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Award / Auszeichnung | 09/2020

Häuser des Jahres 2020

Kleines Haus

CH-9243 Jonschwil, Kronenstrasse 12

Anerkennung

Lukas Lenherr Architektur

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2018
    Fertigstellung: 01/2019

Projektbeschreibung

Überlegungen zum Projekt

Mitten im Dorf von Jonschwil im Alttoggenburg der Schweiz stand sie - die alte Remise. Früher wurde sie mit Schilte Siebni benannt, was in den Dörfern jeweils für dasjenige Gebäude üblich war, das am schiefsten in die Gegend ragte.

Diese Remise wurde konstruktiv gesichert und später wurden übereinander drei, zueinander abgedrehte, Zimmer mit Nasszellen eingebaut. Diese Stapelung öffnet einen spiralförmigen und vertikal nach oben verlaufenden Lebensraum durch alle drei Stockwerke hindurch.

Auf dem quadratischen Grundriss von 6 x 6 Meter steht nun ein „Kleines Haus“ mit nicht ganz 99 Quadratmeter Wohnfläche. Die Öffnungen im Innern verknüpfen die Räume, große Fenster schaffen Bezüge zur nahen Umgebung, Durchblicke entstehen.

Die Verhältnisse zwinkern japanische Raumkonstellationen hervor. Das Haus hat keine Korridore sondern besteht aus einer Sequenz von Räumen. Diese lassen sich in verschiedenen Abfolgen erleben und mit horizontalen Netzen durchaus im Schwebezustand erfahren.

Die Materialien sind natürlich belassen und klar reduziert. Die Gegensätze und Sprünge der Werkstoffe treffen ohne Kaschierungen aufeinander. Die Materialien sind vielfach zweckentfremdet eingebaut und die Spuren der Arbeiten sind Teil vom Ganzen.

Einen Keller hat das Haus wegen dem Grundwasser keinen und die Technik findet Platz in einem Schrank im Waschraum. Klein heißt auch wenig Volumen heizen zu müssen. Eine dicke Dämmung aus Holzfaser und Schafwolle schützt das Haus. Der Holzofen wird unterstützt durch eine Bodenheizung im einfach geschliffenen Unterlagsboden.

Die Witterung wird die Holzfassade mit ihren Kanthölzern aus heimischer Lärche und den einfachen Holzfenster aus Föhre über die Jahre hin zeichnen. Das später hervordringende sichtbare Schraubenbild wirkt der Alterung entgegen. Gemäß dem Ortsbildschutz nimmt der zurückhaltende Bau auf der ganzen Länge Bezug auf zu dem historischen Kontext und prägt den Ort somit nachhaltig.

Überlegungen zur Nachhaltigkeit

Die Baumaterialien sind unbehandelt, offen verschraubt und größtenteils unverschnitten. Sie sind demontierbar und wieder verwendbar. Das Haus kann quasi als ein Lager an Baumaterialien betrachtet werden.

Nach diesem Prinzip der Wiederverwendung funktioniert auch die Küche. Ein Holzgestell in dem die Apparate hineingestellt und von der Bauteilbörse stammen. Die Idee der Wiederverwendung so auch im Detail.

Der kleine Fußabdruck bietet genug Platz für eine Familie mit zwei Kindern. Der vertikale Wohnraum verbindet alle Zimmer und das Wohnen auf kleinstem Raum wird zum Ereignis das Verbindungen fördert. Rückzüge sind immer möglich und dadurch auch bewusster zu erleben.

Dem kleinen Fußabdruck folgen dann auch tiefe Baukosten. Ferner kommt ein niedriger Energieverbrauch dazu was kleine Nebenkosten mit sich bringt. Reduktion und Verzicht sind für uns zwei sehr wichtige Vertreter der Nachhaltigkeit – und bekanntlich ist weniger ja mehr.

Dass die Umgebung klein ist, ist dann eher Zufall. Auf jeden Fall ist sie pflegeleichter und bietet Platz für einen Gemüsegarten den es auf Kosten des Parkplatzes gibt.
Erdgeschoss

Erdgeschoss

Obergeschoss

Obergeschoss

Dachgeschoss

Dachgeschoss

Schnitt

Schnitt

Fassade

Fassade