Award / Auszeichnung | 12/2023
Über Oberbayern | BDA Regionalpreis 2024
©Rainer Taepper
Gesamtansicht mit Bestand
Wasserkraftwerk Töging am Inn
DE-84513 Töging am Inn, Auenstraße 10
Auszeichnung | Kategorie: Südostbayern
Architektur
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Verfasser
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Projektleitung
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Mitarbeit
Bauherren
Bauherren, Sonstige
Projektdaten
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Gebäudetyp:
Technische Infrastruktur
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Projektgröße:
7.200m² (geschätzt)
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Status:
Realisiert
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Termine:
Baubeginn: 05/2019
Fertigstellung: 09/2022
Projektbeschreibung
Das bestehende und denkmalgeschützte Kraftwerksareal aus dem Jahr 1924 konnte nicht mehr für die geänderten neuen technischen Kraftwerksanlagenteile angepasst werden und machten dadurch einen Neubau erforderlich.
Um die großräumige Technik eines Wasserkraftwerks Bestands- und Landschaftsbildverträglich in die Umgebung einfügen zu können, wurde der massive Neubau weitestgehend unterirdisch in das Gelände eingefügt. Die oberirdischen Gebäudeteile reduzieren sich auf ein Oberwasser- und ein Unterwasserbereich, die als einzelne Elemente aus dem Hang herausbrechen. Unter einer massiven Betonscheibe entsteht ein schwarzer zurück versetzter Einschnitt, in welcher sich die Anlieferungs- und Zufahrtbereich, sowie die Funktionsräume befinden.
Die beiden, aus dem Gelände heraustretenden Gebäudeteile korrespondieren dabei in Ihrer architektonischen Ausformung und sind über den intensiv begrünten Hang miteinander verbunden.
Im neuen Kraftwerksgebäude erzeugen drei Kaplan-Turbinen 700 Gigawattstunden Strom pro Jahr und insgesamt genug für rund 200 000 Durchschnittshaushalte. Innerhalb von vier Jahren Bauzeit und 250 Mio. € Gesamtkosten konnte das bei weitem größte deutsche Wasserkraftwerksprojekt am 30.09.2022 durch den bayrischen Ministerpräsidenten eröffnet werden. Diese Maßnahme stellt einen erheblichen Gewinn, durch die Erhöhung des regenerativen Stromanteils, für den Klimaschutz, die Versorgungssicherheit und Netzstabilität, für die gesamte süd-ostbayrische Region dar.
Beurteilung durch das Preisgericht
Die denkmalgeschützte Turbinenhalle aus dem Jahr 1924 macht es vor: Auch Industriegebäude können einen architektonischen Ausdruck besitzen, der Staunen lässt. Was auf der ehemals größten Baustelle Europas vor knapp 100 Jahren entstand, erfüllte deswegen nicht nur über Jahrzehnte hervorragend seinen Zweck, sondern feierte seine Funktionalität auch mit einer Architektur, die mehr sein wollte als bloße Hülle. Der Stolz über das technische Können wurde hier in Form übersetzt. Das erinnert an die AEG-Turbinenfabrik von Peter Behrens – und legt die Latte hoch. Wie gut, dass der Bauherr VERBUND Innkraftwerk GmbH die Aufforderung annahm und für den Neubau einen Architekturwettbewerb durchgeführt hat. Die Sieger, Robert Maier Architekten, sind sich bei ihrem Entwurf des größten deutschen Wasserkraftwerksprojekts sichtbar ihrer Verantwortung bewusst und haben das Ingenieurgebäude ästhetisch durchdekliniert. So ist ein Gebäude entstanden, das sich dezent und trotzdem kraftvoll in seine Umgebung einfügt.
Die Struktur der Fassade sowie der schwarz zurückversetzte Einschnitt, in dem sich die Zufahrtbereiche und die Funktionsräume befinden, nimmt dem Gebäude seine Massivität. Die Materialität macht gleichwohl klar, um was es in einem Wasserkraftwerk geht: um gewaltige Kräfte. So entstand in Töging am Inn ein Wasserkraftwerk, das den historischen Anspruch an ein Technikbauwerk zeitgenössisch und auch selbstbewusst weiterdenkt.
Ein Gebäude also, das seinem Nachbarn durchaus gerecht wird.
©Rainer Taepper
Einlaufgebäude Ansicht
©Rainer Taepper
Vorplatz Auslaufbauwerk
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Ansicht Auslaufbauwerk
©Rainer Taepper
Ansicht Dammbalkenlager
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Ansicht Radweg
©Rainer Taepper
Detailansicht Stahlbeton
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Ansicht Zufahrt
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Ansicht mit Bestandsgebäude
©Rainer Taepper
Kraftwerkhalle
©Rainer Taepper
Kraftwerkhalle