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Award / Auszeichnung | 03/2011

Deutscher Landschaftsarchitektur-Preis 2011

Venustas et Utilitas, Zur neuen Ästhetik urbaner Landwirtschaft, ein Projekt von Paolo Bürgi nach der Idee und Konzeption des Kurators Udo Weilacher im Auftrag des RVR, Regionalverband Ruhr

DE Essen, Gelsenkirchen, Bochum

Würdigung

STUDIO BÜRGI

Landschaftsarchitektur

Regionalverband Ruhr

Bauherren

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Landschaft und Freiraum

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2010

Projektbeschreibung

VENUSTAS ET UTILITAS. Zur neuen Ästhetik urbaner Landwirtschaft
Das Thema dieses Forschungsprojektes ist die Ästhetik der urbaner Landwirtschaft im Kontext des einstigen Ruhrgebietes, das sich heute als Metropole Ruhr neu definiert.
Inmitten dieses Zusammenhangs am Mechtemberg liegen nun die Reste der einst ausgedehnten landwirtschaftlichen Flächen. Sie haben sich in reduzierter Form erhalten, ihre Ränder definiert durch Straßen und Wohnsiedlungen. Auf diesen grünen Freiräumen lastet jedoch ein enormer Nutzungsdruck.
Unserer Forschung lagen deswegen Themen der Einfachheit und des Respekts vor der Erde zu Grunde. Die Verbindung von Schönheit und Nützlichkeit. Das Konzept lädt den Beobachter zu Entdeckungen ein und weckt Fragen: ist das, was ich sehe ein Zufall, hat es etwas mit
Landwirtschaft zu tun oder ist es eine geplante Szenerie? Auf dieser Schwelle des „Verstehens / Nicht-Verstehens“ erweitert sich seine Wahrnehmung des eigenen Umfeldes. Der Bezug zum Projekt entwickelt und verändert sich; Gedanken entstehen; Fragen, die den Besucher begleiten.
„Venustas et Utilitas“ besteht aus verschiedenen saisonalen Phasen und Zwischenphasen, die sich über einen Zeitraum von insgesamt zwei Jahren erstrecken. Eine Art Crescendo, das mit dem landwirtschaftlichen Kalender zusammenspielt. Am Anfang stehen Farblinien, die Kornfelder durchziehen, mit einem Höhepunkt im Sommer 2009. Aus den Linien werden anschließend Farbbänder. Während die feinen Linien noch aus zierenden Feldblumen bestehen, bewirken bei den Bändern die Kulturpflanzen selbst den Effekt. Das Schöne und das Nützliche verbinden sich. Beim Schlussbild werden die Farbnuancen über der ganzen Kornfeldfläche variieren. Ein wahrscheinlich eher unauffälliges Bild, das nach einem aufmerksamen und geschulten Auge verlangt: die Kunst des Wahrnehmens.
Mit dem letzten Landschaftsgestalterischen Eingriff wollte man mit Hilfe der Grubbertechnick an diese Zeit erinnern; ein Zeichen setzen mit einem Bild dass uns von der unsichtbaren Landschaft erzählt, nämlich die Unterirdische Welt, wo nach dem zweiten Weltkrieg noch eine halbe Million Bergleute arbeiteten, bis 1500 Meter tief im Boden. Die Landschaft "Oben", die Landschaft "Unten".