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Award / Auszeichnung | 04/2024

EUmies Awards 2024

Aufbahrungshalle in Kematen an der Krems

AT-4531 Kematen an der Krems, Bergfeldstraße

Nominierung

Moser und Hager Architekten

Architektur

Künstler Gerhard Brandl

Kunst

Conconar GmbH

Bauingenieurwesen, Tragwerksplanung

Eugen Traussner Bau GmbH

Bauunternehmen

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Sakralbauten

  • Projektgröße:

    195m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 09/2021

Projektbeschreibung

Aufbahrungshalle Kematen an der Krems (Oberösterreich)

KONZEPT und Poetik


TOD // Die Geburt und der Tod sind die zwei epochalen Eckpunkte des irdischen Lebens. Um dem Ereignis und der Bedeutung des Ablebens gerecht zu werden braucht es einen sensiblen Raum – einen Verabschiedungsraum – in der Historie auch als Ort der Aufbahrung bezeichnet – ein Ort der traditionellen Totenwache – der Ort der letzten Respektserbringung dem Toten gegenüber.


LEBEN // Es wird an die Trauer der Hinterbliebenen angeknüpft und ein Zeichen der Hoffnung und des Lebens gesetzt. Eine skulptural gefasste Wasserlinie speist sich aus vom Himmel niedergegangenem Regen.


RAHMEN // Ungestörtes Totengedenken in einem Raum der deutlich von umgebender Unstetigkeit abgetrennt ist und maßvolle Intimität bietet.


SCHWELLE // Das Tor - als sensibelster und verletzlichster Teil des Objektes - Verschränkungen und Überkragungen der zueinander in Beziehung gestellten Räume formulieren dieses Thema und machen Gewichtigkeit und Emotion des Ortes spürbar.


WEG // Projektbezogen ist der bestehende Hauptweg durch den Friedhof ein äußerst wichtiges Element – ist Teil der kulturellen örtlichen Baugeschichte, zeigt eine klare Blickbeziehung zur Kirche und definiert eine ACHSE.


RITUELLE ACHSE // In der katholischen Kirche als Kondukt bezeichnet – der Trauerzug – der letzte ehrenvolle Weg zur Grabstelle – In vielen Religionen das zentrale Bestattungsritual – im kirchlichen Sinne der Prozessionsweg.


GRUNDRISS // Die Verlängerung und Weiterführung der Friedhofsmauer bildet den Rahmen – ein Versatz definiert den Eingangsbereich – vervollständigt die Beziehung zwischen Kirche und Friedhof. Die Halle bildet einen intimen Abschluss zur Umgebung – ist im Inneren zweischalig. Ein theatralischer Lichteinfall symbolisiert den Lauf des Lebens, der Jahreszeiten, der Tageszeiten – und die Vergänglichkeit gleichermaßen. Sitzgelegenheiten innen wie außen geben dem Anlass meditativen Raum.


QUERSCHNITT // Das Dach schwebt in seiner V-Form in Analogie zur christlichen Zahlenmystik über dem massiv anmutendem Steinsockel - Symbolik der höheren Eindringlichkeit – das Leben steht über dem Tod.


IDENTITÄT // Friedhöfe sind nicht nur emotionale und religiöse Orte, sondern auch Zeugen lokaler Geschichte. Diese Orte stehen für kulturelle und regionale Identität. Die Verwendung von Konglomeratgestein nimmt direkten Bezug auf die im Ort befindliche romanische Kirche, widerspiegelt die lokale Baugeschichte und ist ein identitätsstiftendes Merkmal des Kremstales.