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Award / Auszeichnung | 06/2022

best architects 23

Schulhaus Trachslau

CH-8840 Trachslau, Trachslauerstrasse 1b

Gold Award / Kategorie: bildungsbauten

ROMAN SIGRIST ARCHITEKTUR GMBH

Architektur

extrā Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Fabien Schwartz Fotografie

Fotografie, Visualisierung

Karin Gauch Fotografie

Fotografie, Visualisierung

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Kindergärten, Vorschulen; Schulen, Sport und Freizeit

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2016
    Fertigstellung: 01/2021

Projektbeschreibung

Durch die Aufteilung der Nutzung auf zwei Gebäudevolumen und die Anordnung innerhalb des Grundstücks ergeben sich drei unterschiedliche, klar definierte Aussenbereiche.

Eine lineare Wegführung führt zuerst zum vorgelagerten, südlich platzierten Pausenplatz mit Spielwiese, von welchem beide Gebäude erschlossen sind. Im Westen ist ein intimer Aussenbereich als Spielzone dem Kindergarten zugewiesen. Durch eine grosse Treppe vom Pausenplatz erreicht man ein Geschoss tiefer, auf dem Niveau der Turnhalle, den geschützten Hartplatz. Durch die Position innerhalb des Grundstücks kann auf kosten- und unterhaltsintensive Ballfangnetze verzichtet werden.

Die Massstäblichkeit und die Positionierung der beiden neuen Baukörper folgt dem vorhandenen Siedlungsmuster und schliesst dieses zusammen mit dem anderen öffentlichen Gebäude, der Kirche, ab.



Das Konzept basiert auf einer Trennung der Kindergartenräume von der übrigen Nutzung. Damit entsteht ein Schulhaus mit Turnhalle/Mehrzweckhalle und ein separates Kindergartengebäude.

Die beiden Neubauvolumen sind klar nach Nutzungen gegliedert und erzeugen optimale Funktionsabläufe. Durch die Anordnung der verschiedenen Räume wird eine maximale Flexibilität der Nutzung angestrebt.

Die neuen Kindergartenräume werden in einem eingeschossigen Pavillon mit direktem Aussenbezug und vorgelagertem, geschützten Aussenbereich untergebracht.

Die Schulräume und die Turnhalle/Mehrzweckhalle werden in einem dreigeschossigen Gebäude angeordnet. Die Typologie des Gebäudes folgt einerseits der vorhandenen Topografie andererseits der optimalen Disposition der verschiedenen Nutzungen. Durch die Anordnung des Eingangsbereichs im Mittelgeschoss entstehen sehr kurze Erschliessungswege zu allen Nutzungen.

Vom Pausenplatz erreicht man über den gedeckten Aussenbereich und den Windfang des Foyer, als Herzstück der Schulanlage. Direkt dem Eingangsbereich zugewiesen sind die Bibliothek, die Küche und der Abstellraum für Tische und Stühle des Foyers. Das räumliche Erlebnis mit der Galeriesituation zur Turnhalle/Mehrzweckhalle erleichtert die Orientierung innerhalb des Gebäudes. Der Lehrerbereich befindet sich in der Nähe des Eingangs auf dem Weg zu den Schulräumen.

Im Obergeschoss ist die gesamte Schulnutzung untergebracht. Die Anordnung der Gruppenräume und der Arbeitsnischen, in direktem Bezug zu den Klassenräumen, erlauben eine flexible Nutzung des Schulunterrichts. Die Garderobenräume sind als Verteilzonen konzipiert. Somit entstehen effiziente Nutzungsabfolgen in der Zirkulationszone. Der Erschliessungsbereich im Obergeschoss wird einerseits durch Lichthöfe mit Tageslicht durchflutet andererseits erleichtern die verschiedenen Aussenbezüge die Orientierung innerhalb des Gebäudes. Die Turnhalle/Mehrzweckhalle im Untergeschoss mit den dienenden Räumen steht durch die Anordnung der Treppen und die vertikale Raumbeziehung über die Galerie in direkter Verbindung zum Foyer. Die Positionierung der Mehrzweckhalle im unteren Geschoss erlaubt eine Fremdnutzung ohne Zugangsmöglichkeiten zu den Schulräumen.

Durchlaufende Fassadenverglasungen mit Lüftungsflügeln bestimmen das äussere Erscheinungsbild und ermöglichen eine gleichmässige Ausleuchtung der Räume mit Tageslicht. Zwei Lichthöfe versorgen einerseits Werkraum, Handarbeitszimmer, Garderoben und Arbeitsnischen im Obergeschoss mit natürlichem Licht. Andererseits werden das Foyer und die Erschliessungsbereiche im Erdgeschoss sowie die Mehrzweckhalle optimal mit den Lichthöfen natürlich belichtet. Somit werden angenehme, helle Raumstimmungen erzeugt, welche sich auch im Energiehaushalt und damit in den Nebenkosten niederschlagen werden.

Die beiden neuen Gebäude sind in einer Holz-Elementbauweise erstellt. Die Materialisierung steht in Abhängigkeit zur Konstruktion, Statik und den energetischen Vorgaben. Durch die Wahl der Konstruktion und Materialisierung in Holz wird eine Analogie zur Tradition der ländlichen Bauten der Umgebung mit einer modernen, neuzeitlichen Ausdrucksweise hergestellt.

Die klare Struktur in Konzept und Statik sowie die speditiven Zirkulationssysteme der beiden Gebäude einerseits, aber auch die sanfte Eingliederung in die vorhandene Topografie werden sich positiv auf die Kosten auswirken.

Durch die Ausführung in einer Holzelementbauweise kann die Bauzeit massiv verringert werden und die Detaillierung aller Konstruktionen können einfach ausgeführt werden. Die grossen Vordächer begünstigen eine lange Lebensdauer der Fassade. Somit verringern sich die Unterhaltsarbeiten.

Um den Kindern einen komfortablen Bodenkontakt zu ermöglichen, werden sämtliche Böden mit einer Fussbodenheizung ausgeführt. Das Gebäude wird mit einer kontrollierten Lüftung und einer dazugehörigen Wärmerückgewinnung versehen. Ein aussenliegender, beweglicher Sonnenschutz mit Ausstellmarkisen sorgt im Sommer für angenehme Temperaturen im Innenbereich und für ein optimales Raumklima.

Die zwei Gebäude wurden nach Minergie Standard zertifiziert und mit einer vollintegrierten PV-Anlage ausgeführt.

Das neue Schulhaus wird an der Trachslauerstrasse, vis à vis der Kirche mit einem eigenen Zugang neu adressiert. Der Zugang zum Schulhausplatz und die Zufahrt zu den Parkplätzen werden separat geführt. Sie werden durch eine Hecke getrennt und mit einer Baumreihe begleitet. Vor dem Kindergarten- und dem Schulgebäude spannt sich eine grosse Fläche auf, welche das Herzstück der Schulanlage bildet. Sie wird in einen Pausenplatz und eine Spielwiese unterteilt. Hier befinden sich neben einem Wassertisch und einem markanten Bergahorn auch weitere Möblierungen und Geräte, welche im Aussenraum einer Schule zu erwarten sind.

Die Kindergartenräume erhalten vorgelagert ihre eigenen Gartenzimmer im Freien. Der Allwetterplatz ist der Turnhalle vorgelagert und wird über die breite Treppe vom Pausenplatz her erschlossen. Leicht versenkt bettet sich dieser Allwetterplatz in die umliegende Landschaft ein.