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Award / Auszeichnung | 06/2011

Architekturpreis Nordrhein-Westfalen 2011

Wohnröhre mit Blick in den Garten

Wohnröhre mit Blick in den Garten

Wohnhaus Schlegelstraße - Gartenhaus Lindenthal

DE-50935 Köln, Schlegelstr. 28

Auszeichnung

Jäck Molina Architekten BDA

Architektur

Ingenieurgemeinschaft Führer Kosch Jürges GbR

Tragwerksplanung

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    308m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2006

Projektbeschreibung

Ein Haus ist als fließender einziger Raum angelegt.

Das Haus dient einer Familie mit zwei Kindern. Sie benötigen einen großen Wohn-Ess-Küchen-Bereich, zwei Kinderzimmer, ein Elternschlafzimmer, einen Raum für ein Aupairmädchen, ein Arbeitszimmer, eine Sauna und entsprechende Bäder.

Das Haus liegt in Köln-Lindenthal. Die Schlegelstaße ist mit zwei- bis dreigeschossigen Häusern bebaut. Der Straßenzug weist die für Köln typischen Nachkriegsbauten mit Einsprengseln älterer Bauten auf.

Das Projekt begann mit der Beratung der Bauherrn beim Kauf des bestehenden Hauses. Es war im Hinblick auf die Umbau-möglichkeiten und der eigentlichen Qualität zu beurteilen. Die bestehende Bausubstanz war schlecht und die planungsrechtlichen Vorgaben waren nicht ausgenutzt. Die Kosten für Sanierung, Erneuerung und Erweiterung hätte den Kosten für den vollständigen Abriss und Neubau entsprochen. Das gewünschte Raumprogramm wäre nicht zu integrieren gewesen.

Das Raumprogramm wird als Grundriss auf drei Ebenen organi-siert. Dazu werden die planungsrechtlichen Möglichkeiten des Grundstücks ausgenutzt. Das Erdgeschoss zieht sich 22 Metern tief in das Grundstück. Dafür wurde das Einverständnis der Nachbarn erwirkt. Ein unmittelbares Zugeständnis an den einen Nachbarn ist das Sheddach im Erdgeschoss. Das Haus als sol-ches entspricht Typologien des Viertels.
Die Gestaltung der Fassade und die Dachform folgt dem beste-henden Bild der Schlegelstraße. Die Gliederung der Öffnungen und Einschnitte nehmen das Prinzip der Lochfassade in freier Anordnung auf.

Der Raumbedarf ist groß, die Grundrisse sind kompakt angelegt. Lufträume entlang der Treppe öffnen den Raum. Der Raum scheint über die Geschosse hinweg zu fließen. Verstärkt wird dies durch raumhohe Türen für die Bäder und Kinderzimmer. Und Küche und Treppe trennt eine raumhohe Glasscheibe, die Erdgeschoss und Kinderetage in Beziehung setzt. Alle Elemente streben danach, die horizontale wie vertikale Teilung zu über-winden.
Zwei Elemente bestimmen den Innenraum im Erdgeschoss: Das Sheddach und die Serviceschiene. Die unterschiedlichen Raum-querschnitte gliedern den offenen, 22 Meter tiefen Wohn-Essbereich. Der längliche Raum scheint in Bewegung zum Gar-ten.

Grundriss und Aufriss sind mit ‚räumlichen Löchern’ versehen. Diese verbinden Innen und Außen, oben und unten und über-nehmen Funktionen im Grundriss. Der Eingang im Erdgeschoss ist so weit zurückgesetzt, dass ein Auto parken kann. Das ‚Gartrium’ im 1. Obergeschoss schützt vor Einblicken und ver-bindet Schlaf- und Elternbadezimmer. Der Garten liegt wie ein ‚Loch’ im Gefüge der Bebauung. Oberlichter über Essplatz und Wohnbereich sorgen für direktes Sonnenlicht. Der Garten ist ein Zimmer mit Himmel.
Straßenansicht

Straßenansicht

Gartenansicht

Gartenansicht

Treppe

Treppe

Serviceschiene

Serviceschiene

Küche

Küche

Treppe-Gästeebene

Treppe-Gästeebene

Treppenverglasung

Treppenverglasung

Gebäudeschnitt

Gebäudeschnitt