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Award / Auszeichnung | 10/2010

Auszeichnung guter Bauten 2010 - BDA Arnsberg-Südwestfalen

Metallwerkstück – Firmensitz

DE-57334 Bad Laasphe

Auszeichnung

msah : m. schneider a. hillebrandt architektur

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Büro-, Verwaltungsbauten

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2010

Projektbeschreibung

„Metallwerkstück“ Firmensitz DachTechnik Briel, Bad Laasphe

Konzept : Material

Eine Metall-Fassade für einen metallverarbeitenden Betrieb liegt nahe und stützt assoziativ die Corporate Identity. Dabei fiel die Entscheidung auf dieses besondere Material: Corten-Stahl als perfekter Ausdruck für die verantwortungsbewusste, authentische und nahbare Firmenhaltung, die uns in unserer Bauherrenschaft begegnet ist. Das Konzept dieses Entwurfes basiert auf Flächen-Volumeneffizienz, Innenrauminszenierung durch bewusst gesetzte Ausblicke und Belichtung und Ehrlichkeit und Beständigkeit der ausgewählten Materialien. Der Kanon authentischer Materialien bestimmt die Farbigkeit und die Haptik außen wie innen:
Der Corten-Stahl-Kubus in der sandfarbigen Splittfläche mit seiner innenräumlichen Entsprechung als Treppenskulptur aus gewachstem, walz-blauem Stahl, dazu verschieden geschalter Sichtbeton, geölte (Räucher-)Eiche und mit Wollfilz bespannte Türen und Wandflächen.

Die Fassade

Ein Fassadenmaterial umkleidet alle verschiedenen Nutzungen gleichermaßen: Büroflächen, Ideenwerkstatt, Werkhof und Lager.
Als vertikal gegliederter, offener „Zaun“ des Werkhofes mit breitem Schiebetor verdichtet sich die Corten-Struktur zur geschlossenen Wandfläche des Lagers und schiebt sich wie eine Schublade über das Hauptgebäude.
Hier unterstützt die Fügung der großformatigen Platten die abstrakte Formensprache des Gebäudes: Die Horizontale als Ordnungslinie wird vorgegeben und in einer scheinbar freien Vertikalteilung sind die Öffnungen entsprechend innerer Raumqualitäten angeordnet. Vor den Nebenraum-Verglasungen wiederholt sich das Motiv der vertikalen Metallbänder und wird zum Sichtschutz.

Verdeckte Detaillierung und leicht lösbare Konstruktion

Die konstruktive Durcharbeitung der Fassade folgt dem Leitgedanken des „unsichtbaren Details“:
Die 4 mm starken Stahltafeln sind verdeckt eingehängt, die oberste Tafel wird umgekantet in die Horizontale und verdeckt den darunter liegenden Dachabschluss, so dass kein separates Attikablech erforderlich wird. Die nach außen öffnenden Fenster liegen entweder außen bündig in der Fassade oder springen dort zurück, wo ein Sonnenschutz – hier schwarzes Gewebe als Rollo – erforderlich ist. Der Sonnenschutz verschwindet im Sturzbereich hinter der Stahlbekleidung; die Fensterbank wird als verdeckt liegende Rinne ausgebildet, sodass auch hier kein separates Bauteil erkennbar ist. Im Sockelbereich wird das Gebäude in einen gesamt umlaufenden „Fugenrahmen“ gebetttet, er löst Haus und Anbauten von der umgebenden Splittfläche und verhindert gleichzeitig, dass der Corten-Stahl dauerhaft mit Erdfeuchte in Berührung kommt.

Authenzität gepaart mit Nachhaltigkeit

Parallel zur Planung wurde das Gebäude entsprechend der Richtlinien des nachhaltigen Bauens der DGNB (Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen) optimiert. In einer Studie wurde nachgewiesen, dass die Stahlfassade trotz ihrer energieaufwendigen Herstellung besser in einer Ökobilanz abschneidet als die meisten anderen Fassadentypen: Der Lebenszyclus der Stahlfassade ist überaus lang, es entfällt der ständige Pflegeaufwand z.B. durch Anstriche; Stahl ist aufgrund mechanischer Belastbarkeit nahezu „unkaputtbar“ und Grafitti lässt sich einfach abbürsten. Dazu kommt, dass Stahl 1:1 ohne Qualitätsverlust nach Gebrauch wieder in einen technischen Wertstoffkreislauf zurückgeführt werden kann, d.h. im übertragenen Sinne ist diese Fassade ein „Wertstofflager“, vorausgesetzt die Fassade ist so leicht lösbar wie hier befestigt.

DGNB Zertifikat in Silber und Bronze - Nachhaltiges Gebäude
DGNB Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen.

Auszeichnung - Deutscher Fassadenpreis 2011
Auslober: FVHF Fachverband für Vorgehängte Hinterlüftete Fassaden

Auszeichnung - BDA Arnsberg Südwestfalen 2010
Im Rahmen der BDA Auszeichnung „Guter Bauten“.

Nominierung - best office award 2010
Auslober: Wirtschaftswoche und Institut für Arbeitswissenschaften der TU Darmstadt.