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Award / Auszeichnung (auch für Studenten) | 06/2023

Erich-Mendelsohn-Preis 2023 für Backstein-Architektur

Erbar Mattes Blockmakers Arms Side Elevation

Erbar Mattes Blockmakers Arms Side Elevation

Blockmakers Arms

GB-N1 7QA London

Winner Gold I Kategorie: Einfamilienhaus / Doppelhaushälfte

Erbar Mattes

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    560m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2019
    Fertigstellung: 01/2021

Projektbeschreibung

EIN GEFÜHL VON DAUERHAFTIGKEIT UND IDENTITÄT
„Der einstige Pub ,Blockmakers Arms‘ in London ist ein Baudenkmal der für den Stadtteil Hackney prägenden Ära der englischen Industriegeschichte. Er wurde von den verantwortlichen Architekten in ein herausragendes Beispiel für Weiterbauen und Transformation verwandelt. Das Projekt überzeugt besonders auf den zweiten Blick: Die Eingriffe und Erweiterungen sind präzise und sensibel. Das Material Backstein nimmt Bezug auf die historische Mauer im Innenhof und kommt dabei auf selbstverständliche Art und Weise zum Einsatz. Der traditionelle Innenhof bildet das Herzstück, das mit innovativen Elementen wie einer Loggia einen spielerischen Übergang zwischen Innen und Außen schafft. Das Projekt zeigt, wie Weiterbauen funktioniert: nicht mit einer lauten, großen Geste, sondern auf eine ganz sensible Weise.“

Beurteilung durch das Preisgericht

The Blockmakers Arms ist ein ehemaliges Gasthaus aus der Mitte des 19. Jahrhunderts im Londoner Stadtbezirk Hackney. Es ist Teil der Regent‘s Canal Conservation Area und steht aufgrund seiner historischen Bedeutung unter Denkmalschutz (Grade II). Der Standort befindet sich am Ende einer Reihe dreistöckiger Stadthäuser. Westlich und nördlich befinden sich auf dem Gelände eines ehemaligen Sägewerks und einer Bekleidungsfabrik gemischt genutzte Büro- und Wohngebäude. Das Gebäude wurde in den 1970er Jahren in drei unabhängige Wohnungen umgewandelt und mit einer zweckmäßigen Außentreppe versehen, die den Zugang zu den oberen Stockwerken ermöglichte. Unser Auftrag bestand darin, durch die Verbindung von Erdgeschoss und erstem Stockwerk ein Einfamilienhaus zu schaffen, wobei der unabhängige Zugang zu den Wohnungen im zweiten Stockwerk erhalten bleiben sollte. Das architektonische Konzept geht auf den sensiblen historischen Kontext ein, wobei sich der Abriss auf unpassende Anbauten beschränkt, die die Lesbarkeit des ursprünglichen Gebäudes beeinträchtigen. Ergänzt durch eine Reihe von neuen Eingriffen bilden die Änderungen ein neues kohärentes Ganzes.

Ein Hauptziel des Projekts war es, die Beziehung des Gebäudes zum Innenhof neu zu definieren. Die zweckmäßige Treppe an der Rückfassade wurde entfernt. An ihrer Stelle vermittelt eine Loggia mit tragenden Mauerwerkssäulen ein Gefühl von Dauerhaftigkeit und Solidität, das sich stark auf das ursprüngliche Backsteinvolumen bezieht. Diese Struktur hat drei Funktionen: Sie verdeckt eine große neue Öffnung in der ursprünglichen Fassade und schafft einen doppelten Aspekt für das Wohnzimmer; sie trägt einen Außenweg, der mit der historischen Treppe verbunden ist, die in die Wohnung im zweiten Stock führt; und sie bildet einen geschützten Übergang zwischen Innen und Außen, einen Raum, in dem man den Innenhof bei jedem Wetter genießen kann. Eine neue, aus Betonfertigteilen gefertigte Treppe entlang des seitlichen Durchgangs vermittelt den Bewohnern des zweiten Stocks ein Gefühl von Willkommensein und Identität. Der Raum wird durch einen alten Efeubewuchs an der Begrenzungsmauer belebt, der während der Bauarbeiten erhalten und geschützt wurde. Hier bietet eine kleine, in das Mauerwerk eingelassene Betonbank einen ruhigen Moment zum Ausruhen. Die neuen Anbauten sind aus handgefertigtem graubraunem Backstein errichtet. Sie ergänzen das verwitterte Backsteinmauerwerk aus dem 19. Jahrhundert, ohne mit der kunstvollen Fassade des bestehenden Gebäudes zu konkurrieren. Pigmentierte Betonfertigteile bilden Gesimse, Abdeckungen sowie die neue Außentreppe und verstärken die monolithische Qualität des ursprünglichen Gebäudes.

Die Verwendung von pigmentiertem Kalkmörtel ermöglichte es, die gesamte Konstruktion ohne Bewegungsfugen zu errichten. Die Originalziegel, die zur Herstellung der neuen Öffnung entfernt wurden, wurden als Fensterlaibungen in der historischen Bausubstanz wiederverwendet. Der moderne weiße Anstrich wurde sorgfältig von der Rückwand und den Grenzwänden entfernt, so dass das ursprüngliche Mauerwerk wieder zum Vorschein kam und eine einheitliche Komposition entstand. Der Entwurf sieht ein Niedrigenergiekonzept vor, das so weit wie möglich mit der denkmalgeschützten Bausubstanz vereinbar ist, wobei ein hohes Maß an Wärmedämmung, Luftdichtheit und eine biodiverse Dachbegrünung für die neu errichteten Gebäude vorgesehen sind.
Erbar Mattes Blockmakers Arms Courtyard

Erbar Mattes Blockmakers Arms Courtyard

Erbar Mattes Blockmakers Arms Exterior Stair

Erbar Mattes Blockmakers Arms Exterior Stair

Erbar Mattes Blockmakers Arms Stair

Erbar Mattes Blockmakers Arms Stair

Erbar Mattes Blockmakers Arms Principal Bedroom

Erbar Mattes Blockmakers Arms Principal Bedroom

Erbar Mattes Blockmakers Arms Library

Erbar Mattes Blockmakers Arms Library

Erbar Mattes Blockmakers Arms Living Room

Erbar Mattes Blockmakers Arms Living Room