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Award / Auszeichnung | 08/2023

Auszeichnung Gutes Bauen 2023

Umbau und Erweiterung Feierabendstrasse

CH-4051 Basel, Feierabendstrasse 72

Auszeichnung

Staehelin Meyer Architektur AG

Architektur

Jürg Merz Ingenieurbüro

Tragwerksplanung

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2018
    Fertigstellung: 01/2019

Projektbeschreibung

Das 1893 erbaute Wohnhaus nahe des Schützenmattparks wird aufgrund des baufälligen Zustands grundlegend modernisiert und statisch verstärkt. Im Innern werden ursprüngliche, wunderschön gearbeitete Parkettböden sowie originale, profilierte Kastenfenster aufgearbeitet und mit Anhydrit Böden und beinahe raumhohen Fensteröffnungen ergänzt. Der verwunschene Gartencharakter dient hierbei als starke Kulisse. Die 3-Zimmerwohnung im Erdgeschoss sowie ein durch den Gartenzugang abgetrenntes Zimmer werden verbunden und durch einen eingeschossigen Anbau im Garten ergänzt, sodass eine grosszügige Familienwohnung entsteht. Um die Belichtung des tiefen Wohnungsgrundrisses zu gewährleisten, rückt der Anbau von der Gartenfassade ab und spannt so einen kleinen Innenhof auf. Grossformatige Fenster lassen bis tief in die Wohnung den verwachsenen Garten spürbar werden. Der eingeschossige Anbau setzt sich als Sichtbetonkörper an die bestehende Struktur, im Innenraum wird der Körper mit einem Futter aus rohen Birkensperrholzplatten eingekleidet. Das Dach des Anbaus dient zugleich als Terrasse für die darüber liegende Wohnung im ersten Obergeschoss, die mit ihren bestehenden innenräumlichen Qualitäten zusätzlich einen grosszügigen Aussenraum erhält. Im zweiten Obergeschoss wird der ehemalige Gangbereich umgestaltet und dient nun als zentraler Kern mit Nasszellen, um den sich die Zimmer anordnen. Durch das gartenseitige Anheben des Daches erhält das Dachgeschoss einen Wohnraum mit durchgehender Fensterfront und vorgelagerter Terrasse. Eine raumhohe Bibliothek gliedert den Grundriss, strassenseitig befindet sich das Schlafzimmer und ein Bad. Alle vier Wohnungen verfügen nun über einen attraktiven Aussenraum mit Blick in den üppigen Garten.

Beurteilung durch das Preisgericht

Hinter der unauffälligen Fassade eines Stadthauses aus dem 19. Jahrhundert haben die Architekten mit einfachen Ergänzungen eine räumliche Wundertüte eingebaut. Die Erkundung der Wohnung im Hochparterre gleicht einer kleinen Entdeckungsreise. Raffiniert geschaffene Blick- und Raumverbindungen machen neugierig und führen hinunter in einen hohen Wohnraum und hinaus in einen verwunschenen Garten. Von dort aus erkennt man die Logik der Intervention mit einem einfachen, vom Bestand abgerückten Anbau aus Sichtbeton, dessen Dach auch als Terrasse für die Wohnung im ersten Obergeschoss dient. Im Inneren erscheinen die grossformatigen Fenster wie Bilder des alten Baumbestands im Garten. Die Raffinesse der Architekten zeigt sich auch in der Dachwohnung, die mit der einfachen Anhebung der gartenseitigen Traufe ein grosszügiges Wohnzimmer mit Dachterrasse erhält. Die Wände der Innenräume sind durchwegs mit präzisen Schreinerarbeiten ausgekleidet und dienen je nach Bedarf als Bücherwände, Schubladen, Sitzgelegenheiten oder Treppen.