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Award / Auszeichnung | 02/2022

Staatspreis Architektur 2021

Tourismus Information für Innsbruck und seine Feriendörfer

AT-6020 Innsbruck, Burggraben 3

Staatspreis / Kategorie Digitalisierung

Arch. DI Betina Hanel

Architektur

Arch. DI Sandner Manfred

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Tourismus, Gastronomie

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2018
    Fertigstellung: 08/2018

Projektbeschreibung

ORT:
Am Eingang der Innsbrucker Altstadt direkt an die ursprüngliche Stadtmauer angebaut, ist das bereits um 1580 als „Hofstall“ erbaute Haus gelegen, wo sich im Erdgeschoß die zu restaurierende und neu zu gestaltende Tourismus-Information und der Kartenvorverkauf für die Innsbrucker Bevölkerung befindet.

NEUGESTALTUNG:
Im Zuge dieser Neugestaltung wurden
sämtliche bauliche Maßnahmen aus den 1990er-Jahren abgebrochenen,
das historische Gewölbe freigelegt bzw. ergänzt,
die Innenwände und Brekziensäulen und die Stein-Außenfassade der Erdgeschoßzone saniert,
der Fußboden auf Renaissance-Originalniveau um 26 cm abgesenkt,
eine behindertengerechten Rampe in Form einer Betonskulptur neu in den Raum gelegt,
ein zusätzlicher Eingang in der Stiftgasse geschaffen,
und die Fensteröffnungen in der Stadtmauer zum Burggraben hin, die in der vorgefunden Form so erst in den 1920er Jahren eingebracht wurden, in Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt neu konzipiert.
Der Innenraum wurde neu belichtet und möbliert.

KONZEPT - INNENRAUM:
Es war nicht unsere Absicht, den Raum nur zu renovieren, wir suchten nach einer Neugestaltung (auf Basis des Bestandes).
Grundsatz dieser Neugestaltung war es auf eine 2-dimensionale ÜBER-Information zu verzichten. Der Raum selbst mit seiner Geschichte soll Informationsträger sein.
Die 3-Schiffigkeit der bestehenden Renaissance-Halle erzeugt eine kraftlose und spannungsarme Symmetrie, der es entgegenzuwirken galt.
Eine neue - diagonale - Ausrichtung des Raumes soll dies stören, brechen.
So wurde dem Haupteingang am Burggraben diagonal visavis ein zusätzlicher Eingang ausgebrochen. Wie eine Betonskulptur wurde die neue behindertengerechte Erschließung in Rampenform und die Sitzstufen a-symmetrisch in den Raum gelegt.
An den beiden verbleibenden Ecken - und wiederum diagonal spiegelnd gegenüber- sind die Video-Informations-walls gesetzt worden.
Somit ist endgültig der strenge orthogonale Säulenraster gebrochen worden.


KONZEPT - FASSADE:
Da der Raum unmittelbar an die Stadtmauer angebaut wurde, hatte er ursprünglich keine Fensterröffnungen zum Burggraben hin.
Die relativ großen Bogenfenster Richtung Burggraben wurden in den 1920er Jahren herausgebrochen und passten in dieser Form weder zum Gewölbe noch zur Fassade.
Um den geschlossenen Charakter einer Stadtmauer wieder herzustellen, setzten wir Fassadenbündig perforierte Keramik-Arabesken, die tagsüber die Brekzienfassade schließt und nachts wie eine Laterne das Licht in den Burggraben wirft.

Unter Einbeziehung des Bestandes entstand durch diese architektonischen Interventionen ein völlig neues Raumkonzept, ein neuer Raum für Innsbruck mit einer ganz eigenwilligen gespannten Ruhe….