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Award / Auszeichnung (nur für Studenten) | 10/2022

Lavespreis 2022

Neue Synagoge am „Bornplatz“

3. Preis

Preisgeld: 1.000 EUR

Clara Droop

Student*in

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasserin Clara Droop befasst sich in dieser Arbeit mit dem Entwurf einer neuen Synagoge mit Gemeindezentrum für die jüdische Gemeinde Hamburg am heutigen Joseph-Carlebach-Platz im Hamburger Grindelviertel. Sie zeigt auf eindrucksvolle Weise, was Architektur – im besten Sinne – leisten kann.

In der Reichspogromnacht im Jahr 1938 wurde die Hauptsynagoge Hamburgs schwer verwüstet und musste abgerissen werden. Die vorliegende Arbeit macht einen Vorschlag, wie am gleichen Ort eine neue Hauptsynagoge mit Gemeindezentrum, einem Museum und verschiedenen Aufenthaltsräumen errichtet werden könnte.

Neben der sakralen Funktion verfolgt der Entwurf das Ziel, die städtebauliche Situation am ehemaligen Bornplatz einzubeziehen und die offenen Enden der in den Stadtraum ragenden Gebäude zu schließen. Die Arbeit schafft dies, aus Sicht der Jury, hervorragend. Es gelingt unter anderem durch eine behutsame Platzierung der Baukörper sowie durch das Aufgreifen von Dachformen und Farben der umliegenden Gebäude. Insgesamt entsteht ein harmonisches Erscheinungsbild, welches dennoch dem Entwurf mit seinen Kubaturen und der gewählten Architektursprache erlaubt, selbstbewusst als neues Objekt im Stadtraum zu stehen.

Durch die Abwechslung zwischen Baukörper und Freiraum schafft die Verfasserin eine besonders gelungene Variation und Hierarchie zwischen öffentlichen und privaten Räumen.

Dies spiegelt sich auch im Innenraum der Synagoge wider: Die Hauptnutzung wurde im Obergeschoss platziert, so dass diese von den öffentlichen Nutzungen getrennt ist und über eine einladende Erschließung im Foyer erreicht wird.

Die gezielten Öffnungen in Dach und Fassade lassen im Innenraum ein spannendes Spiel aus Licht und Schatten entstehen. Durch Formensprache, Material und dem oben genannten Umgang mit Licht und Schatten wurden die traditionellen Formen der sakralen Räumen sehr gelungen neu interpretiert.