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Award / Auszeichnung | 01/2019

Holzbaupreis Salzburg 2019

Plusenergie-Bürogebäude und Kulturkraftwerk oh456

AT-5303 Thalgau

Auszeichnung Gewerbliche Bauten

sps-architekten zt gmbh

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Büro-, Verwaltungsbauten, Kultur-, Veranstaltungsgebäude

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2011
    Fertigstellung: 01/2014

Projektbeschreibung

Das Büro wurde in Passivhausbauweise mit ökologischen nachwachsenden Materialien errichtet. Das teilunterkellerte Gebäude erstreckt sich auf 3 oberirdischen Ebenen mit insgesamt ca. 1.300 m² Nutzfläche. Den massiven Stiegenhauskern mit auskragenden Stahlbetondecken umgibt eine teilmassive Holzhülle in Passivhausstandard. Das Flachdach besitzt sowohl eine extensive Begrünung als auch eine Photovoltaikanlage. Des Weiteren wurde im Zuge des Projektes ein Wasserkraftwerk auf dem Grundstück errichtet. Die Büroräume und die darin befindlichen Arbeitsplätze sind hauptsächlich Richtung Osten, Süden und Westen orientiert. Im Erdgeschoss sind die Besprechungs- sowie die Sozialräume (Vortrags- und Mehrzweckraum, Küche mit Essbereich, Mediathek, Kaminzimmer) die sich nach außen in den Garten und der Terrasse erweitern, südlich orientiert, Werkstatt-, Lager- und Archivräume sich Richtung Norden ausgerichtet. Die mit Lärchenholzschindel verkleidete Fassade wird über großflächige Fensterelemente geöffnet. Umlaufende Balkone gliedern das Gebäude geschossweise. Ziel ist es, dass mehrere Planer an einem Ort gemeinsam arbeiten. Dadurch ergeben sich für die einzelnen Betriebe Synergien in der Nutzung, im Betrieb und in der Anschaffung. Im Erdgeschoss sind Gemeinschaftsbereiche angesiedelt, in den Obergeschossen findet man die individuellen Büros. Die Erschließungszonen werden außerdem als Ausstellungsflächen mitgenutzt. Der Gemeinschaftsraum steht auch für kulturelle Zwecke offen, es soll „ein richtiges Kulturkraftwerk“ entstehen. Zahlreiche Veranstaltungen, von Diskussionsforen zu baurechts- und raumplanerischen Themen, Vorträgen, Lesungen, Konzerten bis hin zu Yogakursen und Tanzveranstaltungen finden statt. Entlang des Flusslaufes der Fuschler Ache ordnen sich Ober- und Unterhaus des Wasserkraftwerkes an. Das Oberhaus aus Holz schmiegt sich parallel zum Fluss an. Dem Gegenüber stellt sich das Unterhaus aus Stahlbeton quer dazu.

Beurteilung durch das Preisgericht

Wir haben es so verstanden: Ein Bürogebäude plus Energie. Die Energie kommt einerseits von der eigenen Wasserkraft, die hier seit Generationen genutzt wird, andererseits vom Dach als Spende der Sonne und noch viel mehr von den hier kreativ Arbeitenden. Ein Mischbau aus stahllosen Stampfbetonwänden und Brettsperrholzplatten. Auf drei Ebenen gibt es Platz für mehrere Einzelbüros, im Erdgeschoss für eine Bibliothek, Brot und Spiele sowie für einen Veranstaltungsraum. Ein innovatives Heizsystem mit einer Lehmspeicherheizung wurde entwickelt und sorgt im kontrolliert belüfteten Haus für Behaglichkeit zum Nulltarif. Der Bau versteht sich als Architekturlabor, in dem neue Ideen und Anwendungen getestet werden können. Alle Materialien sind mit Bedacht ausgewählt – bis zur Wiederverwertung nach der Nutzung in diesem Gebäude. Das Haus ist unaufgeregt und scheint wie ein in sich ruhender Bison auf der Wiese seiner Bestimmung zu trotzen. Schön!