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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2015

Neubau Jugendzentrum

Lageplan

Lageplan

3. Preis

PWP architektur . städtebau

Architektur

Erläuterungstext

LEITIDEE

Das Gebäude greift die Ausrichtungen der Bestandsbebauung auf und reagiert gezielt auf die unterschiedlichen außenräumliche Qualitäten.
Zum einen wird der Straßenraum gefasst, andererseits eine günstige Süd/West-Ausrichtung der Aufenthalts- und Veranstaltungsräume erreicht.

Der Baukörper zeigt sich zur Straße zurückhaltend, der Einsatz von Farben beschränkt sich in der Hauptsache auf die Zugänge.

Durch das zweigeschossige Foyer und die Aufweitung des straßenseitigen Freiraumes ist der Hauptzugang vom Veranstaltungsgelände wie auch von der Stadtmitte kommend wahrnehmbar.

Der nördlich angeordnete Nebeneingang ist als untergeordnete Erschließung wie auch für Personal oder Musiker nutzbar. Bei Open-Air-Veranstaltungen dient er der Zugänglichkeit zu den Sanitärräumen.


RAUMKONZEPT

Café und Saal verfügen über die selbe Deckenhöhe. In Verbindung mit der großflächigen Verglasung zum Landschaftsraum entstehen moderne und helle Räume mit spannenden Blickbeziehungen.

Die Galerie mit Billardtisch bietet eine Rückzugsmöglichkeit im großen Veranstaltungsfall. Bei kleinen Veranstaltungen kann sie dem Café zugeordnet, im Tagesgeschäft als offener Bereich genutzt werden.

Der Veranstaltungsraum und das Café sind an dieselbe Ausgabetheke angebunden. Diese ist durch Faltelemente variabel zu öffnen.

Die zum Freiraum orientierte Saalausrichtung kommt in Verbindung mit der vom Campingplatz abgewandten Bühne dem Schallschutz der umliegenden Nutzungen zugute.

Mit einem direkten Zugang zum Bereich der offenen Jugendarbeit bilden die Büroräume den schützenden Abschluss der südlichen Terrassenfläche.

Die gut belichteten Erschließungsflächen sind für zusätzliche Nutzungen im Tagesgeschäft ausgelegt.

Der Foyer-Tresen kann durch die direkte Küchenanbindung dem Cafébereich zugeführt werden. Bei Konzerten ist hier der Kassenstandort vorgesehen.

Der zentrale Küchenkörper nimmt Einbauten wie Infotafel und Garderobe auf. Hier findet sich auch das Farbkonzept der Fassaden wieder.

Der Sanitärbereich ist zentral angeordnet und über das Foyer von allen Nutzungseinheiten erreichbar.

Flexible Lagermöglichkeiten für Themenwagen, mobile Ausstattung und Material werden über das gesamte Gebäude verteilt angeboten.

Durch die Eingeschossigkeit ist das gesamte Gebäude, mit Ausnahme der Galerieebene, barrierefrei erschlossen.


AUSSENANLAGEN

Der bestehende Geh- und Radweg weitet sich zum Hauptzugang auf und bildet einen der Nutzung angemessenen Vorbereich. Die Bepflanzung des straßenbegleitenden Grünstreifens fasst den Eingangsbereich und wirkt zudem einer fußläufigen Straßenüberquerung entgegen.

Der Baumbestand bleibt vollständig erhalten und wird sensibel ergänzt und integriert.
Sichtschützende Hecken sorgen für Intimität und gliedern den Außenraum.

Im Süden bildet die Grillstelledie Fortsetzung der Terrassenfläche, die westliche Freifläche wird für Aufführungen freigehalten.

Das Gelände verbindet sich durch eine großflächig zu öffnende Zaunanlage mit dem Freibereich des Emsbades.

Die Stellplätze für Fahrräder und PKW verfügen mit dem Nebeneingang über einen direkten Zugang ins Gebäude. Zudem ist in direktes Be- und Entladen möglich.

Das Baumdenkmal zur Wiedervereinigung ist über den Parkplatz von der Straße einsehbar und unterstützt in seiner Lage die Ausrichtung des Gebäudes.


ENERGIEKONZEPT

Im Sommer kann eine Nachtauskühlung über die Oberlichter im Saal, Foyer und den Vorbereichen erfolgen.

Der Baukörper weist aufgrund seiner Kompaktheit ein günstiges A/V-Verhältnis auf.

Dank großer Massivanteile ist ausreichend Speichermasse, sowie die Möglichkeit einer Bauteilaktivierung vorhanden.

Durch die Nähe zum Emsbad und demCampingplatz bietet sich das Potential für energetische Synergieeffekte wie zum Beispiel einer Nahwärmeanbindung.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser überlagern ein- und zweigeschossige Bauteile zu einem kompakten, sehr nahe zur Straße orientierten und eher introvertiert wirkenden Neubau. Lediglich der Haupteingang wird in diesem Bereich besonders herausgearbeitet und betont.

Im Gegensatz hierzu werden das Jugendcafé und der Saal durch ihre großzügige Verglasung in engem Bezug zum Landschaftsraum gestellt.

Die inneren Funktionszusammenhänge wurden erkannt und gut gelöst, wenngleich die Verkehrsflächen relativ großzügig erscheinen. Externe Zugänge zum Backstage-Bereich und auch zum Saal sind gegeben und ermöglichen flexible Nutzungen. Im offenen Jugendbereich fehlt ein direkt zugeordneter Büroraum.

Jugendcafé und Saal sind auf einfache Weise zu verbinden, der Zuschnitt der dann entstehenden Saalfläche erscheint allerdings relativ lang und schmal.

Theke und Küche (ohne Fenster!) sind zentral platziert und stehen in gewünscht engem Bezug zu Saal und Café. Hier wäre aus Sicht der Nutzer dennoch eine offenere und raumwirksamere Lösung wünschenswert. Dies gilt auch für das Eingangsfoyer, dem ein direkter Bezug zu Café und Theke deutlich mehr Qualität verleihen würde.

Insgesamt wirkt das Gebäude, offenbar auch durch die gewählte Form der Darstellung, in seiner äußeren Erscheinung zu dunkel - Materialangaben zu den Fassaden wurden leider nicht gemacht.

Eine wirtschaftliche Errichtung des Jugendzentrums erscheint aufgrund der vorliegenden Gebäudekenndaten gegeben.

Im Grundsatz ein kompaktes zurückhaltendes Entwurfskonzept, dessen besondere Qualitäten und auch Potenziale im Bereich des Saales und des Jugendcafés und deren Verknüpfung mit dem westlich angrenzenden Landschaftsraum liegen. Mit Blick auf den benachbarten Campingplatz erscheinen zusätzliche Schallschutzmaßnahmen erforderlich.
Präsentationsplan

Präsentationsplan