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Award / Auszeichnung | 12/2019

Landeswettbewerb Wohnungsbau Bayern 2019

Zugang

Zugang

Neubau eines Wohnhauses in historischer Scheune

DE-95478 Kemnath

Preis

KARLHEINZ BEER Büro für Architektur und Stadtplanung

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2015

Projektbeschreibung

Historische Werte in die Zukunft führen

Sie sind kaum mehr genutzt und zunehmend von Abriss bedroht. Die alten Scheunen, die in der nördlichen Oberpfalz ganze Quartiere der kleinen Städte definieren. In der Stadt Kemnath finden sich zahlreiche Straßenzüge, die ihre Identität durch Naturstein - Scheunen aus dem 19. Jahrhundert wahren. Mit diesem Projekt wurde dem historischen Gebäude wieder langfristige Nutzung eingeschrieben. Großzügiges Seniorenwohnen auf einer Ebene ermöglicht es, die Scheune in ihrer Substanz, Detaillierung und ihrem Ausdruck durch würdige Alterung unangetastet zu lassen - Die notwendigen statischen Ertüchtigungen der historischen Substanz schufen offene und flexible Räume, die aufgrund ihrer Dimensionen das Einfügen einer neuen "Bungalow Struktur“ ermöglichte.
Der „Respektabstand“ des eingesetzten thermisch autarken Holzständerbaus zum Bestand schafft großräumige Loggien auf beiden Längsseiten, die durch neue Oberlichter Tageslichtqualitäten erhalten.
Das "Haus im Haus" System lässt die Scheune in ihrer Geschichte lesbar und bietet zugleich eine neue zeitgemäße Hülle für seniorengerechtes Wohnen mit Eisspeicher und Wärmetauscher. Die hocheffiziente Dämmung des eingeschobenen Neubaus ermöglicht damit den Verzicht auf fossile Brennstoffe.
Der großzügige mit altem Baumbestand besetzte zugehörige Freiraum wird mit angebauter, teilweise gedeckter Terrasse und einem Nebengebäude in Holzleichtbauweise zu einem privaten Garten, der den Wohnraum ins Grüne erweitert. Die Bestandsgehölzer wurden dankenswert in die Neuplanung übernommen. Somit entsteht in fußläufiger Entfernung zur Altstadt, aus einer dem Verfall preisgegebenen Scheune eine barrierefreie Wohnung mit einzigartigen räumlichen Qualitäten des Bestandes und den anschließenden Freiräumen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Man kennt die Argumente, die landauf landab, immer und immer wieder vertreten werden, wenn es darum geht darzulegen, warum der Erhalt eines Gebäudes „nicht möglich“, oder wie man gerne hört „nicht sinnvoll“ ist. Es wird postuliert „das sei wirtschaftlich nicht zu vertreten“, „das sei glatter Unfug“, „das funktioniere nicht“, „die Bausubstanz sei zu schlecht“ oder „das sei unverantwortlich“. Die Liste ließe sich endlos fortsetzen. Diese Argumente werden oft mit tiefer Überzeugung vorgetragen. Gegenargumente helfen selten. Das einzige, was überzeugen kann, sind gebaute Beispiele.
Diese finden sich nur vereinzelt. Die eben beschriebenen Vorurteile dagegen sind weit verbreitet. Da tut es dann gut, wenn ein tatsächlich realisiertes Projekt nachweist, dass Leerstand in der Mitte kein Schandfleck ist, sondern eine Chance. Es tut gut zu sehen, dass eine Scheune das Zeug dazu hat ein Haus zu werden. Es tut gut zu sehen, wie unaufgeregt ein solches Ergebnis sein kann. Es tut gut zu sehen, dass so ein Umbau sogar wesentlich bessere und vielschichtigere Räume hervorzubringen vermag, als die meisten Neubauten.
Loggia im Zwischenraum Neu-Altbau

Loggia im Zwischenraum Neu-Altbau

Gartenseite

Gartenseite

Fensterdetail

Fensterdetail

Aussenansicht

Aussenansicht

Ansicht Gartenseite

Ansicht Gartenseite

Flur

Flur