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Award / Auszeichnung | 07/2020

Beispielhaftes Bauen Stadt und Landkreis Heilbronn 2015-2020

Kita am Neckarbogen "Kinja"

DE-74076 Heilbronn, Theodor-Fischer-Straße 50

Auszeichnung

FINCKH ARCHITEKTEN BDA

Architektur

Dupper Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Stadtsiedlung Heilbronn GmbH

Bauherren

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Kindergärten, Vorschulen

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2019

Projektbeschreibung

„Wir wollen ein Gebäude schaffen, das gefüllt ist mit der Energie von Kindern, dem Duft des Holzes und der Kraft und Schönheit der Natur.“ (chris finckh)

IDEE
Das Leitbild und die daraus abgeleitete Idee des Entwurfes besteht im Wesentlichen aus zwei entscheidenden Dingen: Die Vorstellung, wie Kinder hölzerne Bauklötze stapeln und dabei auf ganz spielerische Weise Häuser und Türme, Räume und Formen bauen und das Bild von glücklich spielenden Kindern in der Natur. Der Entwurf greift genau diese beiden Themen auf und schafft eine Analogie hierzu.

aus den „Bauklötzen“ werden auf 5 Geschossen, abwechselnd mit Betonflächen als Geschossdecken, gestapelte hölzerne Quader, welche die einzelnen Funktionsbereiche bzw. Räume bilden.
die „Natur“ wird in Form eines diagonalen treppenförmigen Atriums zu einer grünen Spiellandschaft mit unterschiedlichen Erlebnissen wie z. B.: Treppen, Rutschen und Kletterwände, Garten- und Sandloggien, Bäume, Balkone, Terrassen, Sitzinseln sowie weitläufige Innen- und Außenflächen zum Spielen und Toben. Das Atrium ist als kommunikativer Mittelpunkt ein Ort der Begegnung für Kinder und Familien.
NUTZUNGSSTRUKTUR
Die Nutzungsstruktur des 5-geschossigen Gebäudes gliedert sich in drei Funktionsbereiche.

5 kompakt gestaltete 2- bis 3-Zimmer-Wohnungen für alleinerziehende Eltern mit einem Kind (4. OG).
5-gruppiges Kinderhaus mit Platz für bis zu 80 Kinder im Alter von 0-6 Jahren mit zwei U3-Gruppen und drei Ü3-Gruppen inkl. Randzeitenbetreuung am Morgen und am Abend (EG bis 3. OG).
Technikzentrale mit Blockheizkraftwerk für den gesamten Block H sowie diverse Kellerräume und Tiefgarage (UG).
KONSTRUKTION
Das Gebäude wurde in Hybridbauweise (Beton und Holz) konstruiert. Dabei besteht die tragende Struktur wie Treppenhaus, Aufzugsschacht, Stützen und Geschossdecken aus Stahlbeton. Die nichttragende Struktur des Gebäudes wie Außen- und Innenwände wurde in Holzständerbauweise erstellt. Von gestalterischer Bedeutung war es, dass sowohl von außen als auch von innen die hybride Bauweise sichtbar und erlebbar wird.

Beurteilung durch das Preisgericht

Begründung der Jury
Wie es gelingen kann, eine Kita in einen städtischen Block einzufügen, beweist die „Kinja“ am Neckarbogen auf geschickte Art und Weise. Sie verknüpft die über vier Geschosse gestapelten Räumlichkeiten durch ein erlebbares Atrium, das gleichzeitig Erschließung, Kommunikationsraum und Spielbereich ist. Treppenbegleitend verbinden – nur für Kinder zugänglich – Klettertürme, Rutschen und Geheimgänge die Geschosse miteinander. So können sich die kleinen Nutzer das Haus auf ihren eigenen Pfaden erschließen. Die Architektur trägt dem offenen pädagogischen Konzept Rechnung, sodass sich die Kinder im gesamten Haus bewegen können. Alle Geschosse haben großzügige Terrassen, die die Freibereiche im Garten ergänzen und die Grenzen zwischen Innen- und Außenraum auflösen. Alles in allem ein sehr gelungenes Beispiel dafür, wie sich die Potenziale einer städtischen Gebäudetypologie in räumliche Qualitäten einer Kita umwandeln lassen.