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Offener Wettbewerb | 10/2012

Neubau des Paracelsusbades

2. Anerkennung

Sophie und Peter Thalbauer

Architektur

Architekturkonsulat

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Eine besondere Qualität des Projektes ist seine kompakte, schlanke und stringente Entwicklung und der Ansatz, dass es im Bereich des Bades nicht nur die notwendige Verbreiterung des Grundrisses erreicht, sondern durch seine amorphe Ausformung auch eine entsprechende Präsenz im öffentlichen Raum erzielt wird. Der schmale untere Baukörper ermöglicht von seiner Proportionalität her eine gute Einfügung in den Stadtraum und ermöglicht auch die Erhaltung von Grünbereichen und teilweise des Baumbestandes. Die amorph gestalteten oberen Badeebenen treten durch ihre Ausformung und ihren inneren metallischen Oberflächen in einen Dialog zur umgebenden Stadtlandschaft.
Die stadträumliche Dualität zwischen dem Sockelbau und den amorphen Badeaufbauten wird durchaus als positiver Beitrag zum Stadtraum bewertet, führt aber zu einer zu großen Distanziertheit der Badeebenen zum Park. Zusätzlich evoziert die rationale Erscheinungsform des Sockelbaus keinen angemessenen Dialog mit der Parklandschaft.
Im Inneren bewirkt der amorphe Raumkanon der Badeebenen keine befriedigenden Aufenthaltsflächen neben den Wasserbecken. Die Starke Überformung lässt diese eher als Restflächen in Erscheinung treten und ergibt dadurch keine überzeugende Raumwirkung als Ganzes.
Die Verfasser wollen möglichst viele Bestandsbäume belassen und diese im Umfeld der Neubauten auch in einen neuen landschaftsarchitektonischen Kontext bringen. So werden Holzdecks zum Sitzen und Verweilen um die Bäume gebaut und schwimmend in eine Pflanzfläche ans Kleinpflaster gesetzt. In gleicher Art werden Neupflanzungen von Kleingehölzen vorgesehen.
Straßen- und Parkseite werden gleich behandelt, ein lockerer Übergang der Beläge erfolgt auf Parkseite in den bestehenden Wegstrukturen. In der Auerspergstraße wird der Kleinpflaster als Belagsfläche durchgezogen, ein „shared space“ ist vorgesehen. Die Intensionen von Belag und Holzdecks sind beliebig und lassen sich weder von bestehenden Parkstrukturen ableiten, noch integrieren. Sie vermögen aber auch in ihren Proportionen keinen Bezug zum Baukörper oder Straßenraum aufzubauen. Die Erhaltung der Bestandsbäume ist weitgehend plangrafisch und funktioniert in Realität nicht.