max40 – Junge Architektinnen und Architekten | BDA Architekturpreis 2021

Das schmale, sehr lange Hanggrundstück mit altem Baumbestand liegt in Nord-Süd Ausrichtung zwischen zwei denkmalgeschützten Villen des frühen 20. Jahrhunderts.
Um dem Baumbestand Rechnung zu tragen und um die Fernsicht zum Kloster Andechs über den Ammersee hinweg erleben zu können, entwickelt sich die Gebäudekubatur wie die Nachbargebäude turmartig in die Höhe. Um dieses Gefühl der Höhe zu verstärken, wurden drei Vollgeschoße mit Wohnzimmer im obersten Stockwerk geplant.
Ein großes Fenster gibt den Blick durch die Baumkronen hindurch über den Ammersee mit Kloster Andechs und den dahinter liegenden Alpen frei. Die Küche als Dreh- und Angelpunkt der Familie sollte im Erdgeschoss an den Garten angeschlossen werden.

Konsequent wurde bei der Umsetzung auf die Verwendung von natürlichen, massiven und unbehandelten Materialien geachtet. Das Zusammenspiel aus rohem Messing, unbehandelter Eiche und verputzen Oberflächen findet sich in vielen Details wieder.
Bei der Gestaltung der Gebäudehülle wurde der Sockelputz der beiden angrenzenden Denkmäler aufgegriffen und auf die gesamte Fassade übertragen. Dafür wurde eine eigene Mischung über mehrere Putzmuster angefertigt und von der Denkmalpflege freigegeben. Ein Kirchen-Stuckateur hat den Putz als Kellenwurf von Hand, Seite für Seite, angebracht.

Folgend der Vorstellung des einfachen, ökologischen Bauens wurde das Gebäude in Einstein-Ziegelbauweise (ohne Dämmstoff) realisiert. Als energetischer Standard wurde kfW 55, ohne Lüftungsanlage gewählt. Die Beschattung funktioniert über die tiefen Leibungen, ohne zusätzlichen Sonnenschutz. Dem Gebäude liegt ein kompakter, sechseckiger Grundriss zugrunde, der sich von den jeweiligen Abstandsflächen ableitet.

Der Entwurf ist ein Gemeinschaftswerk des Bauherren Andreas Schwab, der selbst Architektur studiert hat und als Produktdesigner arbeitet und dem Architekten Felix Huber.