BDA Regionalpreis Niederbayern Oberpfalz 2021

Das bestehende evangelische Gemeindezentrum mit Kirche und Gemeinderäumen wurde 1972 nach Plänen des Architekten Theodor Henzler als zweigeschossiger, satteldachgedeckter Baukörper errichtet. Zusammen mit einem später errichteten Kirchturm bildet es auf dem vorhandenen Hanggrundstück ein einprägsames Ensemble. Nach über 40 Jahren waren am Gemeindezentrum neben Modernisierungsmaßnahmen, wie energetische Verbesserungen oder die Erneuerung der Gebäudetechnik, auch bauliche Änderungen in funktionaler und räumlicher Hinsicht notwendig. Ziel der umgesetzten Planung war es, die Qualitäten des Bestands zu stärken und die Räume aufgrund der notwendigen baulichen Änderungen auch funktional neu zu ordnen. Durch die Verlegung der Sakristei auf das Kirchenniveau konnte ein neuer separater Zugang für die Gemeinderäume von Norden geschaffen werden. Gemeinsam mit einer Aufzugsanlage und behindertengerechten Sanitärräumen ist das Gemeindezentrum nach dem Umbau nun barrierefrei. Nach außen zeigen sich die baulichen Änderungen der Nutzung durch den Abbruch des Anbaus und die nun klaren, eindeutigen Zugangssituationen. Der dem Kirchenraum zugeordnete Innenhof erhielt durch die Freistellung des Turmes eine neue Ausrichtung. Er ergänzt den Kirchenraum nun, dem Entwurfsansatz Henzlers folgend, durch seinen Bezug zum Gebäude noch deutlicher um einen ruhigen, intimen Außenraum. Im Sinne einer Interpretation des Bestands wurden vorhandene Gestaltungsprinzipien übernommen und bauliche Eingriffe und Modernisierungsmaßnahmen in Anlehung an die ursprüngliche Entwurfsidee weiterentwickelt. Die Innenräume sind durch ein einheitliches, reduziertes Farb- und Materialkonzept geprägt: weiß geputzte Wandflächen, hell lasierte Holzverkleidungen, geölte Parkettböden in den Gemeinderäumen und heimischer Natursteinboden im Kirchenraum. Frühere Ausstattungselemente wurden integriert und durch eine neue, einfache Möblierung ergänzt. Differenzierungen in der Gestaltung und Detaillierung der Bauelemente, wie beispielsweise den Fenstern, oder in der Fügung der Materialien wurden übernommen und fortgeschrieben. Es entstand eine neue Grammatik von Material, Oberfläche und Farbe.

Die evangelische Kirche mit Gemeindezentrum wurde 1972 nach Plänen des Architekten Theodor Henzler als zweigeschossiger, satteldachgedeckter Baukörper errichtet und bildet im Zusammenspiel mit dem später errichteten Kirchturm ein prägnantes Ensemble. Der dem Alter geschuldete bauliche Zustand und einige funktionale Defizite führten zur Notwendigkeit einer Überarbeitung. Durch eine geschickte räumlich-funktionale Neuordnung, bei der die Sakristei auf das Niveau der Kirche verlegt wurde, erhielten Kirche und Gemeindezentrum eigene Eingänge sowie eine barrierefreie Erschließung. Der Abbruch des Anbaus bewirkt eine Aufwertung des Kirchhofs und stärkt die Bezüge zwischen Kirche und Turm. Die Innenräume sind durch ein einheitliches, reduziertes Farb- und Materialkonzept geprägt. Frühere Ausstattungselemente wurden integriert und durch eine einfache neue Möblierung ergänzt. Differenzierungen in der Gestaltung und in der Detaillierung von Bauelementen wie beispielsweise den Fenstern oder in der Fügung der Materialien wurden übernommen und fortgeschrieben. Das Projekt zeigt auf vorbildliche Weise, wie mit wenigen gezielten und angemessenen Eingriffen sowohl eine Anpassung an heutige und zukünftige baulich-funktionale Anforderungen wie auch eine Verbesserung der Raumwirkung gelingen kann. Bestehende Potentiale und Qualitäten wurden mit großer Sensibilität erkannt, anverwandelt und gestärkt. So ist der Umbau der Kreuzkirche ein hervorragender Beitrag zum ressourcenschonenden Umgang mit einem Gemeinschaft stiftenden Ort, mit Raum und Material.