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Award / Auszeichnung | 09/2006

Architektur Preis 2006 – Zukunft im Bestand

Wohnhochhaus Norderreihe 3

3. Rang / Anerkennung

czerner göttsch architekten architektur + stadtplanung

Architektur

Erläuterungstext

Objekt: 13-geschossiges Wohnhochhaus, 77 Wohnungen,
1 Bücherhalle, 2 gewerbliche Nutzungen.
Erschließung: Zentrales Treppenhaus, Laubengänge.
Baujahr: Anfang der 1960er Jahre.
Standort: Hamburg-Altona, Grenze zu St. Pauli, am Wohlers Park


Sanierungsmaßnahmen

Rückbau der Fassadenkonstruktion aus asbesthaltigen Faserzementtafeln. Austausch der Fenster und Haustüren (Uw = 1,3). Verkleidung von EG und 1. OG mit vorgehängter Fassade aus Verblendmauerwerk mit Kerndämmung. Ab 2. OG Montage einer vorgehängten, wärmegedämmten Fassade aus Kupferfalztafeln, in drei changierenden Tönen vorpatiniert.
Rückspringende Fassaden WD-Verbundsystem. Vorgestellte Balkonanlagen aus Stahlbetonfertigteilen mit verglasten Brüstungen auf bohrpfahlgegründeten Stahlstützen. Erweiterung vorhandener Balkone/Loggien. Transluzente vertikale Glaselemente in den Laubengängen im Wechsel mit roten Brüstungen. Flachdachsanierung, zusätzliche Dämmung und Anpassung der Entwässerung an die neuen Fassaden. Entlastung des zentralen Eingangs durch Montage eines zweiten Aufzugs als Glaskonstruktion mit eigenem Eingangsbauwerk. Überarbeitung und Aufwertung von Erschließung, Wohnumfeld und Außenanlagen mit Rampe aus einer Stahl-Holzkonstruktion. Umgestaltung des Eingangsbauwerks mit Fassade aus farbig beschichtetem Sicherheitsglas. Einbau einer Abluftanlage mit Wärmerückgewinnung, Schaffung der Zuluft über ein Fugensystem in den neuen Fenstern und Optimierung des Wärmeschutzes der gesamten Gebäudehülle auch im Detail. Gemäß Förderrichtlinien der Kreditanstalt für Wiederaufbau wird der Standard eines KfW-60-Hauses erreicht. Modernisierung sämtlicher Küchen und Bäder im bewohnten Zustand. Modernisierung der Stark- und Schwachstromanlage in den allgemein Bereichen sowie Installation eines Multimedianetzes.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Gebäude steht in einem ambitionierten Siedlungskontext der 1950er Jahre Architektur, charakterisiert vom damaligen städtebaulichen Ideal des fl ießenden Raums, der gestaffelten Höhenentwicklung und der Gelbklinkerfassaden. In den 1970er Jahren erhielt es eine zeittypische Fassadenüberarbeitung ohne Rücksicht auf architektonische und Stadtraumqualität. Die heutigen Anforderungen an Energie, Haustechnik, Erschließung und Freiraum mussten mit einer gestalterischen Aufwertung verbunden werden, die die dem Quartier zugedachte Lebensqualität wieder auszudrücken vermag. Dieses ist den ArchitektInnen in herausragender Weise gelungen.