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Award / Auszeichnung | 07/2023

Hugo-Häring-Auszeichnung 2023 BDA Kreisgruppe Hochrhein

Haus in Scheune 2

DE-79400 Kandern, Mühlenstraße 9

Auszeichnung

Ralf Brandhofer Architekt

Architektur

Ingenieurbüro Dieter Fabig

Tragwerksplanung

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2017
    Fertigstellung: 03/2022

Projektbeschreibung

Direkt am Lippisbach und unmittelbar gegenüber der ehemaligen Klosterkirche von Sitzenkirch liegt fast unscheinbar diese Scheune aus den frühen 1970er Jahren. Mit viel Engagement und Eigenleistung der Bauherrschaft wurde sie zu einem Wohnhaus mit Einliegerwohnung umgebaut. Mit ihrem Maurer- und Betonbauerbetrieb brachten sie nicht nur das entsprechende Know-How, sondern auch sehr viel Gespür für Ort und Substanz mit.

Die beiden Wohnungen wurden passgenau in den vorhandenen Scheunenraum eingebaut. Sie entwickeln sich als massive Baukörper aus dem Sockel in den hölzernen Dachraum. Im Bereich der Tenne sind sie über eine Betonbrücke mit Treppenaufgang verbunden. Sie sind außen grob verputzt und im Inneren elegant und modern gestaltet. Der Beton an Boden und Decke und die weißen, fein verputzten Wände werden mit Fenstern, Türen und Einbauten aus Weißtanne kombiniert. Die Wohnungen sind entsprechend der Höhenstaffelung der Baukörper zoniert und öffnen sich über großformatige Verglasungen nach draußen und nehmen direkten Bezug zur Umgebung – zu Kirche, Bach, Berg und den längsseitigen Höfen. Von außen ist der Eingriff kaum wahrnehmbar. Die hölzerne Brettschalung der Scheune wurde erhalten, nur die eingeschnittenen Fensteröffnungen und ein markanter Betonbalkon verweisen auf das Neue im Inneren.

Beurteilung durch das Preisgericht

Eine Scheune aus den 1970er-Jahren wurde unter Erhalt von Konstruktion und Hülle umgebaut und mit einfachen, bewusst eingesetzten Mitteln einer zeitgenössischen Wohnnutzung zugeführt.
Von außen bleibt der Charakter des Landwirtschaftsgebäudes erhalten, nur ein markanter Betonbalkon und ein großes Schaufenster zur benachbarten Dorfkirche geben Hinweise auf die neue Wohnnutzung. In der Tenne verbindet eine Betonbrücke zwei massive, eingestellte Baukörper, die in ihrer Höhenstaffelung das Volumen der Scheune nachzeichnen, ohne dies komplett auszufüllen. So bleibt Luft zum Atmen für Alt und Neu.
Das einfache, aber sinnfällige Konzept wird in Planung und Ausführung bis ins Detail konsequent fortgeführt. Unterstützt durch die fein abgestimmte Auswahl der Materialen entsteht so eine räumlich spannungsvolle, angenehme Wohnatmosphäre. Mit Gespür für den Ort wurde ein gelungenes Beispiel für die Nutzung vorhandener Bausubstanz im dörflichen Kontext geschaffen.