Hugo-Häring-Auszeichnung 2020 BDA Kreisgruppe Heidelberg

Das Bahnbetriebswerk in der Heidelberger Bahnstadt wurde wie der Tankturm (ehem. Bahnwasserturm) von 1925-27 erbaut.
Es besteht aus einem Verwaltungstrakt, einem Kantinengebäude, einer Maschinenhalle und angrenzenden Werkstätten sowie der ehemaligen Wartungshalle und dem vorgelagerten Verschiebegleis.
Der Tankturm als Kultur- und Veranstaltungszentrum bedurfte weiterer Räume. Deshalb wurde in die Maschinenhalle und einiger der angrenzenden Werkstatt- bzw. Bürobereiche eine Interimsnutzung als Veranstaltungs- und Probenraum eingebaut.
In die zentrale Halle mit ihrem filigranen Stahlfachwerktragwerk mit durchlaufendem Oberlicht wurden die Wände sandgestrahlt und das Ziegelmauerwerk wieder freigelegt. In Leichtbauweise als zusammenhängende Box werden drei Raumeinheiten hineingestellt, die sich jeweils mit einer großen Verglasung zur Halle öffnen. Das Volumen orientiert sich an der bestehenden Öffnung zur ehemaligen Wartungshalle, durch die früher die zu reparierenden Züge bzw. Wagen hineingefahren wurden. Als „schwarzer Zug“ ist es als neuerliche Zutat klar erkennbar.
In die ehemalige Meisterbutze wurde die kleine Versorgungsküche als „Kiosk“ eingebaut, alte originale Regalelemente dienen als Theke und Stehplatz.
Große Pendeltopfleuchten und indirekte Deckenstrahler inszenieren den hohen Werkstattraum. Ein offener Kamin sorgt für die weitere Anreicherung der authentischen Atmosphäre.
Nach außen sind die neuen Kuben durch große Kastenfenster mit schrägen Laibungen zur Straße erkennbar.
Der Haupteingang führt über eine Treppe und einen betonierten Weg in ein hohes Foyer mit Theke und Garderobe sowie in die zentrale Halle und die angrenzenden Räume. Von dort gelangt man in einen kleinen Innenhof, von dem aus die sanitären Anlagen erschlossen sind.