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Award / Auszeichnung | 03/2022

Licht.Raum.Mensch. VELUX Architekten-Wettbewerb 2022

Kindergarten Binzmühle

DE Binzmühle

2. Preis

Melk Nigg Architects AG SIA

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Kindergärten, Vorschulen

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2021

Projektbeschreibung

Mitten im Ortskern und doch im Grünen – diese Lage bot für den Kindergarten in Risch-Rotkreuz am Zugersee beste Voraussetzungen. Der Ersatzneubau von Melk Nigg Architects liegt etwas erhöht am Rand eines Naherholungsgebiets und öffnet sich nach Südosten, Richtung Grünraum und zur Morgensonne. Bodentiefe Verglasungen in der segmentierten Holzfassade erlauben auch den Kindern Ausblicke ins Freie. Im Inneren des Gebäudes flankieren zwei große Klassenräume einen Erschließungstrakt mit Garderobe, Nasszellen und einer Wendeltreppe ins Obergeschoss. Dort unter dem Dach sind ein großer Malraum und zwei seitlich anschließende Rückzugsnischen zum Spielen untergebracht. Kinder spielen oft auf dem Boden und ihr Blick geht nach oben. Entsprechend wichtig war für Melk Nigg die Deckengestaltung: Das Dach setzt sich aus 16 dreieckigen Segmenten mit unterschiedlicher Form und Neigung zusammen. In neun davon ist je ein quadratisches Flachdachfenster eingebaut. Die Deckenöffnungen darunter sind dagegen ebenso rund wie die Deckeneinbauleuchten. Herausnehmbare Deckeneinsätze mit konischen Leibungen sorgen für einen gleichmäßigen Lichteinfall und erlauben bei Bedarf den Zugang zu den Flachdachfenstern. Neben der Tageslichtversorgung tragen die elektrisch bedienbaren Flachdachfenster auch entscheidend zur Luftzirkulation in den Räumen bei.

Beurteilung durch das Preisgericht

Form, Konstruktion, Raum und Licht – alle wesentlichen Elemente der Architektur kommen in diesem Kindergarten zu einer gekonnt spielerischen Synthese zusammen, die perfekt zur Aufgabe des Bauens für Kinder passt. Mit seiner polygonalen Form und den gestuften Fassadenoberflächen weicht der Neubau wohltuend von der Blockhaftigkeit vieler zeitgenössischer Holzbauten ab.
Die Symmetrie der Grundrisse und das asymmetrisch geformte, zeltartige Dach bilden einen spannungsreichen Kontrast. Konsequent haben sich die Architekt:innen der "fünften Fassade" und zugleich wichtigsten Lichtquelle des Hauses angenommen. Die kreisrunden Tageslichtöffnungen und die ergänzenden elektrischen Leuchten bilden einen stimmungsvollen Planetenhimmel über den offenen Spielund Bewegungsräumen im Erdgeschoss und den intimeren Rückzugsbereichen auf der oberen Ebene.
Die Räume wirken großzügig, vermitteln zugleich Geborgenheit und sind damit kindgerecht im besten Sinne des Wortes.