Hugo-Häring-Auszeichnung 2020 BDA Kreisgruppe Hochrhein

Im Erdgeschoss lenken die weißen Fliesen aus Marokko und ein Meter hoher, moderner Kronleuchter die Blicke auf sich. So modern das Haus in Wollbach, einem kleinen Ortsteil von Kandern, innen daher kommt, so unverändert und gelassen wirkt das vom Keller bis zum Dachstuhl komplett entkernte und von Grund auf wieder aufgebaute 250 Jahre alte Haus von außen. Neue Decken und ein in Sichtbeton eingefasstes Treppenhaus, das dem Gebäude die nötige Stabilität verleiht, hauchen dem Gebäude dezent, aber wirkungsvoll neues Leben ein. Das historische Wohnhaus beherbergte früher ein Ladengeschäft. Es steht direkt neben der Dorfkirche und dem ehemaligen Milchhüsli, aber nicht unter Denkmalschutz. Dennoch restaurierte Architekt Christoph Geisel aus Lörrach die Hülle denkmalwürdig, so dass sich das erste Wollbacher Schulhaus weiterhin nahtlos in die über Jahrhunderte gewachsene Dorfstruktur einpasst. Innen setzte er gemeinsam mit den Eigentümern, Anne-Sophie und Horst Hollenwäger, diverse moderne Akzente. Allen voran durch das in Sichtbeton eingefasste Treppenhaus, das das Haus nach der Komplett-Entkernung von innen stützt. Innenarchitektin Anne-Sophie Hollenwäger sorgte mit ihrer Handschrift für eine gelungene Symbiose aus historischem Mauerwerk und zeitgenössischem Interieur. Auch der kleine, im rückwärtigen Bereich gelegene Innenhof wurde passend zum Haus und Nachbarschaft auf Vordermann gebracht. So entstand ein kleiner Freisitz, der frühere Schuppen dient als Lagerraum für Holz und Lebensmittel. Außen wie innen ein gelungener Umbau.