max40 – Junge Architektinnen und Architekten | BDA Architekturpreis 2021

Die Ortsstruktur der schwäbischen Gemeinde Mutlangen war seit der Nachkriegszeit geprägt und durchschnitten durch die B298.Die Bundesstraße drängte Wohnen und Gewerbe weiter aus dem Zentrum in Richtung der Ränder. Mit der Ortsumgehung und dem freiwerden eines stillgelegten Gewerbeareals war die Möglichkeit einer neuen Ortsmitte gegeben. Marktplatz, Wohnen, und Gastronomie sollen das soziale Leben wieder im Zentrum der Gemeinde ansiedeln. Der Ortsplatz wird weitestgehend nüchtern gestaltet um eine universelle Bespielung des Platzes zu ermöglichen. Wochenmarkt, sportliche und kulturelle Veranstaltungen lassen sich realisieren. Als Teilbereich der neuen Ortsmitte wurde ein Holzpavillon im Niedrigenergiestandard entwickelt, welches in das Nahwärmesystem des Quartieres eingebunden wurde. Das teilunterkellerte Gebäude besteht aus einer Gastronomie und Nebenräumen für 100 Gäste, einer Pergola mit begrünten Spiel- und Sitzgelegenheiten sowie einer dem Platz zugeordneten öffentlichen Sanitäranlage. Der eingeschossige Gebäudewinkel tangiert die Platzkanten, definiert die Ränder und bildet auf Aughöhe eine den Platz einrahmenden horizontalen Abschluss. Der Innenraum des Gebäudes ist großzügig verglast und wird als Teil der Platzgestaltung verstanden. Die Grenzen zwischen Innenraum und Außenbereiche werden funktional und visuelle aufgehoben. Der Gastronomiepavillon fungiert
als Taktgeber und Frequenzbringer für eine erneute Innerörtliche Entwicklung einer Gemeinde im ländlichen Raum.