modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Award / Auszeichnung | 12/2021

competitionline campus 2022

Perspektiven

Perspektiven

1. Preis Studierendenarbeiten - Galeria Pausenhof

Preisgeld: 1.000 EUR

Sebastian Reitemeyer

Student*in Architektur

Annika Hopster

Student*in Architektur

Erläuterungstext

Das Projekt in einem Satz:

Das leerstehende Kaufhaus des Galeria Karstadt Kaufhof Konzerns in mitten der Innenstadt von Hamm wird zum Aufenthalts- und Identifikationsort für Bürger:innen mit vielfältigen Angeboten in den Bereichen Kultur, Freizeit, Bildung und Wohnen reaktiviert.

Warum ist das Projekt besonders einzigartig?

Die Innovation des Entwurfs zeichnet sich durch den Erhalt, sowie die Umnutzung des ehemaligen, introvertierten Konsum-Tempels in zentraler Innenstadtlage mit großen Gebäudetiefen, hin zu einem belebten, extrovertierten Ort der Teilhabe aus.

Projektbeschreibung:

Von Konsum geprägte Innenstädte sterben durch die zunehmende Verlagerung der Angebote ins Internet aus. Warenhaus Riesen wie Galeria Karstadt Kaufhof überrollte eine Schließungswelle, die leerstehende Gebäudemassen in prominenten Innenstadtlagen nach sich zog. Eine Kettenreaktion mit fatalen Folgen für den umliegenden Einzelhandel und belebte Innenstädte. Um ehemaligen Einzelhandel umzunutzen, gibt es bereits vielfältige Lösungsansätze. Doch wie umgehen mit geschlossenen Gebäuden, die riesige ehemalige Präsentationsflächen von Waren aufspannen und für den Bezug nach außen nicht konzipiert waren?
Für derart komplexe und eigenwillige Strukturen braucht es radikale Ansätze und Utopien, die ein Bild zeichnen, das beim bloßen Anblick des Leerstands nicht vorstellbar ist. Innenstädte, die vielfältige Angebote für Menschen bieten, losgelöst von Konsum. So genannte „Dritte Orte“, Kultur, Freizeit, Bildung und Wohnen als Aktivator für Leerstand – diese Ansätze verfolgt der Entwurf für die Umgestaltung des Galeria Kaufhof Hamm. Diverse Angebote für Bürger:innen in einem zur Stadt geöffneten Gebäude. Drei Hauptnutzungen gliedern das ehemalige Kaufhaus und bieten thematische Schwerpunkte von Kunst, Kultur, Bildung und Sport. Erschlossen wird das Gebäude über eine Eingangshalle, die die Fußgängerzone Hamms mit dem Innenhof verknüpft. Eine Fläche für Events aller Art, die zu beiden Seiten großflächig geöffnet werden kann. Über eine freiliegende Wendeltreppe, sowie zwei neu hinzugefügte Erschließungskerne, werden die oberen Geschosse und das Dach erschlossen. Das Auditorium bietet einen Raum für Veranstaltungen mit Publikum, dessen Bühne oder Zuschauerraum auf den Platz erweitert werden kann. Im 1. Obergeschoss befindet sich eine Zweifach-Sporthalle, die sowohl Sportkurse als auch Sportevents austragen kann und über ein neu aufgesetztes Dach natürlich belichtet wird.
Flexible Nutzungen mit öffentlichem Wert, die ein brach liegendes Gebäude mit seiner Umgebung wiederbeleben könnten.

Beurteilung durch das Preisgericht

Nicht erst seit der Corona-Pandemie sind verwaiste ehemalige Kaufhäuser und leere Schaufenster in Fußgängerzonen ein Problem. Der boomende Online-Handel verdrängt die Geschäfte, die Ortszentren müssen sich neu erfinden. Rezepte gegen sterbende Innenstädte werden derzeit überall diskutiert.

Die Arbeit zeigt laut der Jury eindrucksvoll, wie ein monofunktionales Gebäude zu einem Multifunktionsort im Herzen der Stadt umgewandelt werden kann. Das Preisgericht hebt den intelligenten Umgang mit der bestehenden Struktur lobend hervor. Die Autor*innen haben konkrete Nutzungen für das Innere entwickelt, die man sich für diesen Typus von Bestandsbau sehr gut vorstellen könne. “Durch den vorgeschlagenen Nutzungsmix arbeitet das Projekt architektonisch sinnfällig mit dem Bestand. Die Lösungen sind nachvollziehbar und schlüssig”, urteilt Fahim Mohammadi.
Mit dem Ausschneiden der Sportnutzung haben die Autor*innen einen smarten Weg gefunden, um Licht in die charakteristischen Gebäudetiefen eines solchen introvertierten Kaufhauses zu bringen, sagt Sven Wünschmann.
Das Preisgericht betont die Tiefe der entwurflichen Auseinandersetzung bei “Galeria Pausenhof” im Vergleich zu anderen Einreichungen, die sich mit dem Umbau von innerstädtischen Strukturen beschäftigten. “Dieses Projekt deckt mehr Aspekte ab und arbeitet zudem intensiv mit dem städtebaulichen Kontext”, so Stephan Schwarz. Die Gedanken zur Erschließung, Durchwegung und Vernetzung seien gefällig. “Die Arbeit ist nicht nur schön dargestellt, sondern zeigt auch den städtischen Kontext und wie sie darauf reagiert. Der Freiraum und die Ausrichtung wurden mitgedacht, das ist stark!”, lobt Martin Schmitz.
“Das Projekt ist von der Idee bis zur Ausarbeitung sehr gelungen”, fasst Lena Kleinheinz die Meinung des Preisgerichts zusammen. “Gerade für eine kleine Stadt wie Hamm ist diese konzentrierte Nutzung stark. Das Projekt sticht durch einen hohen Detaillierungsgrad vom städtebaulichen Maßstab bis zu den Grundrissen hervor. Es ist eine richtig schöne Arbeit, die uns alle überzeugt hat.”
Axonometrie

Axonometrie

Piktogramme

Piktogramme

Deutschlandkarte

Deutschlandkarte

Lageplan

Lageplan

Schwarzplan

Schwarzplan

Axonometrie EG -1

Axonometrie EG -1

Axonometrie EG -2

Axonometrie EG -2

Axonometrie

Axonometrie

Axonometrie

Axonometrie

Axonometrie

Axonometrie

Axonometrie

Axonometrie

Grundriss EG

Grundriss EG

Grundriss 1

Grundriss 1

Grundriss 2

Grundriss 2

Grundriss 3

Grundriss 3

Schnitt

Schnitt

Fassadenschnitt und Ansicht

Fassadenschnitt und Ansicht