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Award / Auszeichnung | 10/2021

BDA Preis Bayern 2022

Ideal: Zur ethischen Kritik der Architektur

Ideal: Zur ethischen Kritik der Architektur

Ideal: Zur ethischen Kritik der Architektur

Preisträger | Studienpreis

Moritz Hahn

Architektur

Erläuterungstext

Preisträger, Kategorie «Studienpreis»

Ideal: Zur ethischen Kritik der Architektur

Bachelorarbeit

Student: Moritz Hahn, Würzburg

Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt/Prof. Wolfgang Fischer, Prof. Albert Dischinger

Beurteilung durch das Preisgericht

Unter all den spannenden Einreichungen ist die Bachelorarbeit von Moritz Hahn einzigartig. «Ideal: Zur ethischen Kritik der Architektur» ist eine theoretische Auseinandersetzung mit – der Titel verrät es – Moral und Ethik, Bauen und Praxis. Die Alleinstellung dieser Arbeit verdeutlicht, dass der Entwurf und das Entwerfen im Architekturstudium noch immer als Paradedisziplin gesehen werden. In diesem Zusammenhang ist es also durchaus mutig, eine schriftliche Auseinandersetzung als Abschlussarbeit zu wählen. Doch die Einzigartigkeit ist natürlich nicht der Grund für diese Auszeichnung.

 

Die Bachelorarbeit ist eine kluge Auseinandersetzung mit einer anspruchsvollen Fragestellung. Voller Neugier nähert sich Moritz Hahn dem Thema Ethik in der Architektur. Er stellt Fragen, die sich sicher viele Architektinnen und Architekten im Studium und im Beruf stellen. Wie beispielsweise: «Wer trägt die Verantwortung für ein Gebäude?», «Was bedeutet nachhaltiges Bauen?» und «Dürfen wir verschwenden?». Dazu sammelt und reflektiert der Absolvent Aussagen unterschiedlicher Protagonistinnen und Protagonisten der Szene und legt seine explorativen Gedankengänge offen, denen man gerne und mit Interesse folgt.

 

Seine umsichtige Recherche und Literaturanalyse bebildert der Student mit stimmigen Illustrationen und entwickelt dazu ein ausgesprochen ästhetisches Layout. So viel «Entwurfsdarstellung» muss dann also doch noch sein. Moritz Hahn ist verantwortungsbewusst genug, zum Abschluss kein Fazit zu ziehen, keine eigene Moralphilosophie zu entwickeln oder populäre Antworten zu formulieren. Die große Leistung der Arbeit ist die Auseinandersetzung, das Schaffen eines Überblicks und das Anregen einer Diskussion, die sowohl in der Ausbildung als auch in der Praxis – leider – kaum oder gar nicht vorkommt.