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Award / Auszeichnung | 09/2021

Prix Lignum 2021

Wohnüberbauung Maiengasse

CH-4056 Basel

1. Rang Region Nord

Esch.Sintzel Architekten

Architektur

EBP Schweiz AG

Bauingenieurwesen

Schmid Landschaftsarchitekten GmbH

Landschaftsarchitektur

BWS Bauphysik AG

Projektsteuerung

Büro für Bauökonomie AG

Projektsteuerung

Bachofner GmbH

Brandschutzplanung

Architektur & Farbe - Andrea Burkhard

Kunst

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2018

Projektbeschreibung

In den Höfen der Basler Innenstadt haben sich ganz allmählich immer mehr Einbauten breitgemacht. Diese Garagen, Werkstätten und Schuppen werden nun vielerorts entfernt. Dabei gehen allerdings auch lebendige Soziotope verloren. Der Geist des Gewerbehofs von gestern lässt sich nicht einfach in den Wohnhof von morgen kopieren, aber übersetzen. Das neue Haus spricht die Sprache der früheren Hofeinbauten. Leicht und niedrig steht es im Hof, aus Holz gefügt wie schon die gewerblichen Vorgängerbauten.

KRÄFTIGE FORM - FILIGRANE STRUKTUR
55 Wohnungen und 2 Kindergärten mitten in Basel. Ein Ort des Austauschs, wo Bewohner unterschiedlichen Alters in verschiedenen Lebensformen dicht und durchmischt zusammenleben. Inspirierendes Hinterhof-Milieu: Inmitten grosser Schuppen hatte sich hier eine Zwischennutzung eingerichtet, wo kollektiver Raum und private Aneignung sich überlagerten, wo Arbeit und Wohnen, Informalität und Repräsentation nicht getrennt waren. Besonders prägend die direkte, temporäre Konstruktion der Schuppen und der verschwiegene Charakter der Hinterhöfe, in denen die Regeln städtischen Bauens ausser Kraft gesetzt sind zugunsten einer dörflichen Informalität. Fast möchte man meinen, das neue, aus Balken und Brettern gezimmerte Haus im Hof sei hier nur provisorisch abgestellt, wäre da nicht seine entschiedene städtebauliche Geste. Der Platz in seiner Mitte bildet ein ‚Möglichkeitsfeld’ für die Menschen im ganzen Quartier, denn weil zuhinterst am Platz der städtische Kindergarten liegt, ist er eine öffentliche Angelegenheit.

MODERNSTE TECHNOLOGIE - TRADITIONELLE KONSTRUKTION
Die Inspiration durch die bestehenden Holzbauten zeigt sich auch in der direkten, stringenten und ökonomischen Holzkonstruktion des Baus. Eine Besonderheit des Projekts bilden die Gabelstützen. Gemeinsam mit den Holzelementwänden tragen sie massive Brettschichtholzträger, die das Gebäude über die gesamte Länge zusammenbinden. Die Träger in Querrichtung kragen zum Hof hin aus und spannen eine den Wohnungen vorgelagerte raumhaltige Schicht auf. Loggien und kleine Austritte vor den Fenstern etablieren einen Puffer und zugleich eine Kommunikationszone. Die davorliegenden vertikalen Holzleisten oszillieren zwischen Zierwerk und Tragstruktur.
Eine weitere Besonderheit stellt die sichtbare Balkenlage der Geschossdecken dar. Sie wird durch eine eigens entwickelte doppelte Schwalbenschwanzverbindung ermöglicht. Die neu gedachte Umsetzung der traditionellen Verbindung entsteht durch den Einsatz modernster Technologie in der CNC-Fräse - sie kommt ohne metallische Bindemittel aus und genügt heutigen Brandschutzauflagen. Das Sichtbar-Lassen der Konstruktion bringt neben seiner atmosphärischen Kraft auch eine Vergrösserung der Raumhöhe auf 2,76m mit sich, die die Wohnräume trotz ökonomischer Flächenverhältnisse grosszügig wirken lässt. Auch im Detail, wie etwa in den als Türrahmen fungierenden Balken, zeigt sich das Projekt konsequent als Holzbau durchdacht.