. So wird eine fast autarke Wärmeenergieversorgung erzielt.
Beurteilung durch das Preisgericht
©Gui Rebelo / rundzwei Architekten
Die Giebelwände inklusive Balkon sind wie die Dachflächen mit Korkplatten verkleidet.
©Gui Rebelo / rundzwei Architekten
Der Hauseingang ist wie die Fassade mit Korkplatten verkleidet.
©Gui Rebelo / rundzwei Architekten
Klingelschild und Türbeschlag sind in die Korkfassade eingearbeitet
©Gui Rebelo / rundzwei Architekten
Auf der untersten Wohnebene beginnt der zentrale Treppenraum des Hauses. Der gestaffelte Wohnraum geht nahtlos in die Küchenebene mit Einbauküche mit vorgelagerter Kücheninsel über.
©Gui Rebelo / rundzwei Architekten
Der Sockelbereich liegt unterhalb der Geländeoberfläche des Grundstücks. Seine Wände sind aus prägnantem Stampfbeton.
©Gui Rebelo / rundzwei Architekten
Das offene Badezimmer im unteren Wohnbereich: Roh belassene Stampfbetonwände, Estrichboden und weiße Einbauschränke
©Gui Rebelo / rundzwei Architekten
Das untere Schlafzimmer hat direkten Zugang zum langgestreckten Pool im Garten.
©Gui Rebelo / rundzwei Architekten
Der Pool mit Gegenstromanlage wird oberhalb der Wasserfläche von traditionell hergestellten Stampfbetonwänden eingefasst.
©Gui Rebelo / rundzwei Architekten
Blick nach oben: Die weißen Geländerstangen verbinden auch die massiven Treppenstufen aus Brettschichtholz
©Gui Rebelo / rundzwei Architekten
Die Wohnräume in den oberen Ebenen erreicht man über den Treppenraum im Zentrum des Hauses
©Gui Rebelo / rundzwei Architekten
Über große Glasflächen wird der Treppenraum natürlich belichtet
©Gui Rebelo / rundzwei Architekten
Wohnen unterm Giebeldach: In den oberen Wohnräumen ist die prägnante Dachform gut ablesbar.
©Gui Rebelo / rundzwei Architekten
Die aussenliegenden Wohnräume im Obergeschoss erstrecken sich teilweise über zwei Ebenen