Award / Auszeichnung | 09/2020
Holzbaupreis 2020 für Schleswig-Holstein und Hamburg
©SIECKMANN WALTHER ARCHITEKTEN
HAUS JS
Preis Bauen im Bestand
Architektur
Projektdaten
-
Gebäudetyp:
Wohnungsbau
-
Projektgröße:
keine Angabe
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Status:
Realisiert
-
Termine:
Fertigstellung: 01/2019
Projektbeschreibung
Das Grundstück im Hamburger Westen wurde mit einem zum Abbruch ausgewiesenen Bestandgebäude verkauft. Hierbei handelte es ich um ein Bungalow aus den 1960er Jahren. Nach eingehender Prüfung der Immobilie stellte sich heraus, dass die bauliche Substanz wie auch die architektonische Ausgestaltung von hoher Qualität waren. Daher wurde entschieden das Bestandsgebäude nicht rückzubauen, sondern vollständig zu sanieren und um eine Aufstockung zu erweitern. Hierbei wurde das bestehende Motiv der umlaufenden Dachrandverkleidung aufgenommen und auf die in Holzbaurahmenbauweise gefertigte Aufstockung übertragen. Eingefasst von den anthrazitfarbenden Zinkblechabdeckungen erhielt die Aufstockung eine schwarze Holzlamellenfassade mit rahmenlos integrierten Fensterflächen.
Der Bestand wurde mittels einer Holzfaser-Innendämmung energetisch ertüchtigt, mit dreifach verglasten Holz-Aluminium-Fenstern versehen und weiß gestrichen.
Der Bestand wurde mittels einer Holzfaser-Innendämmung energetisch ertüchtigt, mit dreifach verglasten Holz-Aluminium-Fenstern versehen und weiß gestrichen.
Beurteilung durch das Preisgericht
Als Projekt im Rahmen der Nachverdich¬tung von Siedlungsgebieten aus den Zeiten des Aufbaus der Bundesrepublik kommt diesem Vorhaben Vorbildcharakter zu. Abgesehen davon, dass mit der Vermeidung des ursprünglich geplanten Abrisses des Bestandsgebäudes ein investorengerechter Neubau an gleicher Stelle verhindert wurde, der die Größenordnung der einzelnen Objek¬teim Umfeld mit großer Wahrscheinlichkeit überragt, wenn nicht gar gesprengt hätte, ist mit der umgesetzten Lösung ein Beispiel für einen behutsamen Umgang mit materieller Bausubstanz gerade im kleinen Maßstab gefunden worden. Die Untersuchung des zum Abriss freigegebenen Bestandsgebäudes hatte ergeben, dass dessen Funktionalität und Konstruktionvon überdurchschnittlicher Qualität sind, somit zur Fortschreibung des Objektes einladen. Daher wurde vom Rückbauabgesehen, stattdessen der Bestand energetisch optimiert und über dem Erdgeschossgrundrisseine Teilaufstockung realisiert. Dabei wurde mit der Ausführung der Aufstockung in Holzrahmenbauweise mit zelluloser Wärmedämmung auf ein ein¬faches, dabei bewährtes Prinzip gesetzt, das technische Sicherheit, Dauerhaftigkeit und Werthaltigkeit gewährleistet. Diese sensibleTransformation der ursprünglichen Idee respektiert Gestaltung wie Proportionalität und Farbigkeit der Elemente des Bestands, die ablesbar bleiben, so dass bei nur flüchtiger Betrachtung der Eindruck vermittelt wird, das Gebäude wäre bereits in den 1960er Jahren in dieser Kubatur und Gestalt errichtet worden. Die Verschränkung von technologischer Fortführung des Gebäudes bei gleichzeitiger Respektierung der Gestaltungselemente auf der Grundlage der Möglichkeiten des zeit¬genössischen Holzbaus hat Vorbildcharakter für die umfassenden Bauaufgaben in den Siedlungsstrukturen mit Nachkriegstypolo¬gien hierzulande.
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