Award / Auszeichnung | 09/2021
Hugo-Häring-Landespreis 2021
©Brigida González
Ansicht Süd-Ost
Evangelische Petrus-Jakobus-Kirche und Gemeindehaus
DE-76187 Karlsruhe, Bienwaldstraße 18
Hugo-Häring-Landespreis 2021
Projektdaten
-
Gebäudetyp:
Sakralbauten
-
Projektgröße:
keine Angabe
-
Status:
Realisiert
-
Termine:
Fertigstellung: 01/2017
Projektbeschreibung
Der Neubau der Petrus-Jakobus-Kirche mit Gemeindehaus wurde durch die Zusammenlegung von zwei Kirchengemeinden notwendig. Das Gemeindezentrum wurde am Walther-Rathenau-Platz, einem Quartiersplatz in der Karlsruher Nordweststadt geplant, auf dem regelmäßig ein Wochenmarkt stattfindet. Kirche und Gemeindehaus schließen als Gebäudespange die Südseite des Platzes ab. Es waren ebenfalls 21 Wohneinheiten auf dem Grundstück vorgesehen, die durch einen Fuß- und Radweg getrennt wiederum südlich von Kirche und Gemeindehaus vorgeschlagen und angeordnet wurden. Die Wohnbebauung wurde nach dem städtebaulichen Ideenteil des Wettbewerbs von einem Bauträger umgesetzt.
Kirche und Gemeindehaus bilden im Quartier ein ruhiges, beständiges, nach außen hin eher geschlossen wirkendes Gebäudeensemble, das sich über einen gemeinsamen, die Gebäude-teile verbindenden Hof zur Umgebung öffnet und zum Betreten von Norden und Süden einlädt. Dieser Gemeindehof ist Eingangsbereich und bietet gleichzeitig Platz beispielsweise für Gemeindefeste. Im Erdgeschossbereich öffnen sich beide Gebäudeteile zum Hof hin, so dass eine lineare, offene Raumfolge von Altarbereich, Kirchenraum, Hofbereich bis hin zu den zwei zusammenschaltbaren Gemeindesälen entsteht. Daneben bildet der Taufort am Altarbereich den östlichen Abschluss einer Bewegungsachse durch das Gemeindehaus, über den Hof hinweg und durch den Kirchenraum.
Die Außenwandflächen der Gebäude sind als Ziegelmauerwerk ausgebildet, das geschlämmt ist, wodurch das neue Gebäudeensemble auf angemessene Weise mit den verputzten Bauten der Umgebung korrespondiert, die Außenbereiche insgesamt heller wirken und Innen- und Außenwandflächen sich stärker verbinden.
Eine Folge von geneigten Dachflächen prägt die äußere Gestalt und verbindet die beiden Gebäudeteile zu einer stadträumlichen Einheit. Gleichzeitig korrespondieren sie mit den Satteldächern der Umgebungsbebauung.
Die geneigten Dachflächen schließen den Kirchenraum nach oben ab und geben ihm seine charakteristische Raumgestalt. Der Kirchenraum hat einen eindeutig sakralen Charakter mit einem deutlich erhöhten Lichtraum über dem Altarbereich, der von einer Fensterfläche im Osten und von einer Fensterfläche im Süden belichtet wird. Der Lauf des Tageslichts bestimmt die Lichtstimmung im Kirchenraum. Der Kirchenraum öffnet sich seitlich zu einen Gartenhof hin, der Teil eines Raumbandes ist, das Kirche und Gemeindehaus verbindet und als eine Art Distanzzone nach Süden hin zur Wohnbebauung ausgebildet ist. Dieses Raumband wird durch eine Abfolge von Räumen mit besonderen Nutzungen gebildet, wie beispielsweise einem kleinen Andachtsraum und dazwischen liegenden, mit Ahornbäumen bepflanzten Gartenhöfen. Dabei bildet die Sakristei als dienender Raum der Kirche den Abschluss im Osten und die Küche als dienender Raum des Gemeindehauses den Abschluss im Westen.
Die farbigen Glasfenster sollten aus den alten Kirchengebäuden in Teilen übernommen und in die Neubauten integriert werden. Kirchenboden und Altarbereich sind aus Kalkstein gefertigt. Die Prinzipalstücke bestehen aus Kalksteinblöcken, die auf gekalkten Eichenholzgittern gelagert sind.
Die Gemeinderäume sind offen gestaltet und können über Raumblöcke mit Nebenfunktionen umgangen und untereinander erschlossen werden. Dem eher geschlossenen Äußeren stehen lichte und offene Innenbereiche mit natürlichen Materialien wie Stein und Holz gegenüber. Die ruhigen und dennoch spannungsvollen Raumfolgen sollen Ort für ein lebendiges und vielfältiges Gemeindeleben werden.
Kirche und Gemeindehaus bilden im Quartier ein ruhiges, beständiges, nach außen hin eher geschlossen wirkendes Gebäudeensemble, das sich über einen gemeinsamen, die Gebäude-teile verbindenden Hof zur Umgebung öffnet und zum Betreten von Norden und Süden einlädt. Dieser Gemeindehof ist Eingangsbereich und bietet gleichzeitig Platz beispielsweise für Gemeindefeste. Im Erdgeschossbereich öffnen sich beide Gebäudeteile zum Hof hin, so dass eine lineare, offene Raumfolge von Altarbereich, Kirchenraum, Hofbereich bis hin zu den zwei zusammenschaltbaren Gemeindesälen entsteht. Daneben bildet der Taufort am Altarbereich den östlichen Abschluss einer Bewegungsachse durch das Gemeindehaus, über den Hof hinweg und durch den Kirchenraum.
Die Außenwandflächen der Gebäude sind als Ziegelmauerwerk ausgebildet, das geschlämmt ist, wodurch das neue Gebäudeensemble auf angemessene Weise mit den verputzten Bauten der Umgebung korrespondiert, die Außenbereiche insgesamt heller wirken und Innen- und Außenwandflächen sich stärker verbinden.
Eine Folge von geneigten Dachflächen prägt die äußere Gestalt und verbindet die beiden Gebäudeteile zu einer stadträumlichen Einheit. Gleichzeitig korrespondieren sie mit den Satteldächern der Umgebungsbebauung.
Die geneigten Dachflächen schließen den Kirchenraum nach oben ab und geben ihm seine charakteristische Raumgestalt. Der Kirchenraum hat einen eindeutig sakralen Charakter mit einem deutlich erhöhten Lichtraum über dem Altarbereich, der von einer Fensterfläche im Osten und von einer Fensterfläche im Süden belichtet wird. Der Lauf des Tageslichts bestimmt die Lichtstimmung im Kirchenraum. Der Kirchenraum öffnet sich seitlich zu einen Gartenhof hin, der Teil eines Raumbandes ist, das Kirche und Gemeindehaus verbindet und als eine Art Distanzzone nach Süden hin zur Wohnbebauung ausgebildet ist. Dieses Raumband wird durch eine Abfolge von Räumen mit besonderen Nutzungen gebildet, wie beispielsweise einem kleinen Andachtsraum und dazwischen liegenden, mit Ahornbäumen bepflanzten Gartenhöfen. Dabei bildet die Sakristei als dienender Raum der Kirche den Abschluss im Osten und die Küche als dienender Raum des Gemeindehauses den Abschluss im Westen.
Die farbigen Glasfenster sollten aus den alten Kirchengebäuden in Teilen übernommen und in die Neubauten integriert werden. Kirchenboden und Altarbereich sind aus Kalkstein gefertigt. Die Prinzipalstücke bestehen aus Kalksteinblöcken, die auf gekalkten Eichenholzgittern gelagert sind.
Die Gemeinderäume sind offen gestaltet und können über Raumblöcke mit Nebenfunktionen umgangen und untereinander erschlossen werden. Dem eher geschlossenen Äußeren stehen lichte und offene Innenbereiche mit natürlichen Materialien wie Stein und Holz gegenüber. Die ruhigen und dennoch spannungsvollen Raumfolgen sollen Ort für ein lebendiges und vielfältiges Gemeindeleben werden.
Beurteilung durch das Preisgericht
Zu schützen und sich gleichzeitig zu öfnen, diesen Widerspruch verbindet die Petrus-JakobusKirche mit Gemeindehaus in Karlsruhe auf so anregende Weise, dass sie architektonisch zeigt, wie es tatsächlich gehen kann mit dem neuen Leben im alten Glauben. Denn von außen wirken die beiden Gebäudekörper auf den ersten Blick geschlossen, geeignet also um Schutz zu gewähren. Der zweite Blick macht dann sehr schnell klar, wie klug hier die Öfnungen gesetzt sind, wie sehr dieses Haus seine Umgebung und ihre Menschen willkommen heißen will. Da sind die Öfnungen zwischen den beiden Gebäudeteilen, die zum Eintritt einladen, da sind aber auch die kleinen Fenster zum Kirchenraum, die den Baukörper von innen heraus strahlen lassen und neugierig machen. Im hohen hellen Kirchenraum selbst übernimmt das Licht die Hauptrolle, strömt von oben in den Altarraum hinab und erfüllt den ofenen lichten Raum mit seinen großen Fenstern mit etwas, dass man tatsächlich Transzendenz nennen möchte.
©Brigida González
Ansicht Süd
©Brigida González
Ansicht Nord
©Brigida González
Eingangshof
©Brigida González
Kirchenraum
©Brigida González
Kirchenraum
©Brigida González
Altarbereich
©Brigida González
Andachtsraum
©Brigida González
Aufgang zur Orgelempore
©Brigida González
Flur Gemeindehaus
©Brigida González
Gemeindesaal
©Brigida González
Gartenhöfe
©Brigida González
Ansicht West
©Peter Krebs
Lageplan
©Peter Krebs
Grundriss EG
©Peter Krebs
Grundriss OG
©Peter Krebs
Schnitt 1
©Peter Krebs
Schnitt 2