Award / Auszeichnung | 09/2020
Bundespreis UMWELT & BAUEN
©Daniel Sumesgutner
Strassenabwicklung
Wohnprojekt Stadtfinken
DE-22081 Hamburg, Leo-Leistikow-Allee
PREIS / KATEGORIE WOHNGEBÄUDE
Architektur
MUDLAFF & OTTE Architekten PartGmbB
Architektur
Architektur
Dr. Heinke Marxen-Drewes Naturnahe Grünplanung
Landschafts- / Umweltplanung
Werkstatt Lebensraum Landschaftsarchitekt Reiner Kahns
Landschaftsarchitektur
TGA-Fachplanung
Schreyer Ingenieure Schreyer|Svenson|Partnerschaft mbB
Tragwerksplanung, Energieplanung
Bauherren
Projektdaten
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Gebäudetyp:
Wohnungsbau
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Projektgröße:
9.500m² (geschätzt)
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Status:
Realisiert
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Termine:
Baubeginn: 01/2016
Fertigstellung: 01/2018
Projektbeschreibung
Drei Architekturbüros haben sich für den Wettbewerb von 22 ‚Stadthäusern‘ im zentralen Hamburger Stadtteil Uhlenhorst als ARGE zusammengeschlossen. Nach Gewinn des Bieterverfahrens mit Wettbewerbsteil hat jedes Büro eigenständige Haustypen bis zur Ausführungsplanung entwickelt, die dann ausgeschrieben und umgesetzt worden sind.
Zur Umsetzung des Projekts wurde kurz nach Wettbewerbsgewinn eine generationsübergreifende Baugruppe gegründet, die für das Projekt die Bauherrenrolle übernommen hat.
Das städtische Reihenhaus als Bauaufgabe mit seiner additiven Reihung von Häusern an sich, bewegt sich im Spannungsfeld zwischen den Polen der absoluten „Ordnung“ und der „Un-Ordnung“ bzw. zwischen der Monotonie sich wiederholender Fassaden und der Pluralität der individuellen Fassadengestaltung.
In diesem Spannungsfeld gilt es bewusst städtebauliche Vorgaben zu entwickeln, mit dem Ziel ein heterogenes, harmonisches Ganzes als abwechslungs- und spannungsreiches „Stadtbild“ zu erzeugen. Die drei Architekturbüros haben dies mit Ihren Klinkerfassaden vorgeschlagen.
Die Reihenhäuser werden über die privaten Vorgärten erschlossen. Die Vorgärten sind offen, nicht eingezäunt, und sollen die nachbarschaftliche Kommunikation unterstützen.
Vor dem Baufeld liegt ein durchgrünter Landschaftsstreifen, wo sich Bewohner, Kinder und Nachbarn zum Unterhalten, Spielen und Austausch treffen.
Die Stadthäuser werden von den Dämmwerten her im Passivhaus Standard geplant. Als Dämmstoff werden Produkte mit dem „Blauen Engel“ oder „natureplus“ Siegel verwendet. Die Dachflächen der Staffelgeschosse, alle extensiv begrünt, werden durch Photovoltaik (81 kWp) ausgenutzt. Das Gebäude erwirtschaftet mehr Energie als es verbraucht.
Die Wärmeenergie aus dem Abwasser wird ebenso rückgewonnen wie das Energiedelta aus insgesamt 16 Erdwärmesonden, die zum Heizen und zum Kühlen verwendet werden. Der Strombedarf der Erdwärmepumpe, LED-Beleuchtung und Elektromobilität wird ebenso wie ein ¬Eigenstromanteil von 80 % abgedeckt.
Das Projekt ist mit dem 1. Preis des KFW-Award 2020 in der Kategorie ‚Neubauten‘ ausgezeichnet worden.
Beurteilung durch das Preisgericht
Das Projekt wurde durch eine Baugruppe realisiert und umfasst Gemeinschaftseinrichtungen wie Gärten, Gemeinschaftsraum mit Gästebett und E-Lastenfahrräder, die von allen genutzt werden können.
Die Baustoffauswahl erfolgte mit der Zielsetzung, gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe zu vermeiden. Zur Qualitätssicherung wurden u.a. auch Raumluftmessungen durchgeführt.
©Daniel Sumesgutner
Strassenabwicklung mit Klinker, Betonfertigteilen, Naturstein und Metallverkleidungen
©Daniel Sumesgutner
Zwilling Studio WITT Architecture & design
©Daniel Sumesgutner
Fassadendetail Kolumba Klinker und Betonfaschen
©Claus Morgenstern
Erker mit Terrassen und Loggien
©Claus Morgenstern
Gartenfassade
©Claus Morgenstern
Gründach mit PV
©Claus Morgenstern
Metallfaschen, MoRe Architekten
©Claus Morgenstern
Naturstein verkleidete Loggien, Mudlaff & Otte Architekten
©Dr. Marxen-Drewes Landschaftsarchitekten
Lageplan