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Award / Auszeichnung | 09/2022

NÖ Baupreis 2022

Turnsaal und Musikverein Kirchberg am Wagram

AT-3470 Kirchberg am Wagram

Anerkennung

Laurenz Vogel Architekten

Architektur

Kraftfluss Bauengineering KG

Tragwerksplanung

Lieb Bau Weiz

Bauunternehmen

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Sport und Freizeit

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2022

Projektbeschreibung

Mit dem Turnsaal und Musikverein in Kirchberg am Wagram werden zwei unterschiedliche Typologien in einem Gebäude vereint. Der Neubau befindet sich am selben Standort, an dem auch schon der alte Turnsaal der Mittelschule gestanden hat. Das dreigeschossige Gebäude beherbergt den neuen Turnsaal, einen Aufenthaltsraum für die schulische Nachmittagsbetreuung und den Musikverein mit Musiksaal, Probe- und Aufenthaltsräumen. Die Verbindung zum Altbestand erfolgt an dessen Kopfende durch ein Stiegenhaus. Trotz der unterschiedlichen Nutzungen entsteht ein Gebäude wie aus einem Guss. Jede Funktion bleibt für sich unabhängig, und doch sorgen ausgeklügelte Raumelemente und -konfigurationen für Begegnung und Synergien. Die Schulfunktionen (Sport und Nachmittagsbetreuung) sind im Unter- und Erdgeschoß untergebracht. Der Turnsaal ist zur Hälfte in die Erde versetzt. Eine großzügige Glasfläche ermöglicht den Blick nach draußen auf den Baumbestand und schafft zugleich einen lichtdurchfluteten Bewegungsraum. Der Turnsaal ist mit einer Kassettendecke überspannt, die durch das große Lichtband und minimale Stützen so wirkt, als würde sie schweben. Die Räume des Musikvereins liegen im Erd- und Obergeschoß. Der große Musiksaal ist über einen externen Außenzugang begehbar. Die Lattenstruktur der Fassade wird an den Innenwänden des Musiksaals weitergeführt, um für eine bestmögliche Akustik zu sorgen. In die Kassettendecke des Saals sind ebenfalls Akustikplatten integriert. Die weiteren Räume des Musikvereins sind im Obergeschoß um ein zentrales Atrium angeordnet. Das bestimmende Bau- und Gestaltungselement ist Holz. Farblich dominieren Weißtanne und Esche. Generell wurde auf die Verwendung von ökologisch nachhaltigen, langlebigen Materialien Wert gelegt. Großzügige Lufträume, große Innen- und Außenverglasungen und vertikale Blickachsen ermöglichen eine räumliche Vernetzung sowie vielfältige Ein- und Ausblicke. Das Gebäude ist mit Holzlamellen verkleidet, die je nach Betrachtungswinkel und Lichteinfall für ein anderes Erscheinungsbild sorgen. Die unterschiedlich dichte Anordnung der Latten greift die verschiedenen Funktionen auf. Darüber hinaus dienen die Holzlamellen zur Beschattung. Eine (sommerliche) Überhitzung des Gebäudes wird dadurch verhindert und stattdessen ein Raumklima geschaffen, das den Bedürfnissen und dem Wohlbefinden der Nutzer*innen gleichermaßen Rechnung trägt.

Beurteilung durch das Preisgericht

In Mischbauweise anstelle des in die Jahre gekommenen Turnsaals der NMS und PTS Kirchberg am Wagram errichtet, setzt der dunkle Holzlamellenkubus des neuen Zubaus die Achse des Schulbaukörpers fort und bleibt durch seine erdversetzte Lage in Größe und Proportion stimmig mit dem Bestand. Die interne Erschließung des Neubaus, der Räume für den Musikverein und einen imposanten Musiksaal, sowie einen großen Turnsaal bietet, garantiert nicht nur die Zugänglichkeit beider Funktionen auch außerhalb des Schulbetriebs, sondern schafft auch Barrierefreiheit für den Altbestand. Ausgestattet mit optimaler natürlicher Belichtung und Belüftung punktet der Turnsaal mit einem Blick in die Baumkronen der anschließenden Sportplatzanlage. Der große Musikproberaum mit über sechs Meter Raumhöhe wird von einer eindrucksvollen Kassettendecke überspannt. Die Lattenstruktur der äußeren Holzfassade wird im Inneren weitergeführt und sorgt mit integriertem Akustikvlies für ein optimales Hörerlebnis. Die schlichte Eleganz der äußeren Gesamterscheinung zeugt von architektonischem Gestaltungswillen unter Erfüllung eines hohen funktionalen Anspruchs.