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Award / Auszeichnung | 01/2003

Licht-Architekturpreis 2003

Pinakothek der Moderne

DE München

Anerkennung

Stephan Braunfels Architekten

Architektur

Institut für Tageslichttechnik Stuttgart

Lichtplanung

Lichtdesign Ingenieurgesellschaft

Lichtplanung

Stiftung Pinakothek der Moderne

Vereine / Verbände / Kammern

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Museen, Ausstellungsbauten

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/1996
    Fertigstellung: 01/2002

Projektbeschreibung

Vier Museen unter einem Dach

Die Pinakothek der Moderne ist mit ihren umfangreichen Sammlungen und ihrer Ausstellungsfläche von insgesamt rund 12.000 qm eines der weltweit größten Museen für bildende Kunst und Design des 20. und 21. Jahrhunderts. In ihrer Dimension ist sie mit dem Centre Pompidou in Paris oder der Tate Modern in London vergleichbar. Das 2002 eröffnete Gebäude von Stephan Braunfels zeichnet sich durch eine offene und großzügige Architektur aus, die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Gattungen schafft und den Besuchern immer wieder neue und überraschende Einblicke ermöglicht.

Vier eigenständige Institutionen arbeiten in der Pinakothek der Moderne unter einem Dach zusammen: Die Sammlung Moderne Kunst der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, Die Neue Sammlung – The International Design Museum Munich, das Architekturmuseum der Technischen Universität München und die Staatliche Graphische Sammlung München. Die interdisziplinäre Ausrichtung der Pinakothek der Moderne erhält die Identität der einzelnen Museen und präsentiert sie zugleich als miteinander verbundene Teile eines größeren kulturellen Kontextes.

Im Erdgeschoss befinden sich die Ausstellungsräume des Architekturmuseums der TU München und der Staatlichen Graphischen Sammlung. Beide zeigen keine ständige Präsentation, sondern etwa alle drei Monate wechselnde Sammlungspräsentationen oder Sonderausstellungen. Die Räume „Temporär 1 + 2“ mit je 400 qm im Erdgeschoss werden von allen vier Institutionen für Wechselausstellungen genutzt.

Den gesamten ersten Stock nimmt die Sammlung Moderne Kunst ein. Hauptwerke der Klassischen Moderne von Ernst Ludwig Kirchner, Wassily Kandinsky, Paul Klee, Max Beckmann, Pablo Picasso, Max Ernst, René Magritte u. a. bilden Schwerpunkte im OG West. Werkkomplexe von Andy Warhol, Joseph Beuys, Donald Judd, Dan Flavin, Fred Sandback, John Chamberlain, Georg Baselitz, Palermo, Sigmar Polke und Gerhard Richter markieren Positionen der Kunst nach 1960 im OG Ost. Ebenso präsent sind aktuelle künstlerische Positionen, Fotografie und Medienkunst.

Über die große Freitreppe gelangt man direkt zum Saal 21, in dem wechselnde Positionen junger Kunst gezeigt werden. Die Treppe gegenüber führt den Besucher hinauf in die Westgalerien, direkt zum Beginn des Rundgangs durch Räume, die Vertretern des Expressionismus, Kubismus, Surrealismus und der Neuen Sachlichkeit gewidmet sind.

Im Untergeschoss präsentiert Die Neue Sammlung – The International Design Museum Munich Designobjekte. Der große Setzkasten am Eingang zeigt exemplarisch die Sammlungsgebiete: Produkte der Industriekultur und der angewandten Kunst. Schwerpunkte sind dem Automobildesign und der Computer Culture gewidmet. Im März 2004 eröffnete im zweiten Untergeschoss die Danner-Rotunde mit Ausstellungsflächen für Möbeldesign und zeitgenössischen Schmuck.

Die Pinakothek der Moderne versteht sich als aktives Dialogforum. Sie ist ebenso Ort kontemplativer Ruhe und Konzentration wie ein lebendiges Experimentierfeld, das aktiv in künstlerische Themen der Gegenwart diskutiert und neue Strategien erprobt. Das Zusammenspiel der Künste wird durch ein vielfältiges interdisziplinäres Veranstaltungs- und Vermittlungsangebot bereichert.

2013 ist die Pinakothek der Moderne im Zeitraum von März bis September aufgrund von Sanierungsarbeiten geschlossen. Am 13. und 14. April 2013 eröffnet die SCHAUSTELLE – ein temporärer Pavillon in direkter Nachbarschaft der Pinakothek der Moderne. Der gelungene Bauentwurf des Berliner Architekten Jürgen Mayer H. ermöglicht es den vier Museen mit neuen Ausstellungsformaten zu experimentieren. Bis zur Wiedereröffnung der Pinakothek der Moderne im Herbst sind Besucher und Gäste eingeladen, hier an einem höchst abwechslungsreiches Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm teilzunehmen.
Mehr als im musealen Kontext möglich, soll die SCHAUSTELLE als Ort der Interaktion gedacht und verstanden werden, als eine Plattform für Austausch, für Reflexion und für ergebnisoffene Prozesse: Die SCHAUSTELLE erstellt sich kontinuierlich selbst und damit ihr Programm in kurzen Intervallen immer wieder neu!
Im gemeinsamen Verständnis der Kooperation aller vier Institutionen zur Umsetzung eines gattungsübergreifenden Programms wird Sound als Teil der Architektur begriffen, eine Performance kann zu Design werden, ebenso wie Choreografie als Form des Zeichnens oder das Medium Film als malerischer Akt erfassbar werden. So wird im Zentrum Münchens mit der SCHAUSTELLE ein Forum des Austauschs und der Begegnung geschaffen, in dem nahezu täglich Vorträge, Workshops, Diskussionen, Performances, Happenings und Filmvorführungen stattfinden.

Link zur Schaustelle: http://www.competitionline.com/de/projekte/52041




AKTUELL:

Ab 14. September 2013: Wiedereröffnung der Pinakothek der Moderne

Ausstellung

AFRITECTURE
Bauen mit der Gemeinschaft
Architekturmuseum der TU München in der Pinakothek der Moderne

Eröffnung: 12.09.2013, 19.00
Ausstellungsdauer: 14.09.2013–12.01.2014

Die zeitgenössische Architektur in Afrika zeigt im Bereich des sozial engagierten Bauens derzeit viele innovative Ansätze: Ob Schulen, Kindergärten, Marktanlagen, Kliniken, Kulturzentren, Sportanlagen oder Versammlungsräume – es sind gerade öffentliche Bauten und gemeinschaftliche Einrichtungen, an denen sich neue Nutzungs- und Baukonzepte abzeichnen. Vielfach sind die späteren Nutzer unmittelbar am Entwurfs- und Bauprozess beteiligt. Neben dem Einsatz aktueller Technologien sind viele der Bauprojekte aus lokalen Materialien entwickelt und greifen vergessene Bautraditionen wieder auf.

Das Architekturmuseum der TU München legt in der Ausstellung »AFRITECTURE – Bauen mit der Gemeinschaft« den Fokus auf genau jene Projekte, die oftmals von Architektinnen und Architekten initiiert wurden und deren Konzeption globale Zusammenhänge genauso mit einbezieht wie die lokale Kultur und die Bedürfnisse einzelner Gesellschaftsgruppen. Durch die Beachtung ökologischer, ökonomischer und sozialer Aspekte entwickel-ten sie nachhaltige Lösungsansätze, die in der Ausstellung anhand von 26 Projekten aus zehn Ländern Subsahara Afrikas wie Kenia, Nigeria, Burkina Faso oder Südafrika gezeigt werden. Sie sind seit der Jahrtausendwende entstanden und wurden von afrikanischen, aber auch von europäischen und US-amerikanischen Architekten geplant.

Das Projekt wird begleitet von einem umfangreichen Rahmenprogramm mit Vorträgen und einem ganztägigen Symposium, das zentrale Aspekte der Ausstellung wie die Urbanisierung Afrikas, Partizipation und die Frage nach der architektonischen Identität aufgreift. Ein Katalog erscheint in einer deutschen und einer englischen Ausgabe im Hatje Cantz Verlag. Die Ausstellung wurde kuratiert von Andres Lepik und Anne Schmidt. Ausstellungsgestaltung: StiftungFREIZEIT mit Rusmir Ramic.