Award / Auszeichnung | 09/2020
Deutscher Nachhaltigkeitspreis Architektur 2021
©Iris Maria Maurer
UNIQUE³
Finalist
Architektur
Projektdaten
-
Gebäudetyp:
Wohnungsbau
-
Projektgröße:
keine Angabe
-
Status:
Realisiert
-
Termine:
Baubeginn: 01/2015
Fertigstellung: 01/2016
Projektbeschreibung
Siemens-Haus Saarbrücken - Unique
Beurteilung durch das Preisgericht
Das UNIQUE³ ist ein umgenutzter, denkmalgeschützter Gebäudekomplex der ehemaligen Siemens-Niederlassung in Saarbrücken aus dem Jahr 1965. Das Wohnquartier beantwortet auf beispielhafte Weise die Frage, wie der wertvolle Raum solch eines Baudenkmalareals weiter genutzt werden kann. Schließlich galt das Ensemble aus einem sechsgeschossigen Bürohaus, einem Casino und Werkstätten nach seiner Aufgabe 2010 zunächst als energetisch nicht sanierbar und stand lange leer.
Gegen ein Wohnquartier sprachen zuerst die Raumtiefen der ehemaligen Großraumbüros und die Schwierigkeit eines denkmalgerechten Umgangs mit dem äußeren Erscheinungsbild, die vor allem hinsichtlich der durchgängigen festverglasten Fensterbänder des Bürohauses bestand. Hinzu kamen die von Gebäuden der Nachkriegsmoderne her vertrauten bautechnischen Probleme wie niedrige Geschosshöhen (durch enorme Technik über den Abhangdecken für Lüftung, Klima etc.) und thermische Bauteilschwierigkeiten.
Die Umnutzung gelang beim ehemaligen Bürohaus durch den Einsatz einer zurückgesetzten Klimahülle, einem Haus-im-Haus-Prinzip, mit dem die EnEV- und KfW-55-Anforderungen erfüllt werden konnten. Wobei zugleich die neu geschaffenen, großzügigen Loggien, die für Wohnzwecke zu groß geratenen Raumtiefen reduzieren. Dabei hat man etwa die Hälfte der Glasfelder aus den Fensterbändern entnommen – ein Schritt, der im Rahmen der Bewertung der Einreichung durchaus ambivalent gesehen wurde. Diese Maßnahmen, die in Abstimmung mit der Denkmalpflege erfolgten, gehen durchaus selbstbewusst mit dem Bestand um und setzen dadurch ein
neues, eigenes Zeichen. Zugleich bleibt die Ästhetik der Moderne als eine historische, visuelle Zeitschicht weiterhin deutlich ablesbar. In dem ehemaligen Bürohaus entstanden 41 großzügige Wohnlofts mit Raumhöhen von ca. 3,70m und ansprechenden konstruktiven Details, wie den freigelegten Stahlbetonrippendecken.
Zudem wurde positiv bewertet, dass die Erweiterungen der Nachbargebäude konstruktiv in Holzbauweise realisiert wurden. Das ehemalige Casino wurde entkernt und eingeschossig in Holztafelbauweise aufgestockt, wobei auch die neuen Bauteile in Anlehnung an den Bestandsbau eine Fassade mit weißen Aluminiumkassetten erhielten. Durch neue Deckenöffnungen wurde ein Atrium geschaffen, über das sechs Wohnungen mit Gartenanteil im Erdgeschoss und 14 Apartments in den Obergeschossen erschlossen werden. Die ehemaligen Siemens-Werkstätten wurden im Rahmen einer zweigeschossigen Aufstockung in Brettschichtholzbauweise in Townhouses mit nach Süden ausgerichteten Gärten und Terrassen aufgeteilt. So entstanden sieben Lofts im Erdgeschoss und 20 weitere Wohneinheiten im ersten und zweiten Obergeschoss.
Durch die Revitalisierung einer Gewerbebrache ohne zusätzliche Flächeninanspruchnahme wurde hochwertiger, zentrumsnaher Wohnraum geschaffen, der Wärme-, Schall-, Brand- und Denkmalschutz miteinander kombiniert und versöhnt. Durch eine weitgehende Entsiegelung und eine extensive Dachbegrünung wurden zudem lokale klimatische Verbesserungen erreicht.
Gegen ein Wohnquartier sprachen zuerst die Raumtiefen der ehemaligen Großraumbüros und die Schwierigkeit eines denkmalgerechten Umgangs mit dem äußeren Erscheinungsbild, die vor allem hinsichtlich der durchgängigen festverglasten Fensterbänder des Bürohauses bestand. Hinzu kamen die von Gebäuden der Nachkriegsmoderne her vertrauten bautechnischen Probleme wie niedrige Geschosshöhen (durch enorme Technik über den Abhangdecken für Lüftung, Klima etc.) und thermische Bauteilschwierigkeiten.
Die Umnutzung gelang beim ehemaligen Bürohaus durch den Einsatz einer zurückgesetzten Klimahülle, einem Haus-im-Haus-Prinzip, mit dem die EnEV- und KfW-55-Anforderungen erfüllt werden konnten. Wobei zugleich die neu geschaffenen, großzügigen Loggien, die für Wohnzwecke zu groß geratenen Raumtiefen reduzieren. Dabei hat man etwa die Hälfte der Glasfelder aus den Fensterbändern entnommen – ein Schritt, der im Rahmen der Bewertung der Einreichung durchaus ambivalent gesehen wurde. Diese Maßnahmen, die in Abstimmung mit der Denkmalpflege erfolgten, gehen durchaus selbstbewusst mit dem Bestand um und setzen dadurch ein
neues, eigenes Zeichen. Zugleich bleibt die Ästhetik der Moderne als eine historische, visuelle Zeitschicht weiterhin deutlich ablesbar. In dem ehemaligen Bürohaus entstanden 41 großzügige Wohnlofts mit Raumhöhen von ca. 3,70m und ansprechenden konstruktiven Details, wie den freigelegten Stahlbetonrippendecken.
Zudem wurde positiv bewertet, dass die Erweiterungen der Nachbargebäude konstruktiv in Holzbauweise realisiert wurden. Das ehemalige Casino wurde entkernt und eingeschossig in Holztafelbauweise aufgestockt, wobei auch die neuen Bauteile in Anlehnung an den Bestandsbau eine Fassade mit weißen Aluminiumkassetten erhielten. Durch neue Deckenöffnungen wurde ein Atrium geschaffen, über das sechs Wohnungen mit Gartenanteil im Erdgeschoss und 14 Apartments in den Obergeschossen erschlossen werden. Die ehemaligen Siemens-Werkstätten wurden im Rahmen einer zweigeschossigen Aufstockung in Brettschichtholzbauweise in Townhouses mit nach Süden ausgerichteten Gärten und Terrassen aufgeteilt. So entstanden sieben Lofts im Erdgeschoss und 20 weitere Wohneinheiten im ersten und zweiten Obergeschoss.
Durch die Revitalisierung einer Gewerbebrache ohne zusätzliche Flächeninanspruchnahme wurde hochwertiger, zentrumsnaher Wohnraum geschaffen, der Wärme-, Schall-, Brand- und Denkmalschutz miteinander kombiniert und versöhnt. Durch eine weitgehende Entsiegelung und eine extensive Dachbegrünung wurden zudem lokale klimatische Verbesserungen erreicht.
©Tassilo Luft