Hugo-Häring-Auszeichnung 2020 BDA Kreisgruppe Hochrhein

Schlicht und einfach im besten Sinn und doch ganz im Stil eines traditionellen Schwarzwaldhauses im Hotzenwald – so präsentiert sich das Hofhaus von Architektin Katja Knaus in Rickenbach. Die Kubatur orientiert sich am Eindach-Hof früherer Zeiten. Wohnhaus und Ökonomietteil (Ifer) sind durch ein angedeutetes Dach und eine einheitliche Holzfront miteinander verbunden. So entstand ein windgeschützter Einschnitt und Raum für Grün. Der ursprüngliche Charakter des Hotzenhauses wurde konsequent modern interpretiert und in die Neuzeit transformiert. Das Gebäude in dem kleinen Weiler, den früher drei landwirtschaftliche Anwesen prägten, passt sich nicht nur gut in das bauliche Umfeld mit klassischen Wohnhäusern ein, es entstand vielmehr ein Hotzenhaus 2.0. So wurde beispielsweise das Schild (Laubengang) nur angedeutet, dafür aber die Garage komplett in den Kubus integriert. Die Holzfassade an der Straßenseite hat direkt keine Fenster, diese befinden sich im Laubengang, dafür aber etliche kleine Öffnungen, die die Charakteristik der Balkongeländer von Schwarzwaldhäusern aufnimmt. Im Inneren setzt die Architektin konsequent auf eine Symbiose aus hellem Holz und Beton. Und bei der Chunst aus Sichtbeton, dem Kachelofen, wird die Tradition mit modernen grünen Fliesen nur angedeutet. Die mächtige Fensterfront gewährt den Bewohnern einen freien Blick bis hin zu den Schweizer Alpen. Wer den Blick nicht ganz so weit schweifen lässt, schaut auf Loch acht des direkt an den Garten angrenzenden Golfclubs und kann den Golfern so beim Putten quasi über die Schulter schauen. Wie gesagt, eine moderne Interpretation eines Hotzenhauses, das nicht nur die Landschaft in und um Rickenbach über Jahrhunderte hinweg geprägt hat.