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Award / Auszeichnung | 07/2011

Hugo-Häring-Auszeichnung 2011 BDA Kreisgruppe Heidelberg

Campus Bergheim - Nachfolgebelegung der Ludolf-Krehl-Klinik

DE-69115 Heidelberg, Bergheimer Straße 58

Auszeichnung

SSV Architekten

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Hochschulen, Wissenschaft und Forschung

  • Projektgröße:

    11.077m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2006
    Fertigstellung: 01/2008

Projektbeschreibung

Historie

Das Gebäudeensemble der Ludolf-Krehl-Klinik entstand 1922 nach Plänen von Ludwig Schmieder. Bis 2003 war hier die Innere Medizin des Universitätsklinikums untergebracht. Die vierflügelige Anlage erinnert in Disposition und Formensprache an barocke Residenzanlagen. Der prägnante Grundriss, gegliedert in einen Mittelbau und zwei große Seitenflügel, wird zur Bergheimer Straße hin durch einen repräsentativen parkartigen Vorbereich mit einer umlaufenden Vorfahrt und einem symmetrisch auf den Mittelrisalit ausgerichteten Brunnen ergänzt.

Nutzung

Mit dem Umzug der Inneren Medizin in einen Neubau im Neuenheimer Feld wurde das Klinikgebäude frei für die Nutzung als Institutsgebäude. Mehrere Einrichtungen der Universität Heidelberg, mit einer gemeinsamen Bibliothek als großer Außenstelle der Universitätsbibliothek, werden künftig hier untergebracht sein. In dem ersten, nun fertiggestellten Bauabschnitt wurden der Zentralbereich und der Westflügel für die Fakultät für Wirtschaft- und Sozialwissenschaften und dessen Bibliotheksflächen umgebaut und saniert. Es handelt sich um die ursprünglich eigenständigen Einrichtungen Alfred-Weber-Institut für Wirtschaftswissenschaften, Institut für Politische Wissenschaften und Institut für Soziologie. In einem zweiten Bauabschnitt sollen im Ostflügel weitere universitäre Einrichtungen neue Räume erhalten und den „Campus Bergheim“ vervollständigen.

Konzept

Den beiden unterschiedlichen Gebäudeteilen der Vierflügelanlage von 1922 und dem komplett entkernten Anbau aus den 1950er- und 1970er-Jahren ordnet sich auch die Verteilung der neuen Nutzungen klar zu. Im historischen Altbau sind in den drei Obergeschossen die Institute mit Büros, Mitarbeiter- und Seminarräumen sowie die Cafeteria untergebracht. Die Bibliothek belegt den mittleren rückwärtigen Anbau und das Untergeschoss. Sie ist als eigenständige Institution separat erschlossen. Die Struktur des Altbaus macht es einfach, die Anforderungen an Büro- und Seminarräume zu erfüllen. Die repräsentativen Räume werden in ihrer Materialität und Charakteristik herausgearbeitet und gestärkt. Eingriffe in die Substanz bleiben reduziert und werden gezielt beispielsweise durch die neuen, tiefroten Linoleumbeläge in den Fluren elegant unterstützt.

Bibliothek

Man betritt die Bibliothek über ein neu geschaffenes, glasüberdecktes Atrium. Es ermöglicht Einblicke in alle Etagen, gibt Orientierung und schafft mit dem freigestellten Aufzugsturm und den Treppen aus Glas und Stahl die vertikale Erschließung der einzelnen Ebenen. Die Freitreppe nach unten ermöglicht die notwendige Aufwertung der Bereiche im Untergeschoss. Das großzügig gestaltete Erdgeschoss wird bestimmt durch seine großen Lesetische, Sitzinseln und die freien Einzeltische entlang der Glasfassade. Das Raum- und Materialkonzept der Obergeschosse baut auf dem des Erdgeschosses auf. Im Wechsel mit Regalen prägen hier verschiebbare Paravents aus gebogenem Plexiglas das Bild. Sie schaffen entlang der Fenster intime Arbeitsinseln, welche das konzentrierte Arbeiten ermöglichen. Die im Erdgeschoss zurückspringende Ganzglasfassade des Bibliothekstrakts schafft in der Eingangsebene eine sehr großzügige, offene Atmosphäre mit viel Transparenz und erweitert den Innenraum fließend in den Außenraum.