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Award / Auszeichnung | 09/2021

BDA-Preis Rheinland-Pfalz 2021

Gemeindesaal Lutherkirche

Gemeindesaal Lutherkirche

Sanierung Gemeindesaal Lutherkirche

DE-67655 Kaiserslautern

Engere Wahl

bayer | uhrig architektenPartGmbB

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Kultur-, Veranstaltungsgebäude

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2021

Projektbeschreibung

Nicht nur die zahllosen Kirchen der 50er und 60er Jahre bedürfen heute der Sanierung, sondern gleichfalls die meist mit ihnen errichteten Pfarr- und Gemeindehäuser; so auch der Gemeindesaal der Kaiserslauterer Lutherkirche von 1966. Auf sumpfigem Grund erbaut, senkte sich sein Fußboden beständig ab, sodass Tische und Stühle allmählich in Schräglage gerieten. Auch das Dach verlangte nach Ertüchtigung, denn wie die folgende Untersuchung des Tragwerks herausstellte, hätten die filigranen Nachkriegsfachwerkträger nicht einmal sich selbst mit Deckung tragen dürfen, geschweige denn den Hausrat, der sich im Lauf der Jahrzehnte darin angesammelt hatte zumindest nach heutzutage üblichen Berechnungen. Also wurde die Dachkonstruktion verstärkt und der Saal komplett überholt: die Rückwand wurde mit einer Faltung als Äquivalent zu der Schiebetürverblendung des kleinen Altarraums ausgebildet und natürlich wurde der Boden geebnet und erneuert.

Beurteilung durch das Preisgericht

Nutzbarmachungen dieser Art spiegeln einen Großteil von aktuellen Bauaufgaben wieder - in dem Sinne, dass es eine vorhandene, jedoch marode Bausubstanz gibt sowie einen Funktions- und Raumbedarf, jedoch ein äußerst begrenztes Budget, um allein diese zwei Aspekte zu bewältigen. Hoch anzurechnen ist es schon allein deshalb der Bauherrin und den Planer*innen viel Energie und Herzblut investiert zu haben, um diesen Spagat zu bewältigen, Mißstände zu beseitigen und vor allem einen freundlichen Ort zu schaffen für die Gemeindemitglieder und ganz und gar weltliche Nutzungen. Mit diesem Projekt ist nun eine behutsame Sanierung gelungen, die das Ursprüngliche erfahrbar bleiben lässt, neue Elemente rücksichtsvoll integriert und perspektivische Funktionen wie bspw. die Gartenanbindung vordenkt und ermöglicht. Typische Gestaltungselemente werden erhalten und eingebunden, neue Elemente korrespondieren mit vorhandenen, das Farbenspiel leitet sich aus den Bestandsverglasungen ab, so dass eine frische und gleichermaßen vertraute Atmosphäre erzeugt wird. Zu wünschen ist dem Team aus Kirchgemeinde und Planer*innen weitere Geduld und Beharrlichkeit bei der noch zwangsläufig ausstehenden Ausstattung des Saals und bestenfalls auch weiterführenden Arbeit an der unmittelbar angrenzenden Kirche mit dieser sensiblen Art des Bewahrens und Erneuerns.