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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2013

Städtebaulicher Denkmalschutz – Wilhelmstraße 116/117

Lechner Landschaftsarchitekten I miteinander leben - voneinander lernen

Lechner Landschaftsarchitekten I miteinander leben - voneinander lernen

Teilnahme

Lechner Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Interkulturelles Familienzentrum tam Wilhelmstraße

Das Schulgebäude in der Wilhelmstraße 116/117 wurde von Adolf Gerstenberg 1867/1868 errichtet und steht als eine der ältesten Schulen im Bezirk unter Denkmalschutz. An der prominenten 2,4 km langen Wilhelmstrasse gelegen, erinnern nur noch wenige Gebäude an die Vergangenheit. Das direkt an der Straße gelegene Lehrerwohnheim wurde, wie die gesamte Blockrandschlussbebauung an der Wilhelmstraße, im 2. Weltkrieg zerstört.

Nach der Sanierung ist im August 2012 das interkulturelle „Familienzentrum tam Wilhelmstraße“ mit KITA, Familientreffpunkt und Sozialberatung in das ehemalige Schulgebäude eingezogen. Es bietet niederschwellige Angebote für Familien mit jüngeren Kindern.

Die Angebote im Gebäude werden im Außenraum fortgesetzt und erweitert.
So gibt es Raum für den Cafe´-Treff, für spielende Kinder, für den Trödelmarkt, für Feste, für das Eltern – Kind - Turnen, für das Gärtnern in Gemeinschaft. Die Anlage ist barrierefrei, da neben Kinderwagen auch Senioren mit Rollatoren zum monatlichen Tanztee.

Leitbild miteinander leben - voneinander lernen

Ein Garten mit Atmosphäre und Sinnlichkeit bietet den notwendigen Raum und Anregungen für Kontaktaufnahmen. Er bietet Schutz für Öffnung und Mitgefühl, für den Austausch von Erfahrungen und Erinnerungen. Dies führt zum Verständnis für andere Kulturen und Religionen. Der gemeinschaftliche Austausch in größeren und kleineren Gruppen steht im Vordergrund. Veränderung ist ein Grundgedanke für die Freiflächengestaltung.

Ein Rahmen für das denkmalgeschützte Gebäude

Der zentrale Zugangsweg und der Vorplatz aus einem einheitlichen Klinkerbelag betonen das Gebäude und verbinden dieses mit der Wilhelmstraße. Der Sichtbezug zum Gebäude wird durch Verzicht auf einen trennenden Ballfangzaun, die einleitende großzügige Rasenfläche und korrespondierende Farbauswahl betont. Die unter Denkmalschutz stehenden Mauern, sowie Sockelmauer und Zaun zur Wilhelmstraße werden erhalten, saniert und an einigen Stellen rekonstruiert. Das Eingangstor wird erneuert und setzt einen einladenden Akzent. Als Material schlagen wir Corteenstahl vor (Korrespondenz mit dem Klinker des Schulgebäudes). Der Eingangsbereich wird auf eine Breite von 3,00 m reduziert, die seitlich entstehenden Stahlsäulen werden mit Klingelschild, beleuchteter Hausnummer und Hinweistafel ausgestattet.
Im Eingangsbereich sind die geforderten Müllcontainern in Müllschränken untergebracht.

Der Garten


Aufenthaltsbereiche – für den interkulturellen Austausch

Im Zentrum des Gartens stehen hinter einer Mosaikbank mobile Tische, Stühle, Liegestühle in der Sonne oder im Baumschatten. Hier kann man sich austauschen und entspannen, ohne seine Aufsichtspflicht zu vernachlässigen. Zwischen den Bäumen werden gesonderte Haltevorrichtungen für 2 Hängematten installiert.
Eine weitere Terrasse befindet sich direkt zwischen Schulgebäude und Bewag-Haus. In Nachbarschaft zum Cafe´ kann man in lauschigem Rahmen zwischen Kletterhortensie und dem duftenden Geißblatt in kleiner oder großer Runde zusammensitzen.

Pflanzcontainer und Rankparavents für das interkulturelle Gärtnern

Gärtnern fördert den gemeinsamen Austausch. In rahmenden Hüllen z.B. aus Corteenstahl dienen mit Substrat gefüllte Maurerkübel als kleine Gärten. Sitzauflagen laden zum Verweilen ein. Als Signal von der Wilhelmstraße aus wahrnehmbar, können auch Fremde über den Zaun Kontakt aufnehmen. Rankparavents schützen die Aufenthaltsbereiche. Eine sinnliche, wegbegleitende niedrige Bepflanzung z.B. Lavendel, belebt den zentralen Eingangsweg und gibt dem gärtnerisch genutzten Raum den notwendigen Schutz.

Spielbereiche

Im geschützten Zentrum des Gartens, in respektvollem Abstand zur befahrenen Straße, befinden sich niederschwellige Angebote für gemeinschaftliches Spiel, z.B. für das Rollenspiel mit Kaufmannsladen und Tresen, Sandaufzug sowie kleinen Angeboten wie Liegenetzen und Rutsche.
Die in unmittelbarer Nähe angeordnete Wasserpumpe erfrischt in den Sommermonaten. Ein Weidentunnel ist Spielmöglichkeit und Sichtschutz zugleich. Die im Anschluss befindliche befestigte Fläche bietet Raum für Bewegung. Mehrere Trampoline, ein kleines Karussell und die vorhandene Tischtennisplatte finden hier Platz.


Multifunktionsflächen für wandelnde Aktivitäten

Besonders die große Multifunktionsfläche vor der Schule bietet Raum für die unterschiedlichsten Aktivitäten. Direkt neben der Brandwand gelegen können neben dem gewünschten Ballspiel auch andere Aktivitäten stattfinden. Sollte ein Basketballkorb gewünscht werden, müsste vor der Brandwand noch ein Teil des vorhandenen Ballfangzaunes aufgestellt werden.

Bis vor das Schulgebäude können PKW oder kleine Transportwagen vorfahren, um die notwendige Belieferung der Einrichtungen zu gewährleisten. Kurzzeitiges Parken ist möglich, ein Dauerparken sollte nicht erlaubt sein. Hier können in Nachbarschaft zum Gebäude Feste oder Märkte organisiert werden, Strom oder Wasser sind im Haus vorhanden. Auf die Plattenfläche aufgebrachte Linierungen ermöglichen auch eine Benutzung als Fahrparcour für die Kinder.

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Ein atmosphärischer Raum – Die Vegetation

Vorhandene Vegetation

Die vorhandenen Bäume setzen sich aus Säulenpappeln, Robinien, Linden und Eichen zusammen. Bei allen Bäumen muss das Todholz ausgelichtet werden und eine Kronenreduktion erfolgen. Zwei Bäume (Kirsche und Robinie) werden gefällt. Die im Zentrum stehende Eiche sollte nochmals begutachtet werden.
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Neue Bepflanzung

Durch die Pflanzung von kleinkronigen blühenden Kirschen entlang der Grundstücksgrenze und auf der gegenüberliegenden Straßenseite soll die fehlenden Raumkanten wieder neu gebildet werden, eine der städtebaulichen Zielsetzungen für die Wilhelmstraße. Zur Straße befindet sich hinter dem Zaun eine immergrüne niedrige Strauchpflanzung (Höhe max. 1,00m). Rechts und links des Hauptzugangsweges begrüßt ein bepflanzter Blütenteppich aus z.B. Lavendel. Die Nischen im warmen, halbschattigen Bereich der Grundstücksmauern werden, in einem Teppich aus Gräsern und Storchschnabel, mit nacheinander blühenden Kleinsträuchern wie: Deutzia gracilis, Philadelphus ‚Belle Etoile’, Salix lanata und einigen Besonderheiten bepflanzt.



Belagsoberflächen und Ausstattung

Zur historischen Fassade passende Wege- und Platzflächen werden aus befahrbarem Klinkerpflaster und Platten hergestellt. Rahmende Wege im Bereich Rasenfläche werden aus Tenne hergestellt. Alle Wege sind barrierefrei, der Hauptzugangsweg ist beleuchtet und wird von Bänken zum Verweilen begleitet.
Im Kleinkinderspielbereich dient der Buddelsand als Fallschutz und zugleich als Spielsand. Die Flächen unter den Bewegungsspielen wie Trampolin, Tischtennis und kleinem Karussell sind mit Kunststoff befestigt. Die vor dem Haus befindliche Multifunktionsfläche wird aus Platten hergestellt.
Hinter dem Trafohaus stehen eine kleine Mülltonne (Nahbereich) und Gartengeräte. Der Hof zwischen Trafohaus und Kinderwagenabstellplatz ist mit Fahrradständern und dem gewünschten Platz für die Gartenabfälle belegt.
Sitz- und Aufenthaltsmöglichkeiten:
Im Zentrum laden ein Holzpodest und eine Mosaikbank zum Verweilen ein.
Bank-Tischkombination mit Sonnenschirm unterstützen Gemeinschaftsaktivitäten und sind mobil auf den Terrassen und Rasenflächen nutzbar.
Ein Sitzpodest bei den Containergärten dient als Abstellfläche und zum gemeinsamen Sitzen.
Feste Bänke werden in Nähe des Hauseingangs und im Kinderspielbereich aufgestellt.
Der Hauptzugangweg wird mit Leuchten mit energieeffizienter LED-Technik ausgestattet.
Die geforderten Müllcontainer befinden sich im Eingangsbereich.
Die gesamte befestigte Fläche wird in die Vegetationsflächen entwässert.
Es werden keine Höhenmodellierungen vorgenommen.
Lechner Landschaftsarchitekten I Vorentwurf

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Lechner Landschaftsarchitekten I Konzept

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Lechner Landschaftsarchitekten I Straßensansicht

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Lechner Landschaftsarchitekten I interkulturelles Gärtnern

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Lechner Landschaftsarchitekten I lernen durch Rollenspiel

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Lechner Landschaftsarchitekten I lernen durch interkulturellen Austausch

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