VELUX Architekten-Wettbewerb 2011 “Gestaltungselemente Licht und Luft”

Um die Betreuung in der bestehenden Kindertagesstätte zukünftig auch für U3- Kinder anbieten zu können, mussten zusätzliche Flächen geschaffen werden: unter anderem sollten die Gruppenräume um die erforderlichen Gruppen- Nebenräume (zusätzliche Spielzimmer, die vom Gruppenraum aus zugänglich sind) ergänzt werden. Aufgrund der baulichen Struktur und der Grundstückssituation konnte dies nur durch eine Vergrößerung der Gruppenräume um 3,00 m in Richtung der Außenspielfläche erreicht werden.
Hierdurch sind Räume von ca. 7,75 m Breite und 9,00 m Tiefe entstanden. In diese Gruppenflächen wurden die „Nebenräume“ als polygonale Wand eingestellt. Durch Grundrissform und Farbigkeit (jede Gruppe besitzt eine „eigene“ Farbe) wirken diese Räume wie eingestellte, skulpturale, bunte Boxen.

Um die Gruppenräume trotz der großen Raumtiefe von 9,00 m und der „Einschnürung“ durch die Nebenräume zu qualitätsvollen Räumen zu machen, wurde folgendes Tageslichtkonzept entwickelt:
Die Südfassade wurde auf ganzer Raumbreite bodentief verglast, sodass ein direkter Bezug zur grünen Außenspielfläche entsteht.

Zusätzlich wurde im hinteren, innenliegenden Teil der Räume ein Lichtschacht installiert, der über jeweils 2 Dachflächenfenster (Velux GGU Integra S08) das Tageslicht in den Raum leitet:
Hierzu wurde das ehemalige Flachdach auf einer Fläche von ca. 1,30 x 4,90m geöffnet, wobei die Holzbalken erhalten und sichtbar belassen wurden. Über dieser Deckenöffnung wurde ein rechteckiger „Lichtschacht“ aus weiß gestrichenen Trockenbauwänden errichtet. Dieser Schacht befindet sich im ungenutzten Dachraum des in den 1990er Jahren aufgrund von Undichtigkeitsproblemen über dem Flachdach installierten Satteldaches. In der Dachfläche des Satteldaches wurden jeweils 2 Dachfenster eingebaut. Der Lichtschacht verbindet die Dachfläche mit der Decke des Gruppenraumes und leitet so das Tageslicht in den hinteren Raumbereich. Zusätzlich wird über den Schacht in Kombination mit den Dachfenstern eine Querlüftung des Raumes ermöglicht.
In die Nischen neben dem farbigem Gruppennebenraum wurden Spielpodeste eingebaut. So kommen die Kinder dem durch die Dachfenster sichtbaren Himmel ein Stückchen näher und erfreuen sich an den darauf fallenden Regentropfen und Schneeflocken.