modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Award / Auszeichnung | 09/2023

ArchitekturPreis Berlin 2023

Ansicht Fassade Straße

Ansicht Fassade Straße

AUSBAUHAUS SÜDKREUZ

DE-10829 Berlin

Sonderpreis Fokus Nachhaltigkeit

Praeger Richter Architekten GmbH

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    2.200m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 08/2022

Projektbeschreibung

Gemeinschaftlich. Ökologisch. Bezahlbar.
Im Sommer 2022 wird das Gemeinschaftliche Wohnprojekt AUSBAUHAUS SÜDKREUZ bezogen. Die Baugruppe hatte den Zuschlag für die 19 Einheiten (13 Selbstnutzer-, 3 Sozial-Whg., 2 kieznahe Gewerbe, 1 Gemeinschaftsraum) im Konzeptverfahren „Schöneberger Linse“ erhalten. Auf 6 Etagen sind je 2 bis 4 Wohnungen in Ost-West Ausrichtung durchgesteckt. Die zu den umlaufenden Balkonen orientierten bodentiefen Holzfenster erweitern den Wohnraum großzügig in den privaten Freisitz.

Späterer Umbau schon mit eingeplant
Entgegen der üblichen Praxis wurde im Ausbauhaus Südkreuz in Berlin der spätere Umbau mit eingeplant. Der Innenausbau der Wohnungen wurde verbundstofffrei und mit nachwachsenden Baustoffen umgesetzt. So ist ein späterer Umbau der Wohnung (Innenwände, Bodenaufbau, Oberflächen) bzw. ein sortenreiner Rückbau einzelner Ausbau- Bauteile einfach möglich. Dem immer kürzeren Lebenszyklus von Ausbausystemen wird nachhaltig entgegengewirkt.

Ökologisches Potenzial und Re-Use-fähiger Innenausbau
Neubauten von heute werden in Zukunft nicht mehr abgerissen und entsorgt, sondern materialbewusst modernisiert oder umgebaut. Darum sind die Materialien des in Holzhybridbauweise errichteten Ausbauhaus Südkreuz adäquat zum ihrem Lebenszyklus eingesetzt: Die im dichten urbanen Kontext positionierte dauerhafte Tragstruktur (Brandwände, Decken, Erschießungskern) ist aus Beton. Die Fassade ist komplett als rückbaubare Holzkonstruktion ausgeführt. Aber vor allem der gesamte Innenausbau erfolgte ohne Verbundwerkstoffe, ohne Verkleben und Verspachteln von Materialschichten. Die Materialien werden verschraubt, gelegt, gesteckt; Oberflächen bleiben unbehandelt oder werden lasiert. Somit können die Bauteile ausgebaut, abgeschraubt, gesammelt und individuell auch vom Nutzer selbst aufgearbeitet (Holzoberfläche) und wieder eingesetzt werden.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt fokussiert auf der „sozialen Akzeptanz“ der Gebäudestruktur, indem es dem Nutzer Möglichkeiten der räumlichen Gestaltung und somit Lebensgestaltung gibt. Dies ist besonders überzeugend durch den Einsatz von wiederverwendbaren Materialien und nicht festverbundener Baustoffe, die bei Anpassungswünschen hinsichtlich der Konfiguration der Räumlichkeiten wieder zum Einsatz kommen. Darüber hinaus verfügt das Gebäude über öffentliche Raumbereiche, die die Bewohner selbst organisieren und frei bespielen können, wie z.B. die vermietbaren Gästezimmer und die kleinen Werkstätten im Untergeschoss. Übergeordnet lässt sich festhalten, dass durch dieses Selbstverständnisses das Projekt auf Langlebigkeit zielt und der Versuch unternommen wurde, sich den zukünftigen Anpassungsanforderungen der Bewohner von Beginn an zu stellen.
Nutzungsverteilung

Nutzungsverteilung

Verbundstofffreie Holzständerwand

Verbundstofffreie Holzständerwand

Fußbodenheizung in Holzfasersystem mit Wärme-Leitblechen

Fußbodenheizung in Holzfasersystem mit Wärme-Leitblechen

Innenwände mit weißer Lasur oder UV-Schutz

Innenwände mit weißer Lasur oder UV-Schutz

Prinzipskizze: Lebenszyklus der Bauteile

Prinzipskizze: Lebenszyklus der Bauteile

Wohnraum

Wohnraum

Dachterrasse

Dachterrasse