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Award / Auszeichnung | 10/2023

Arc Award 2023

Amt für Umwelt und Energie, Basel

CH-4051 Basel, Spiegelgasse 11 und 15

Sieger Kategorie Arbeit & Produktion

jessenvollenweider architektur

Architektur

SJB Kempter Fitze

Brandschutzplanung, Tragwerksplanung

Zimmermann + Leuthe

Bauphysik

Waldhauser + Hermann AG

TGA-Fachplanung

Pro Engineering AG

TGA-Fachplanung

Architektur Photographie Philip Heckhausen

Fotografie

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Staatliche und kommunale Bauten

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2021

Projektbeschreibung

Mit dem Neubau des Amts für Umwelt und Energie ist an innerstädtischer Lage ein modernes, energetisch optimiertes und nachhaltiges Haus entstanden, dessen Gebäudefigur sich aus der dichten städtebaulichen Situation entwickelt und sich in den denkmalgeschützten Kontext einfügt. Der achtgeschossige Holzbau hat in energetischer und bautechnischer Hinsicht Vorbildcharakter, er kann seinen Strombedarf dank einer allseitigen Photovoltaikfassade aus monokristallinen Zellen und eines optimierten Gebäudetechnikkonzepts selber decken. Die Holz-Beton-Konstruktion hat eine gute Wärmespeicherkapazität, was im Sommer die nächtliche Kühlung unterstützt und sich damit positiv auf den Energieverbrauch und das Raumklima auswirkt. Um die allseitige Photovoltaikfassade optisch ins Stadtbild einzufügen, wurde eigens für dieses Projekt ein Spezialglas entwickelt, das eine plastische, unregelmässige und im Licht changierende Lebendigkeit aufweist. Ins Glas integrierte metallische Farbpunkte brechen zudem den dunklen Basiston der photovoltaischen Zellen und überlagern ihn mit warmen Tönen. Je nach Standpunkt und Lichteinfall verändert sich das Aussehen des Fassadenkleids. Insgesamt bietet das Minergie-A-ECO-zertifizierte Bürogebäude 74 zeitgemässe Arbeitsplätze, Empfangsschalter sowie ein Besprechungs- und Sitzungszimmer. Über den zentralen Treppenkern mit gebäudehohem Luftraum und einem opaken Liftschacht aus Glasbausteinen erfolgt die Erschliessung des Hauses.

Beurteilung durch das Preisgericht

Laudatio Roger Boltshauser
Auf einem komplex geschnittenen Grundstück ist ein anspruchsvoller und ambitionierter Neubau mit Fotovoltaikfassade für das Amt für Umwelt und Energie entstanden. Der neue Verwaltungsturm beim Fischmarkt in der City von Basel fällt mit seiner Glasfassade sofort auf und doch integriert er sich auf wundersame Weise.
Die Ambition, an dieser innerstädtischen Lage eine Fotovoltaikfassade einzusetzen, scheint verwegen. Es überrascht deshalb, dass das Gebäude seinen eigenen Strombedarf decken kann. Alle Fassadenflächen sind mit FV-Modulen aus monokristallinen PERC-Zellen verkleidet. Um die gewünschte Integration in den städtischen Kontext zu erreichen, wurde gehärtetes Schmelzglas mit einem leichten Relief verwendet und zusätzlich metallische Punkte eingeschmolzen, welche die Fotovoltaikmodule zu einem edlen Paillettenkleid machen. Das Gebäude wirkt durch diese Manipulation je nach Lichtstimmung leicht und durchsichtig oder massiv und steinern.
Auch innenräumlich verpflichtet sich das Gebäude der gewünschten Vorbildwirkung zum nachhaltigen Bauen: Ab dem Erdgeschoss wurde es als Skelettbau aus heimischem Holz mit Holz-Beton-Verbunddecken ausgeführt. Die optimierte Raumlüftung wurde mit Wärmerückgewinnung in Systemtrennung realisiert. Lehmputz trägt zum guten Feuchtehaushalt bei und die schlanke Kubatur stellt eine gute Tageslichtversorgung aller Räume sicher.
Alles in allem ist so ein wahrer Vorzeigebau für nachhaltiges Bauen entstanden, der in jeder Hinsicht überzeugt. Was aber fast noch höher zu gewichten ist, ist die Beharrlichkeit, mit der sich das Architektenteam von jessenvollenweider den architektonischen Themen gewidmet hat. In jedem Aspekt des Gebäudes ist ihr Ringen um ein Stück gute Architektur spürbar