Beispielhaftes Bauen Schwarzwald-Baar-Kreis 2013-2021

Das Grundstück liegt in einem Neubaugebiet in Hanglage in einer Teilortgemeinde. Der Wald grenzt direkt an das Baugebiet bzw. östlich des Grundstücks an. Die talseitige Erschließung von Westen bedeutet, dass zuerst mindestens eine Ebene überwunden werden muss, um den Ausblick nach Westen auf die Stadt St. Georgen genießen zu können. Dazu dient die vorgelagerte Doppelgarage als Dachterrasse.
Das Raumprogramm forderte zusätzlich einen großzügigeren Gästebereich, der räumlich vom eigentlichen Raumprogramm der Familie abgetrennt sein sollte. Trotz dieser verschiedenen funktionalen Einheiten ist innerhalb der lebhaften Nachbarbebauung eine kompakt wirkende Einheit entstanden, die sich in der Straßenflucht klar behauptet und den Bewohnerinnen und Bewohner verschiedene, geschützte Außenräume mit hoher Qualität bietet. Die vorgelagerte Doppelgarage bildet mit dem Außenlager eine klare Kante, die sich zum zentralen Zugangssteg öffnet. Dieser flankiert seitlich den introvertierten Garten des Gästebereichs.
Der Zugangssteg führt zentral auf die zweiläufige Treppe im Hanggeschoss. Im vorgelagerten Flur ist einerseits der Zugang zum Gästebereich sowie neben der Einbaugarderobe der Zugang zu den bergseitigen Technik- und Kellerräumen mit dem zusätzlichen internen Zugang in die Garage.

Im Obergeschoss ordnen sich entlang der gesamten Westseite der offene Wohn- und Essraum, sowie die abtrennbare Küche an. Die vorgelagerte Dachterrasse vergrößert diese Aufenthaltsräume optisch und lässt bei geöffneten Schiebetüren in der Pfosten-Riegel-Verglasung den Innen- und Außenraum miteinander verschmelzen. Gleichzeitig fasst die Teilüberdachung an der Vorderkante der Dachterrasse diesen Außenraum und bietet neben einem Sonnenschutz auch einen Blick- und Sichtschutz zur umliegenden Bebauung. Bergseitig ist auf diesem Geschoss zusätzlich ein WC und ein Vorratsraum angeordnet. Durch einen seitlichen Nebeneingang kann der Vorratsraum auch auf dieser Ebene über den Weg am Waldrand angedient werden.
Im Dachgeschoss ordnen sich entlang der Westseite weitere Zimmer an. Galerien in allen drei Zimmern bieten Rückzugsbereiche für die Kinder bzw. Stauraumfläche für die Eltern. Bergseitig sind auch in dieser Etage die Nassräume angeordnet.

Die erdberührenden Bauteile sind in Stahlbetonbauweise ausgeführt. Der restliche Baukörper ist ein Holzrahmenbau mit einer unbehandelten Weißtannen-Leistenschalung. Im Innenraum sind die Wände und Decken glatt gespachtelt und weiß gestrichen. Als Bodenbelag kam ein geölter Eichen-Dielenbelag zur Ausführung. Die Grundbeleuchtung der Räume erfolgt über in der Decke eingelassene Einbauspots, die dann punktuell durch Steh- bzw. Pendelleuchten je Raum ergänzt werden können.
Als Heizung bzw. zur Stromerzeugung kam eine Luft-Wasser-Wärmepumpe in Kombination mit einer Fußbodenheizung zum Einsatz. Zusätzlich ist eine kontrollierte Be- und Entlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung eingebaut.

Das Wohnhaus in St. Georgen setzt den Wunsch der Bauherrschaft auf Privatheit konsequent um. Ein- und Ausblicke sind klug gesetzt. Die Nebengebäude werden gelungen in das Gesamtensemble eingebunden und bilden introvertierte Freiräume. Im Eingangsbereich entsteht so ein vielseitig bespielbarer Innenhof und auf den Dächern eine teilweise überdachte Terrasse mit hoher Aufenthaltsqualität. Geschickt werden die Zugangs- und Wohnebenen in Analogie zur Hanglage geschichtet und das Gebäudevolumen durch Galerien bis in den Dachspitz genutzt.