Architekturpreis der Stadt Nürnberg 2022

Rund um den Hans-Sachs-Platz, im Denkmalensemble des Wiederaufbaus der Nürnberger Altstadt, wurde behutsam verdichtet, saniert und umgenutzt. Mit dem Umbau von zwei Häusern der ESW wurden im Sinne des „New Work Office“ offene, großzügige Büroräume mit flexibler Arbeitsplatzwahl, dazu ergänzende Einheiten für „konzentrierten Rückzug, hybride Zusammenarbeit und kreative Kollaboration“ geschaffen. Das Wohnhaus am Hans-Sachs-Platz 12–14 wurde um ein Geschoss aufgestockt – unter dem Dach befindet sich jetzt eine großzügige Etage für Konferenzen und Tagungen. Das rechtwinklig dazu liegende Bürogebäude wurde kernsaniert und für aktuelle Anforderungen der Büroarbeit neu geordnet. Vom Platz aus sind diese Umbauten kaum erkennbar: Das aufgestockte Gebäude ist für die Fassung des Stadtraumes angemessen proportioniert. Die Aktualisierung der Fassaden – für die Jury fast zu unsichtbar – trägt zu einer selbstverständlichen Einbindung in das Ensemble bei. Gegenstand der Planung war auch der öffentliche Raum mit Maßnahmen zur Reaktivierung und Verbesserung der Aufenthaltsqualität: Die Fläche des Platzes wurde durch die Schließung einer untergeordneten Straße vergrößert, Sitzgelegenheiten und schattenspendende Bäume ersetzten Stellplätze, Gastronomien im Erdgeschoss aktivieren den Platz zusätzlich. Die Jury würdigt den ganzheitlichen Ansatz des Umbaus, nicht nur die Qualität der eigenen Gebäude, sondern auch die des öffentlichen Raums im Blick gehabt zu haben.