Häuser des Jahres 2020

Das kompakte und gut organisierte Haus in Zentrumsnähe ist aufgeteilt in ein extrovertiertes Erdgeschoss und ein introvertiertes Obergeschoss. Der auf den ersten Blick einfach wirkende Baukörper variiert das Thema der Verknüpfung von Innen und Außen auf verschiedene Weise und schafft so abgestufte, stark differenzierte Übergänge zwischen dem Innen -und Außenraum. Durch die transparente, verglaste Fassade, verglaste Loggien an zurückspringenden Fassaden und durch Faltelemente, die die Fassade öffnen und schließen, verzahnen sich Innen und Außen. Die einzelnen Stockwerke sind dabei nicht voneinander getrennt, sondern gehen ineinander über. Die fließende Abfolge der Räume im Split-Level Haus bietet den jeweiligen Funktionen entsprechend unterschiedliche Wohnqualitäten mit unterschiedlichen Raumhöhen.
Im Erdgeschoss, das durch die Lage im großen Garten blickgeschützt ist, öffnet sich der Wohn- und Essbereich mit jeweils 2-3 Verglasungsseiten nach außen und entwickelt so eine enge Verbindung zu den vorgelagerten Terrassen und zur Natur. Die Terrassen bleiben hinter der Lochblechfassade des Obergeschosses zurück und ermöglichen einen abgestuften, differenzierten Übergang von Innen nach Außen.
Im Obergeschoss befinden sich, versteckt hinter der Kupferfassade, die privaten Räume. Aufgrund der Nähe zur Kirche und einer Burg wurden hier vielfältige Blickwinkel mit hohen Aussichtsqualitäten generiert: auf die Burg und die Kirche, in den Garten oder - von der Badewanne aus - in den von der Kupferverkleidung versteckten Innenhof. Die vorgelagerte Fassade kann sich dabei mit ihren sich öffnenden Elementen der jeweiligen Stimmung anpassen: Entweder Offenheit und Ausblick oder Rückzug und Geborgenheit. Durch die Lochblechfassade entstehen zudem stimmungsvolle Lichtspiele in den Räumen und auf den Terrassen im Erdgeschoß.
Die reduzierte aber bewusst gesetzte Materialität mit Sichtestrich und Eichenfenster bildet einen dezenten Hintergrund für das Wohnen.