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Award / Auszeichnung | 11/2021

Wettbewerb zur Förderung der Baukultur 2021 im Landkreis Augsburg

Dorfgemeinschaftshaus

Dorfgemeinschaftshaus

Dorfgemeinschafts- und Feuerwehrgerätehaus Schwabegg

DE-86830 Schwabmünchen

Auszeichnung

Architekturbüro Naujok

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Kultur-, Veranstaltungsgebäude

  • Projektgröße:

    946m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2018
    Fertigstellung: 01/2019

Projektbeschreibung

Der Gebäudestandort wurde so gewählt, dass ein maßstäblicher Dorfplatz mit Maibaumstandort und einer Blickbeziehung auf die denkmalgeschützte Pfarrkirche entsteht. Der Gebäudeentwurf orientiert sich an den umgebenden, typischen mittelschwäbischen, 2geschoßigen Bauernhäusern mit ihrem langgestreckten, 45°geneigten Satteldächern ohne Dachüberstand. Das Feuerwehrgerätehaus ähnelt mit seinem Pultdach einem landwirtschaftlichen Nebengebäude. Durch seine Lage hinter dem Hauptgebäude ist das Gerätehaus und der dazugehörige Übungsvorplatz nicht einsehbar. Es sitzt zudem, der natürlichen Topografie folgend, rund einen Meter höher.
Die öffentliche Nutzung zeigt sich im Gegensatz zu der umgebenden Bebauung durch die bodentiefen Fensterformate der Gemeinschaftsräume. Kleinere Fenster der Nebenräume treten im öffentlichen Raum nicht in Erscheinung.
Die Materialwahl greift auf ortstypische Aspekte zurück:
Massive Ziegelbauweise, geputzte Fassade, Holzfenster und die Dachdeckung mit naturroten Biberschwanzziegeln.
Das Dorfgemeinschaftshaus wurde als Begegnungsort im Ortszentrum mit den Nutzern in
verschiedenen Versammlungen und Workshops erarbeitet. Die Bedürfnisse der verschiedenen Nutzergruppen, sowie die Anregungen der Dorfgemeinschaft konnten so in die Umsetzung einfließen. Dem zurückgesetzten Haupteingang schließt sich ein zentrales Foyer mit einem Luftraum über alle Geschosse bis unter den Dachstuhl an.
Der offene Erschließungsraum unterstreicht den öffentlichen und gemeinschaftlichen Charakter des Hauses. Den inneren Mittelpunkt des Hauses bildet ein Saal für 80 Personen für Musik- Vortrags-, und Veranstaltungen der Dorfgemeinschaft. Im Obergeschoss befinden sich Seminar- und Gruppenräume für Pfarrei und Vereine.
Im östlichen Gebäudeteil befindet sich das Gerätehaus der Feuerwehr mit den dazugehörigen Schulungsräumen. Die Feuerwehr erhält für eine unabhängige Nutzung und für Feuerwehreinsätze weitere separate Eingänge.
Dem Gemeinschaftshaus vorgelagert und prominent in der Kurve der Hauptstraße gelegen öffnet sich der neue Dorfplatz. Dieser soll Treffpunkt und Veranstaltungsort gleichermaßen sein. Das Büro Eger & Partner schuf hier einen Begegnungsort für alle Generationen- Ruhebänke und Spielgeräte, der Maibaum, sowie die örtliche Bushaltestelle wurden integriert. Durch eine flexible Möblierung kann der Dorfplatz über die Öffnungen zum Gemeindesaal auch bei Feiern und Veranstaltungen mitgenutzt werden.
Der Neubau wurden vom europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) und den Freistaat Bayern (Amt für ländliche Entwicklung) gefördert.

Beurteilung durch das Preisgericht

„Das Einfache ist nicht immer das Beste, aber das Beste ist immer einfach.“ (Heinrich Tessenow, Städteplaner um 1900)


In diesem Sinne überzeugt das Gemeinschaftshaus Schwabegg durch eine gekonnte städtebauliche Setzung des Baukörpers. Der Standort wurde so gewählt, dass ein maßstäblicher Dorfplatz mit Maibaumstandort als Dorfmittelpunkt entstanden ist. Die Blickbeziehung zur denkmalgeschützten Dorfkirche wurde gewahrt. Der Baukörper orientiert sich in seiner schlichten, langgestreckten und zweigeschossigen Grundform mit steilem Satteldach an den typischen mittelschwäbischen Bauernhäusern (Einfirsthöfen) und bildet an dieser wichtigen Stelle im Ortszentrum einen positiven städtebaulichen Akzent.


Der Grundriss ist überzeugend und funktional gehalten. Die unprätentiöse architektonische Haltung wirkt in Bezug zur Bauaufgabe angemessen, die eingesetzten Materialien wirken wertig. Das kooperative Verfahren aller Beteiligten im Rahmen der Projektvorbereitung und Projektierung ist im Ergebnis als voller Erfolg zu werten.


Von der Jury wird das Bauvorhaben als sehr positives Beispiel kommunalen Bauens ganz im Sinne der Auslobung angesehen.

Dorfgemeinschaftshaus

Dorfgemeinschaftshaus

Foyer

Foyer

Saal

Saal