modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Award / Auszeichnung | 07/2021

Beispielhaftes Bauen Schwarzwald-Baar-Kreis 2013-2021

Neubau Feuerwehrgerätehaus mit Feuerwehrturm

DE-78054 Villingen-Schwenningen, Oberdorfstraße 58

Auszeichnung

Schlenker Architekten

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

Stadt Villingen-Schwenningen

Bauherren

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Feuerwehr, Polizei, Vollzug

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2015

Projektbeschreibung

Das Feuerwehrgerätehaus im Stadtteil Schwenningen musste aufgrund der beengten denkmalgeschützten Bestandsstrukturen an einen neuen Standort verlagert werden.

Der Wunsch der Stadt Villingen-Schwenningen bestand darin, für den Stadtteil Schwenningen ein Rettungszentrum mit zentraler Lage und kurzen Einsatzzeiten in Verbindung mit der Polizei und dem Technischen Hilfswerk (THW) zu schaffen. Die Polizei Schwenningen erhielt im Jahre 2005 ein neues Polizeirevier neben der ehemaligen Wache, die im Vorfeld der Maßnahme durch einen Privatinvestor modernisiert, umgebaut und umstrukturiert wurde. Diese Generalsanierung wurde vorausschauend für eine mögliche Verwaltungsstruktur der Feuerwehr und des THW konzipiert.

Das sich in einem Mischgebiet befindliche Grundstück stellte aufgrund des beengten Zuschnitts und der Hanglage eine besondere planerische Herausforderung dar. Das Ergebnis dieser räumlich beengten Situation war ein streng optimiertes Raumprogramm, dessen Entsprechung sich in einem wirtschaftlich kompakten Baukörper fand.

Die Feuerwache wurde als Durchfahrtshalle mit 12 Stellplätzen inklusive einer Waschhalle sowie einer KFZ-Werkstatt konzipiert, welche auch als Stellplätze genutzt werden können. Der langgestreckte dreigeschossige Baukörper entwickelt sich entlang der Silcherstraße. Dieser bildet mit der alten Polizeiwache als Kopfbau und der neuen Polizeiwache eine Blockrandbebauung entlang der Oberdorf- und Silcherstraße. Die im Innern des Quartiers geschaffene Hofsituation dient neben der Funktion als Übungs- und Veranstaltungsfläche auch als Parkplatz für die ersten Einsatzkräfte.
Zwischen der Verwaltung in der ehemaligen Polizei und der Fahrzeughalle wurde als Verbindungsglied die Einsatzumkleide in einer mehrgeschossigen offenen Struktur mit Glasdach untergebracht. Ein Steg im ersten Obergeschoss verbindet den Altbau mit einem kleinen Foyer mit Sitzungssaal. In den Obergeschossen sind zusätzlich das Einsatzlager sowie die feuerwehrinternen Werkstätten untergebracht.

Der auf der östlichen Seite angedockte Übungs- und Schlauchturm steht in direkter Verbindung zur Schlauchwaschanlage im Untergeschoss. Der Übungs- und Schlauchturm wurde bewusst mit einer breiten liegenden Holzschalung verkleidet. Diese horizontale Lückenschalung bietet einen idealen Untergrund für das Einsatztraining der Feuerwehr.

Der typische Charakter einer Feuerwehr mit seinen beeindruckenden Fahrzeugen wird durch die Glas-Falttore nach außen transportiert. Dem entgegen steht der darüber liegende ruhige zweigeschossige Baukörper. Der ruhige Charakter der Fassadengestaltung wird durch die rote Funktionsmembran der Abdichtungsebene und der offenen Struktur des, sich über mehrere Funktionsbereiche erstreckenden, schwarzen Streckmetalls erzielt. Die Stahlbeton-Tragkonstruktion mit Unterzügen und der Stahltrapezdecke im zweiten Obergeschoss bildet eine flexible und nachhaltige Struktur.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Erweiterungsbau der Feuerwehr Villingen-Schwenningen ist durch seine Gesamtstruktur stadträumlich prägend und verbindet mit seiner Durchlässigkeit im Erdgeschoss das Straßenniveau mit dem Hofgelände. Beispielhaft ist die Funktion „Feuerwehr“ im Stadtgefüge platziert und dank der stimmigen Wahl der Materialien, Bauteile und deren Farbgebung auch gut zu erkennen. Die verschiedenen Funktionen und Nutzungen in Neubau und Bestand sind effektiv verknüpft und bilden gemeinsam ein neues und zeitgemäßes Rettungszentrum.