Über Oberbayern | BDA Regionalpreis 2024

Der Bedarf nach neuen Flächen ist in München anhaltend hoch. Eine Nachverdichtung nach Innen sowie nach Oben ist erschöpft oder behördlich begrenzt. So rücken, wie in anderen europ. Städten vermehrt die Keller in den Fokus. Das Projekt, welches sich in einem historischen Rgb. in der Au befindet, zeigt eine Nutzungserweiterung von Büro u. Wohnräumen in ein zuvor als Keller und Abstellraum genutztes UG. So zeigt das Projekt exemplarisch einen Transformationsprozess im Bestand, in welchem nutzbarer Raum geschaffen wird ohne neu zu Bauen u. zu versiegeln. Zukünftige Nutzungsflexibilität wurde durch verschiedene Zugänge und Anordnung der WCs erreicht. So ist es möglich, die Einheit als großes Büro oder Wohnung bzw. als getrennte nutzungsneutrale Einheiten zu nutzen, was auch Wohnen und Arbeiten am Ort zulässt. Um weitere zukünftige Eingriffe zu erleichtern, wurden die zu verlegenden Leitungen von der Konstruktion getrennt. Bis auf die Herausnahme der Decke und des Abganges beschränken sich Eingriffe auf die Oberflächen. Die Materialwahl besteht aus antiglamourösen robusten banalen u. langlebigen Materialen: Die Eingriffe bestehen aus Gitterrosten, Stahl u. Kabelrinnen (alle verzinkt), die Vorhänge aus Aluminiumdampfsperren u. Luftpolsterfolien. Die Materialien bekommen durch ihre Verarbeitung, Verwendung u. Einsatz in einem ihnen fremdem Kontext eine neue Wertigkeit u. stellen in gewisser Weise die Frage nach der Akzeptanz einer neuen Ästhetik im Umgang mit bestehenden Strukturen.