BDA Regionalpreis Niederbayern Oberpfalz 2024

Von der bereits 1682 erstmals urkundlich erwähnten, ursprünglichen völlig umschlossenen Vierseit-Hofanlage war nach dem Abbruch der Nebengebäude lediglich das ehemalige Wohnhaus und ein Torbogenfragment erhalten. Idee der Gemeinde Baierbach als Eigentümerin war, das bestehende Gebäude für verschiedene öffentliche Nutzungen - eine Tagespflege für bis zu 15 BesucherInnen, einen Gemeinderaum und einen Jugendraum - umzubauen und so ein attraktives Angebot für alle Bevölkerungsschichten zu schaffen.
Bestehende Raumstrukturen des Baudenkmals konnten dabei weitgehend beibehalten und die neue Nutzung unter Schonung der Bausubstanz sensibel integriert werden.
Das Wohnstallhaus wurde um ein einfaches Nebengebäude ergänzt. Es besetzt die Stelle der ursprünglichen Remise, schließt an das bestehende Torfragment an und schafft zusammen mit dem bestehenden Stadel einen dreiseitig gefassten Hofraum, der sich zur Dorfstraße hin öffnet.

In Baierbach wurde das Wohnhaus eines ehemaligen Vierseithofs in ein öffentliches Gemeindezentrum transformiert. Die neuen Nutzungen – Gemeinderaum, Jugendtreff und Tagespflege – fügen sich überzeugend geschmeidig in den Bestand ein. Jede Funktion hat ihren speziellen räumlichen Ausdruck gefunden: Für die Senioren sind wohnliche Räume mit Dielenboden, eine Stube mit Eckbank entstanden, für die Jugend darf es etwas ruppiger sein mit geschlämmtem Mauerwerk und Estrichboden. Ihr Raum ist im Obergeschoss, die Jugendlichen bleiben hier für sich, an der Treppe der hofseitigen Außengalerie. Blickbeziehungen jedoch verbinden mit dem Gemeinderaum. Als zentrales Element erhält er die doppelte Höhe. Der für die barrierefreie Erschließung erforderliche Aufzug ist stimmig im Innenraum integriert.