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Award / Auszeichnung | 07/2021

Beispielhaftes Bauen im Landkreis Biberach 2015-2021

BLANK Business Center - Erweiterung Werk II

DE-88499 Riedlingen, Industriestraße 18

Auszeichnung

kpk | kerler + partner architekt ingenieure

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Büro-, Verwaltungsbauten

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2017

Projektbeschreibung

Städtebau
Das Grundstück liegt im nordöstlichen Teil des Sanierungsgebiets Oststadt/Bahnhof der Stadt Riedlingen und wird über die Industriestraße erschlossen. In westlicher Richtung wird das Firmengelände durch die Schwarzach, in östlicher Richtung durch die B311 und in südlicher Richtung durch die B312 begrenzt, bzw. durch die Industriestraße durchschnitten. Das städtebauliche Konzept verfolgt den Ansatz einer Masterplanung für das gesamte Firmenareal, welche die unterschiedlichen Firmengebäude neu ordnet, Produktionsabläufe optimiert und einheitlich erscheinen lässt und somit eine eigene Firmenidentität schafft. Der Büroanbau/umbau ist Teil der Masterplanung, die in mehreren Bauabschnitten umgesetzt wird. Der Büroanbau sitzt vor dem bestehenden Verwaltungsbau und schafft durch die geschickte Verbindung von Alt und Neu eine großzügige Bürolandschaft mit einer neuen zeitgemäßen Eingangssituation.

Konzept
Um für das Unternehmen Feinguss Blank GmbH dringend benötigte Büroflächen zu schaffen, entschloss sich der Bauherr 2014 mit der Planung für den Anbau eines Bürogebäudes an das bestehende Verwaltungs- und Produktionsgebäude im Rahmen einer ganzheitlichen Masterplanung zu beginnen.
Das mit zwei Ebenen geplante Gebäude, sieht in der Ebene 0 eine zentrale Empfangshalle als Organisations- und Kommunikationsraum vor, die vertikale und horizontale Erschließungen aufnimmt. Über den neuen Aufzug und die geschwungene Treppe im Bestand erschließt sich die Ebene 1, in der sich der neue Anbau mit dem Bestand verwebt und somit eine große zusammenhängende, offen nutzbare Bürofläche schafft, die der heutigen Arbeitswelt entspricht.

Architektur
Der äußere Gesamteindruck lebt vom betonten Wechsel vertikaler und horizontaler Fassadenelemente aus scharfkantigem Sichtbeton und einspringenden, bodentiefen Fensterelementen. Dadurch wird ein nahtloser Übergang von innen nach außen geschaffen und gleichzeitig eine großzügige Raumwirkung erzielt.
Die massiven Sichtbetonwände erden den ansonsten leicht wirkenden Büroanbau mit der ruhig gestalteten Außenanlage. Das Erdgeschoss beherbergt als Auftakt den Empfangsbereich mit der Firmenhistorie und Besprechungsräumen, während im Obergeschoss eine offene Bürolandschaft den neuen Anbau mit dem Altbau großzügig verbindet.
Die Rhythmisierung der einspringenden Fensterelemente, lässt die Fassade bewegt und dynamisch erscheinen und erzeugt dadurch ein abwechslungsreiches Licht- und Schattenspiel das der Gebäudehülle Tiefe und Plastizität verleiht.

Innenraum
Der Innenraum ist geprägt von einer offenen Struktur zwischen dem Bestand und dem Anbau. Eine offene Arbeitsatmosphäre fördert die Kommunikation und Interaktion der Arbeitsbereiche über alle Ebenen des Gebäudes und gibt die Philosophie des Unternehmens räumlich wieder.
Raumhohe Fassadenverglasungen und einzelne Oberlichter leiten das Tageslicht tief in das Gebäude und schaffen somit eine angenehme Arbeitsatmosphäre.

Konstruktion
Die Stahlbeton-Skelettkonstruktion, ausgesteift durch den Aufzugskern und eingespannte Stützen bzw. Wände, ergibt eine hohe Flexibilität im Innenraum, die es ermöglicht, auf zukünftige Veränderungen zu reagieren. Das Fassadenraster wurde aus dem vorhandenen Raster/Bestand abgeleitet und macht eine wirtschaftliche und rationale Bauweise möglich.
Die Betonfertigteilelemente wurden in der Erdgeschossebene als raumabschließende Hohlwandelemente ausgebildet. Alle innenseitig sichtbaren Flächen und Stützen wurden als scharfkantiger Sichtbeton ausgeführt, ebenso die Fertigteilriegel der horizontalen außenliegenden Deckenstirnelemente.

Statik: Ingenieurbüro Hangleiter, Bad Saulgau
Technische Gebäudeausstattung: hls | e kto engineering, Füssen/Wolfertschwenden
Brandschutz: Ingenieurbüro mhd, Ulm
Bauphysik: Kurz und Fischer GmbH, Winnenden
Außenanlagen: Ingenieurbüro Tremmel, Ravensburg

Beurteilung durch das Preisgericht

Gewerbliches Bauen im Bestand bedeutet in der Regel Abriss und Neubau. Hier wurde ein anderer Weg eingeschlagen. Die vorhandene Bausubstanz wurde durch einen Anbau erweitert und neu strukturiert. Der neue Teil umgreift den Altbau mit seiner horizontal gegliederten Fassade, deren gezackte Glaselemente ein lebendiges Licht- und Schattenspiel erzeugen. Das Treppenhaus im Altbau blieb erhalten und verweist auf die Geschichte des Gebäudes. Die ursprünglichen Zeilenbüros wurden durch eine offene, lebendig und abwechslungsreich gestaltete Bürolandschaft ersetzt. Hier lässt sich die Atmosphäre moderner Arbeitswelten schon erleben. Das Verwaltungsgebäude überzeugt durch einen verantwortungsvollen Umgang mit Bausubstanz und den Ideen neuer Bürogestaltung. Ein gelungenes Beispiel für nachhaltigen Gewerbebau.